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MERS

MERS

Titel: MERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.G. Compton
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sie
zum Austausch für die unversehrte Annie haben wollten, sie
könnten es bekommen.
    UNVERSEHRT, JEDOCH SANS HAAR.
    Ich war einverstanden. Eines wußte ich – gleich, mit
wem ich sprach, es war keinesfalls Sergeant Milhaus.
    Sie sagten: WIR MÖCHTEN DI PRIMATEN-TESTERGEBNISSE…
    Im Einklang mit ihnen tippte ich:
    … FÜR DEN C 4 -IMPFSTOFF.
    Der Monitor konnte mich nicht überraschen. Dazu war ich zu
schlau. Oder vielmehr, er konnte es doch, aber es war ihnen egal.
    Ich teilte ihnen mit, sie könnten die gewünschten
Ergebnisse haben. Sie fragten mich, wann, und ich erwiderte, ich
hätte die Ergebnisse nicht, könnte sie jedoch bis
Samstagmorgen holen. Sie dachten darüber nach.
    Heute war noch immer Donnerstag, und ich hatte mir bereits
überlegt, daß ich die Nacht des Freitags dazwischen
benötigen würde, weil die Originale der fehlenden
Ergebnisse bei Brandt International lagen. Ich wollte nicht,
daß Brandt etwas von meinem Vorhaben erführe, und in der
Nacht vom Freitag ins Wochenende hinein hätten sie auch
Personalprobleme. Das hatte der nette Magnus Asgeirson
eingestanden.
    Das Ergebnis ihres Nachdenkens tauchte auf: WESHALB DIE
VERZÖGERUNG?
    Wie ich sah, fragte sich Mark das ebenfalls. Ich war mir
gewiß, daß ihnen die Antwort bekannt war und sie mich
testeten.
    Ich tippte eine lange Zeile: SIE SOLLTEN SICH GLÜCKLICH
SCHÄTZEN, DASS DIE C4-ERGEBNISSE NOCH IMMER ZU HABEN SIND. MEINE
ÜBRIGENFORSCHUNGSERGEBNISSE HAT UNIKHEM BEREITS GESTOHLEN.
    Ich konnte gleichfalls komisch sein. Ich glaube, das gefiel
ihnen.
    Sie sagten, sie würden Samstag früh wieder Kontakt
aufnehmen, um die Übergabe zu arrangieren: Ergebnisse gegen
Tochter. Ich erwiderte, ich würde sie nicht enttäuschen.
Sie sagten, sie wüßten das.
    Der Monitor füllte sich mit unserem Geplauder. Sie
löschten es. Mark war sich gewiß, daß er sie
abgefangen und irgendwo gespeichert hatte, aber das war nicht der
Fall. Sie hatten eine schlaue Blockade zwischengeschaltet. Er
hämmerte auf den Tasten. Es war egal – es gab eh nicht
viel, was wir leicht hätten vergessen können.
    »Worum ging das ganze eigentlich?« fragte er. »Du
hast gewußt, wonach sie fragen würden.«
    Ich fühlte mich wie ausgewrungen. »Müssen wir da
durch?«
    »Nein, wenn es dir anders lieber ist.«
    Es war mir sehr viel lieber. »Wie ich gesagt habe, Mark. Ich
habe meine Ergebnisse überprüft. Alles außer dem
Primatenmaterial liegt auf den Institutsfiles, also wird es sich
Natya bereits ausgeliehen und Unikhem zugefaxt haben. Aber die
Primatenergebnisse sind wichtig – jeder am Impfstoff
Interessierte benötigt sie.«
    »Nächste Frage. Warum Samstag?«
    »Ich habe unten in Brandts Werk am Windstrohm geforscht. Ich
habe mit Primaten arbeiten müssen – dabei war nichts
Häßliches, nur ein langfristiges Impfstoff-Programm
–, und da das Institut keine Primateneinrichtung besitzt, habe
ich mir die Zeit bei Brandt gekauft. Damals haben sie viel
Primatenforschung dort unten betrieben – es ist jetzt ein
PTG-Zentrum, das mit Delphinen arbeitet.«
    Parthenogenese bedeutet noch immer viel Arbeit ins Blaue hinein
– jeder versuchte, die Erfolgsquoten zu erhöhen.
    Mark runzelte die Stirn. »Wegen deiner Sache da im Fernsehen
ist ihr Primaten-Programm aus dem Geschäft geworfen worden.
Nachdem sie dir so geholfen hatten, war das nicht sehr nett
gewesen.«
    »Meine Arbeit bei ihnen war sauber. Du hättest
einige der bei ihnen laufenden Experimente sehen müssen. Echt
häßlich.«
    »Ich habe deinen Fernsehbericht gesehen.«
    »Was du gesehen hast, war nichts. Mein Produzent hat mir
verboten, die wirklich schlimmen Dinge zu benutzen.«
    Was ich so gehört hatte, war die Delphinforschung auch nicht
gerade hübsch. Ein weiterer Grund, bis Freitagnacht zu warten
und einen Vorteil aus Brandts Personalproblemen zu ziehen.
Unverblümt ausgedrückt bestand angesichts, meiner
Anti-Vivisektions-Vorgeschichte meine beste Chance für ein
Eindringen in jemandem am Empfang, die ihren Job nicht verstand.
    »Ist auch egal, Mark, ich habe die Ergebnisse dort in meinem
Safe zurückgelassen, und ich habe es nie wieder gewagt, deswegen
dorthin zurückzukehren. Im Institut hatten wir natürlich
eine Arbeitskopie, aber die haben wir bei einem Absturz verloren.
Jetzt hoffe ich, daß ich mich irgendwie einschleichen kann,
wenn ich in den frühen Morgenstunden dort eintreffe.«
    »Sie können dich nicht abweisen, Harriet. Die Ergebnisse
gehören dir. Legal gesehen sind sie dein

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