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Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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Mantel aus abgeschabtem Fell.
„Auf Euer Wohl“, griente er. Sein Mund entblößte schwarze Zahnlücken. In seinen Augen blitzte Verschlagenheit. Heinrich wusste es sogleich, der Mann war gescheiter, als man auf den ersten Blick glauben mochte.
„Wer seid Ihr?“, fragte Hartmann schroff.
„Nun, mein Name dürfte Euch nichts sagen, Jülicher. Aber vielleicht habt Ihr Interesse an ein paar aufschlussreichen Neuigkeiten.“
„Was denn für Neuigkeiten?“
„Die den Löwenmörder mit dem Kapuzenmantel angehen. Seid Ihr nicht bestrebt, die Hände Eures Grafen reinzuwaschen?“
„Nehmt Platz.“ Hartmann winkte den Wirt herbei. „Bringt Wein für meinen Gast.“
„Habt vielen Dank“, säuselte der Fremde und setzte sich zu ihnen. „Bringt mir einen ganzen Humpen“, rief er dem Wirt hinterher.
Heinrich verengte seine Brauen. „Wir sind gespannt auf die Auskünfte, die Ihr für uns habt.“
„Aber nicht doch, edler Herr. So einfach ist es nun auch wieder nicht. Natürlich hat das seinen Preis. Wer bin ich, dass ich etwas zu verschenken hätte?“
Der Wirt brachte den Wein und einen weiteren Becher, den der Fremde unverzüglich füllte und in einem Zug austrank. Schon füllte er seinen Becher erneut.
„Was den Preis angeht“, meinte Heinrich in leicht gedehntem Tonfall, „so sind wir nicht bereit, die Katze im Sack zu kaufen. Was, wenn die Mitteilungen für uns ohne Belang sind?“
„Das Leben ist ein einziges Risiko“, erwiderte der andere mit einem schmierigen Grinsen. „Steht Euch das Wasser nicht bis zum Hals? Könnt Ihr es Euch leisten, mich zu vergraulen?“
Hartmann von Birgel fischte ein paar Münzen aus einer Börse und schob sie über den Tisch. „Genügt das?“, fragte er knapp.
Der Mann griff nach dem Geld und zählte es ab. Mit einer Miene, die nichts offenbarte, ließ er die Münzen in seinem Mantel verschwinden. Abermals trank er seinen Becher leer. Endlich blieb sein verwässerter Blick auf Heinrich und Hartmann haften, die ihn abwartend musterten.
„Habt Ihr schon mal was von der Schlacht bei Crécy gehört?“
Heinrich nickte. „Vier Jahre ist es her. Die Blüte der französischen Ritterschaft wurde vernichtend von den Engländern geschlagen.“
„So ist es, Herr. Ihr scheint viel in der Welt herumzukommen.“
„Weiter“, drängte Hartmann ungeduldig. „Was hat diese Schlacht mit den Morden in dieser Stadt zu tun?“
„Wahrscheinlich nichts“, grinste der Bärtige.
„Wollt Ihr uns zum Narren halten?“ Hartmann machte Anstalten, sich drohend zu erheben. Eine schnelle besänftigende Geste des anderen hielt ihn davon ab.
„Geduld, edler Herr, Geduld. Erst hört mich an. Dann entscheidet, ob Ihr mir zürnen wollt. Doch seid gewiss, meine Worte werden Euch aufhorchen lassen.“
„Dann kommt endlich zur Sache, verdammt.“
Der Bärtige sah über Hartmanns immer noch bedrohlichen Tonfall hinweg. Er zwirbelte eine Strähne seines Bartes und schielte in den Humpen, der vor ihm stand. „Die Schlacht bei Crécy“, sagte er bedeutungsschwer. „Eigentlich wollte der gute König Eduard von England sie vermeiden. Aber die Franzosen unter König Philipp waren ihm in Eilmärschen gefolgt. Noch bevor der Engländer die Küste erreichte, sah er sich zur Schlacht gezwungen.“
„Er ließ seine Leute auf einem Hügel nahe der Stadt ihre Stellungen beziehen“, sagte Hartmann, um weitschweifigen Erklärungen des anderen zuvorzukommen. „Die siegesgewissen Franzosen griffen an, doch es war ein recht planloses Unterfangen: Ihre Vorhut aus Armbrustschützen wich unter dem gnadenlosen Pfeilhagel der englischen Langbogenschützen zurück.“
Der andere nickte geduldig. Hartmanns Unleidlichkeit brachte ihn keineswegs aus der Fassung. „Die Sonne blendete die ungestüm hügelan stürmenden Franzosen. Zudem hatte ein Regen die Sehnen ihrer Armbrüste aufgeweicht. Anders die Engländer, die zuvor die Sehnen ihrer Bögen abgenommen und unter ihren Helmen vor der Nässe bewahrt hatten. Das Zurückweichen der französischen Vorhut glich eher einer heillosen Flucht und sorgte für schreckliche Verwirrung in den Reihen der nachrückenden Ritter. Diese erhielten den Befehl, sich den Weg notfalls freizuschlagen. Also kam es zu einem mörderischen Gemetzel innerhalb der eigenen Reihen; Chaos, Angst und Panik breiteten sich aus.“
Er genehmigte sich einen weiteren Becher. Dann faltete er die Hände über dem Tisch und reckte sein vom Bart überwuchertes Kinn zum Zeichen, dass er sich endlich dem Kern der

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