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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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»Die menschliche Tochter des hiesigen Leitwolfs.«
    »Das könnte wirklich Ärger bedeuten«, sagte sie. »Aber ich habe mit Zee gesprochen, und was ich Ihnen zu sagen habe, hat nichts mit dem Feenvolk zu tun, also bin ich frei, es Ihnen mitzueilen. Normalerweise würde ich den Wölfen nicht helfen, aber es gefällt mir nicht, wenn jemand seinen Kampf zu Unschuldigen trägt.«
    Ich wartete.

    »Ich arbeite in einer Bank«, sagte sie schließlich. »Ich werde Ihnen den Namen nicht verraten, aber es ist die, welche die hiesige Siedhe von Vampiren benutzt. Ihre Überweisungen folgen überwiegend einem gleichmäßigen Muster.« Das bedeutete wohl, dass die meisten Einzahlungen monatlich erfolgten. Sie trank geziert einen Schluck aus ihrem Glas. »Vor sechs Tagen gab es jedoch eine ungewöhnliche Abweichung.«
    »Besucher, die Tribut zahlten«, spekulierte ich und richtete mich ein wenig auf. Das klang vielversprechend. Ein Einzelner vom Feenvolk oder ein Wolf hätte keinen so hohen Tribut gezahlt, dass es jemandem aufgefallen wäre.
    »Ich habe mir die Freiheit genommen, mit Onkel Mike selbst zu sprechen, bevor ihr gekommen seid«, warf Zee ein. »Er hat von keinen neuen Besuchern gehört, was bedeutet, dass sich diese Leute offenbar sehr bedeckt halten.«
    »Wir müssen mit den Vampiren sprechen«, erklärte Samuel. »Adam wird wissen, wie.«
    »Das dauert zu lange.« Ich holte das Handy heraus und wählte Stefans Nummer. Es war noch ziemlich früh für ihn, um schon wach zu sein, aber er rief mich für gewöhnlich nicht viel später an.
    »Mercy«, sagte er freundlich. »Bist du von deinem Ausflug zurück?«
    »Ja. Stefan, ich brauche deine Hilfe.«
    »Was kann ich für dich tun?« Etwas in seiner Stimme schien sich zu verändern, aber darüber durfte ich mir keine Gedanken machen.
    »Von Dienstag auf Mittwoch hat eine Gruppe von Personen, darunter Werwölfe von außerhalb dieses Territoriums, die Tochter des hiesigen Alpha entführt. Sie ist eine persönliche Freundin von mir, Stefan. Jemand hat mir gesagt, dass deine Siedhe vielleicht etwas über ein fremdes Rudel weiß.«

    »Aha«, sagte er. »Das liegt nicht in meinem Verantwortungsbereich. Soll ich für dich Nachforschungen anstellen?«
    Ich zögerte. Ich wusste nicht viel über Vampire, außer, dass man sie klugerweise lieber mied. Etwas an der Förmlichkeit seiner Frage ließ mich annehmen, dass der Hintergrund weitreichender sein mochte, als ich gedacht hatte.
    »Was bedeutet das genau?«, fragte ich misstrauisch.
    Er lachte, ein fröhliches, gar nicht nach Vampir klingendes Geräusch. »Schlau von dir. Es bedeutet, dass du mich zu deinem offiziellen Vertreter machst, und das verleiht mir bestimmte Rechte, diese Sache zu verfolgen, die ich normalerweise nicht hätte.«
    »Rechte über mich?«
    »Keine, die ich ausnutzen werde«, sagte er. »Ich gebe dir mein Ehrenwort, Mercedes Thompson. Ich werde dich zu nichts veranlassen, was du nicht willst.«
    »Also gut«, sagte ich. »Dann möchte ich, dass du Nachforschungen anstellst.«
    »Was weißt du?«
    Ich warf dem ausdruckslosen Gesicht der Frau einen Blick zu. »Ich kann dir nicht alles sagen – nur dass ich gerade erfahren habe, dass deine Siedhe etwas über Besucher in den Tri-Cities weiß, die vielleicht mit der Gruppe identisch sind, nach der ich suche. Wenn es in dieser Gruppe keine Werwölfe gibt, ist sie die falsche. Möglicherweise experimentieren sie mit Medizin oder Drogen.«
    »Ich werde mich erkundigen«, sagte er. »Behalte dein Handy bei dir.«
    »Ich bin nicht sicher, ob das richtig war«, sagte Zee, nachdem ich aufgelegt hatte.
    »Du hast gesagt, sie hat mit Werwölfen zu tun.« Die Frau zog mir gegenüber leicht die Oberlippe hoch. »Du hast nicht
erwähnt, dass sie auch Beziehungen zu den Untoten unterhält.«
    »Ich bin Mechanikerin«, sagte ich. »Ich verdiene nicht genug, um die Vampire bar bezahlen zu können, also repariere ich ihre Autos. Stefan besitzt einen alten Campingbus, den er restauriert. Er ist der Einzige, mit dem ich je persönlich zu tun hatte.«
    Sie wirkte nicht gerade erfreut, aber ihre Oberlippe entspannte sich wieder.
    »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie mir ihre Zeit schenken«, sagte ich und umging damit knapp ein offenes »Danke«, denn das hätte sich als problematisch erweisen können. Die falsche Art von Feenvolk wird einen Dank als Eingeständnis betrachten, dass man sich ihr verpflichtet fühlt, und dass bedeutet dann, dass man ihnen einen Wunsch

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