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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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er von einem Dämon besessen war. Dass der Dämon ihn verrückt gemacht hatte und er ständig Menschen tötete, störte Marsilia nicht, außer vielleicht, weil das die Aufmerksamkeit der Menschenwelt auf die Vampire hätte lenken können. Er war außer Kontrolle geraten, als er mächtiger geworden war als sein Schöpfer, aber Marsilia glaubte, dass sie das in Ordnung und ihn unter Kontrolle hätte bringen können. Sie hatte mich benutzt, um ihn zu finden – sie war sich sicher gewesen, dass er mich töten würde.
    Und sie hätte Recht behalten, hätte ich keine Freunde gehabt.
    Nachdem sie mich hinter ihm hergeschickt hatte, konnte sie keine Rache üben, ohne zu riskieren, die Kontrolle über die Siedhe zu verlieren. Vampire nehmen solche Dinge sehr ernst.
    Ich wäre in Sicherheit gewesen, hätte es da nicht noch den zweiten Vampir gegeben.
    Andre war Marsilias linke Hand gewesen, wo Stefan ihre rechte war. Er war auch der Verantwortliche für die Erschaffung des dämonenbesessenen Vampirs, der mehr Leute
umgebracht hatte, als ich an beiden Händen abzählen konnte. Und Andre und Marsilia hatten vorgehabt, noch mehr davon zu schaffen. Einer war in meinen Augen mehr als genug gewesen. Also hatte ich Andre getötet, in dem Wissen, dass es meinen Tod bedeuten würde.
    Aber Stefan hatte meine Tat vertuscht. Vertuscht durch den Tod zweier unschuldiger Menschen, deren einziges Verbrechen es gewesen war, dass sie Andres Opfer waren. Er hatte mich gerettet, aber der Preis war zu hoch gewesen. Ihr Tod hatte mir zwei weitere Monate erkauft.
    Marsilia wusste es. Sie hätte Stefan niemals wegen etwas anderem so übel zugerichtet.
    Sie hatte ihn gefoltert und ausgehungert und ihn dann freigelassen, damit er zu mir kommen konnte. Ich schaute auf die roten Male, die Stefan an meinem Arm hinterlassen hatte – wenn er mich umgebracht hätte, hätte niemand ihr dafür die Schuld gegeben.
    Ich hörte ein Geräusch und schaute auf. Darryl und Peter gingen gerade an dem ramponiertem Rumpf des Golf vorbei.
    Darryl war groß, athletisch und Adams Stellvertreter. Er hatte die dunkle Haut seines afrikanischen Vaters und die Augen seiner chinesischen Mutter. Sein perfektes Aussehen entsprang einer fröhlichen Mischung der absolut verschiedenen Gene, aber die Grazie seiner Bewegungen entstand aus dem Unfall, der ihn in einen Werwolf verwandelt hatte. Er mochte elegante Kleidung, und das frische weiße Hemd, das er trug, hatte wahrscheinlich mehr gekostet, als ich in der Woche verdiente.
    Ich wusste nicht, wie alt er war, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er nicht viel älter war, als er aussah. Es gab
etwas an den älteren Wölfen – ein Auftreten, als kämen sie nicht wirklich aus diesem Zeitalter der Autos, Handys und Fernseher –, das Darryl nicht hatte.
    Peter war alt genug, um in der Kavallerie gewesen zu sein, aber im Hier und Jetzt arbeitete er als Klempner. Er war gut in seinem Job und hatte ein halbes Dutzend Leute (Menschen) auf seiner Gehaltsliste. Aber er ging rechts und ein wenig hinter Darryl, weil Darryl sehr dominant war und Peter einer der wenigen unterwürfigen Wölfe in Adams Rudel.
    Darryl blieb kurz vor der Veranda stehen. Er mochte mich meistens nicht besonders. Ich hatte schließlich entschieden, dass es Snobismus war – er war ein Wolf und ich ein Kojote. Er war ein Doktor, der in einer hochwertigen Denkfabrik arbeitete, und ich war eine Mechanikerin mit Dreck unter den Fingernägeln.
    Und am schlimmsten für ihn war: Wenn ich Adams Gefährtin war, musste er meinen Befehlen folgen. Manchmal funktioniert der Chauvinismus, der sich durch die Regeln zieht, nach denen Werwölfe funktionieren, auch in die umgekehrte Richtung. Völlig egal, wie unterwürfig die Gefährtin des Alpha ist, ihre Befehle werden nur von seinen getoppt.
    Als er nichts sagte, öffnete ich einfach die Tür und ließ Adams Wölfe in mein Heim.

2
    S tefan war dem Vorschlag, Blutspender zu wechseln, nicht wirklich zugänglich, also knieten sich Peter und Darryl je auf eine Seite von ihm und begannen, seine Finger aufzubiegen. Als ich näher kam, um auch zu helfen, knurrte Adam mich an.
    Wenn er nicht geknurrt hätte, hätte ich wahrscheinlich zugelassen, dass die Wölfe sich darum kümmern. Schließlich hatten sie diese fantastische Wolfs-Superkraft. Aber wenn Adam und ich eine Beziehung haben wollten – etwas, was mir jetzt schon Schmetterlinge im Bauch verursachte –, dann würde es eine gleichberechtigte sein. Ich konnte es mir nicht

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