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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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sie sich nicht auf die Suche nach einem Schläger machte, den sie ihm auf den Hals hetzte. „Ich hätte ihm niemals glauben sollen, als er versprochen hat, zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen.“
    Richard schüttelte den Kopf. „Du hast ein zu weiches Herz, Charley. Lass ihn keinen Tag länger für dich arbeiten. Versetz ihm einen Tritt.“
    „Um dann sowohl Managerin als auch Küchenchefin zu sein?“
    „Ich helfe dir.“
    „Du hast doch dein eigenes Restaurant“, erinnerte sie ihn.
    „Ich weiß. Aber ich kann noch ein wenig länger hierbleiben.“
    Lange genug, bis sie einen neuen guten Chefkoch gefunden hatte? Das war leichter gesagt als getan. „Allzu lange willst du dein Restaurant bestimmt auch nicht allein lassen.“
    „Lass das ruhig meine Sorge sein, okay? Im Moment gibt es nur einen Ort, wo ich gern sein möchte, und das ist hier“, fügte er lächelnd hinzu.
    Sie spürte, wie er mit seinem Fuß an ihrem Bein hochglitt. Noch gestern hätte sie nicht nur ihr Bein sofort weggezogen, sondern ihm auch den Wein ins Gesicht gekippt. Doch heute Abend – tja, sie war einfach zu müde. Und zu dankbar.
    „Lasst uns das neue Lied noch einmal spielen“, meinte Jakes Bassist.
    Gute Idee. Seit Jake das Haus verlassen hatte, verspürte er das Bedürfnis, auf irgendetwas einzuschlagen, und im Laufe des Abends hatte sich seine Laune kein bisschen verbessert. Immer wieder musste er sich ernsthaft ermahnen, gefälligst ein Lächeln aufzusetzen. Doch dann dachte er an Ella und diesen Lackaffen Axel Fuchs, und am liebsten hätte er seine Gitarre zerschmettert, vorzugsweise auf Axels Kopf.
    Natürlich würde er so etwas niemals tun. Es wäre eine Schande, das schöne Instrument so zu vergeuden.
    Eine süße Kleine mit honigblonden Haaren kam in ihrer hautengen Jeans zur Bühne. „Könntet ihr vielleicht ein Weihnachtslied spielen?“
    „Sicher“, erwiderte Jake. „Wir haben genau den richtigen Song dafür.“ Zu den Leuten auf der Tanzfläche meinte er: „Hier kommt ein Lied für all die diejenigen Männer unter euch, die verheiratet sind. Es heißt ‚Merry Christmas, Mamaʻ.“
    Er drehte sich zu seinem Schlagzeuger herum. „Gib den Takt vor, Tim.“
    Und schon ging’s los. Als die hübsche Kleine den Text hörte, verzog sie das Gesicht, während ihr Freund, der sie im Twostepp über die Tanzfläche führte, über das ganze Gesicht grinste. Genau wie die meisten anderen Männer auch. Die Bruderschaft der Schwiegersöhne. Kaum hatte Jakes Band das Lied beendet, applaudierte und johlte das Publikum begeistert.
    „Sieht so aus, als hätten wir einen Hit gelandet“, meinte Larry.
    Die Kleine mit den honigblonden Haaren stand schon wieder an der Bühne. „Könnt ihr nicht was Netteres spielen?“
    „Wie wär’s mit ‚Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorradʻ?“, fragte Jake. Das würde Schwieger- und Großmutter auf einen Streich erledigen.
    „Ich liebe meine Großmutter“, informierte die Kleine ihn und stapfte davon.
    „Ach ja? Ich liebe meine auch“, rief Jake ihr hinterher.
    „Mann“, sagte Guy, „was ist denn mit dir los?“
    „Nichts“, brummte Jake. „Lasst uns ‚Santa’s Flying a 747 Tonightʻ spielen.“
    Das war ein alter Countrysong, nach dem man gut tanzen konnte, und die Leute mochten das Stück.
    Allerdings nicht so sehr wie Jakes Song. Als er sich in der Pause einen Weg zum Tisch der Band bahnte, streckten viele der Männer den Daumen in die Höhe oder klopften ihm auf die Schulter,.
    Ja, da hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn sämtliche Schwiegermütter der Vereinigten Staaten zusammengetrieben und auf einer einsamen Insel ausgesetzt würden, würde die Scheidungsrate drastisch zurückgehen, davon war Jake überzeugt. Na, okay, nicht Guys Schwiegermutter, die ihm Kekse backte und ihm zu Ehren an seinem Geburtstag ein leckeres Steak briet. Sie durfte bleiben.
    „Ihr wart echt spitze“, sagte Larrys Freundin Chrissie. Sie hielt ihr Smartphone in die Höhe. „Ich habe euch aufgenommen.“
    „Klasse“, meinte Larry. „Lasst es uns auf YouTube hochladen. Mal sehen, was passiert.“
    Jake zuckte mit den Schultern. „Warum nicht?“ Rache ist süß … jedenfalls süßer als meine Exschwiegermutter . Er grinste und trank einen großen Schluck Cola.
    Als er nach Hause kam, war Ella schon im Bett, die Zimmertür fest vor ihm vorschlossen. Als er an Ellas Zimmer vorbeiging, meldete sich in seinem Hinterkopf eine leise Stimme, die ihm sagte, dass es vielleicht doch

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