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Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Titel: Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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zusammen.«
    »Nein! Ich habe dir das angetan. Ich muss versuchen das Heilmittel zu finden. Selbst wenn die Chancen eins zu einer Million
     stehen.«
    Ihr blasses Gesicht wurde noch weißer. »Selbst wenn es deinen Tod bedeutet, zusätzlich zu meinem?«
    Rhia berührte mitfühlend meine Schulter. Plötzlich regte sich in meiner Erinnerung Flügelschwirren und ich dachte an einen
     anderen, den ich verloren hatte, an den tapferen Falken, der im Kampf um das verhüllte Schloss gestorben war. Wir hatten ihn
     Verdruss genannt und kein Name hätte passender sein können. Doch seine Taten klangen noch lauter als sein wütendes Geschrei
     in meinem Ohr. Ich fragte mich, ob sein Geist noch in der Anderswelt lebte. Und ob ich, falls ich auf dieser Sucheversagte, ihn dort treffen würde, ihn und meine Mutter.
    Elen ballte die Fäuste, als ein neuer Schmerzkrampf durch ihren Körper tobte. Rhia griff nach einer Schüssel mit einem gelben
     Trank, der so kräftig wie Rinderbrühe roch. Vorsichtig half sie meiner Mutter ein paar Schlucke zu trinken, wobei sie ein
     wenig auf dem Boden verschüttete. Dann hob sie die Schüssel und schnalzte laut mit der Zunge.
    Vom Schrank sprang plötzlich ein Eichhörnchen mit riesigen braunen Augen und lief zu ihr. Es legte eine Pfote auf ihren Schenkel
     und wedelte mit dem buschigen Schwanz. Noch bevor Rhia einen weiteren Befehl gegeben hatte, nahm das Eichhörnchen ihr die
     Schüssel aus den Händen. Es schnalzte eine Antwort und huschte mit der Schüssel zwischen den Zähnen davon.
    »Das ist Ixtma«, erklärte Rhia meiner Mutter. »Ich habe ihn einmal in einer Schneise in der Nähe gefunden, als er wegen eines
     gebrochenen Beins schrie. Ich habe ihn verarztet und seither kommt er oft zu Besuch und hilft mir, wo er kann. Ich habe ihn
     gebeten die Schüssel für dich wieder zu füllen, wenn er noch mehr Kamille gepflückt hat.«
    Trotz ihres Zustands musste meine Mutter fast lachen. »Du bist wirklich ein erstaunliches Mädchen.« Dann verzog sie das Gesicht,
     die Schatten der Blätter zitterten auf ihrem goldenen Haar. »Ich wünschte nur, ich hätte mehr Zeit, dich kennen zu lernen.«
    »Die wirst du haben«, sagte Rhia. »Wenn wir mit dem Heilmittel zurück sind.«
    »Wir!« Ich schaute sie verblüfft an. »Wer hat gesagt, dass du mitkommst?«
    »Ich«, antwortete sie ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust. »Und du kannst mich nicht davon abbringen.«
    »Nein! Rhia, du könntest sterben!«
    »Trotzdem komme ich mit.«
    Die Böden und Wände des Baumhauses knarrten, während Arbassa von einer Seite zur anderen schwankte. Ich war mir nicht sicher,
     ob ein plötzlicher Wind draußen ihre Äste schüttelte, doch ich vermutete, dass der Wind von innen kam.
    »Warum willst du bloß mit?«, fragte ich.
    Rhia schaute mich merkwürdig an. »Du verirrst dich so leicht.«
    »Lass das, bitte. Was ist mit meiner Mutter? Jemand muss . . .«
    »Ixtma wird sich um sie kümmern. Wir haben schon alles abgemacht.«
    Ich biss mir auf die Lippe und fragte verzweifelt Elen: »Sind alle Mädchen so stur?«
    »Nein. Nur die mit sicheren Instinkten.« Sie schaute Rhia an. »Du erinnerst mich an mich, Kind.«
    Rhia wurde rot. »Und du erinnerst mich an . . .« Sie beendete den Satz nicht. »Ich sag es dir, wenn wir zurückkommen.«
    Bumbelwy räusperte sich. »Ich bleibe.«
    Ich sprang auf. »Was?«
    »Ich habe gesagt, ich bleibe. Um ihr während des qualvollen Todeskampfs Gesellschaft zu leisten. Er wird entsetzlich sein,
     absolut entsetzlich, das weiß ich genau. Aber vielleicht kann ich ihr Leid ein wenig lindern. Ich werde meine fröhlichsten
     Lieder, meine lustigsten Geschichtenentstauben. Genau das Richtige für eine Kranke in den Klauen des Todes.«
    »Das wirst du nicht tun!« Ich schlug mit der Faust auf den Boden. »Du . . . gehst mit uns.«
    Bumbelwy riss die dunklen Augen auf. »
Willst
du, dass ich mitgehe?«
    »Nein. Aber du gehst trotzdem mit.«
    »Merlin, nein!« Rhia hob die laubumwundenen Arme. »Bitte lass ihn nicht mitgehen.«
    Ich schüttelte ernst den Kopf. »Es ist nicht so, dass ich ihn dabeihaben will. Ich will, dass er nicht bei
ihr
ist. Was er lustig nennt, würde sie in einer Woche töten statt in einem Monat.«
    Elen streifte mit zitternder Hand meine vernarbte Wange. »Wenn du gehen musst, sollst du hören, was ich zu sagen habe.«
    Sie schaute mich aus ihren saphirblauen Augen durchdringend an. »Das Wichtigste, was du wissen musst: Selbst wenn ich vor
     deiner

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