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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Zoë besorgt.
    »Nicht einmal ein Panzer könnte das.« Zoë zögerte einen Augenblick, dann fasste sie einen Entschluss.
    »Ich kann nicht gehen. Es wäre … es wäre wie Verrat gegenüber Hope.«
    »Unsinn. Sie sind hier gewesen und haben sich gezeigt, oder? Genau wie ich. Wir haben unseren Beitrag geleistet, wir sind entschuldigt. Bis dann – wir sehen uns.« Ellen wandte sich um und schlüpfte zwischen den nächsten Zuschauern hindurch, dann war sie außer Sicht. An ihrer Stelle tauchte Robin Harding auf.
    »Ist Ellen desertiert?«
    »So ähnlich. Ich kann es ihr nicht verübeln. Sie macht sich Gedanken wegen der möglichen negativen Schlagzeilen über ihren Laden. Ich meine, ›Needles‹ ist ein nobler Schuppen, das weißt du so gut wie ich. Hope wird doch wohl nicht wirklich …?« Er zuckte die Schultern.
    »Warten wir’s ab. Ich habe sie in den letzten zehn Minuten nicht gesehen. Deine Tiere waren den ganzen Nachmittag über ruhig. Hast du ihnen Beruhigungsmittel verpasst?«
    »Emma Danby ist bei ihnen. Außerdem habe ich die lautesten in die Scheune gesperrt. Robin, ich mache mir wirklich schlimme Sorgen wegen dieser Sache. Ich meine nicht Hopes Protest-Aktion, ich meine den Schutzhof für die Tiere. Ich weiß, es hat eigentlich nichts mit dir zu tun, aber …« Er nahm ihre Hand.
    »Sieh mal, wir sind Freunde, oder? Wenn du Schwierigkeiten hast, helfe ich dir. Irgendetwas wird sich schon ergeben, hab keine Furcht. Der alte Schuhmacher wird sich schon erweichen lassen.«
    »Keine Chance«, sagte Zoë düster.
    »Und Ellen wird uns nicht im Stich lassen! Wir sitzen alle in einem Boot. Wenn schon meine hässliche Visage und dein hübsches Antlitz auf den Bildschirmen der Nation auftauchen – ganz zu schweigen davon, dass unsere Vorsitzende ein gutes Stück mehr von sich zu präsentieren gedenkt –, dann wird Ellen gefälligst auch dabei sein. Ich gehe sie suchen, und wenn ich sie herbeizerren muss.« Robin verschwand in der Menge, und Zoë fand sich wieder einmal allein. Sie konnte Charles Grimsby sehen, der ein paar Yards entfernt mit mürrischem Gesicht herumschlich. Er bemerkte sie ebenfalls und kam zu ihr.
    »Haben Sie Hope gesehen?«
    »Nein. Robin weiß auch nicht, wo sie steckt.«
    »Ich suche schon seit einer geschlagenen Viertelstunde nach ihr.«
    »Vielleicht ist sie ja nach Hause gegangen?«, schlug Zoë verzweifelt vor.
    »So viel Glück haben wir nicht. Ich halte weiter nach ihr Ausschau, und Sie passen auf. Jetzt hängt alles an uns.« Er stapfte grimmig entschlossen davon. Was Hope anging … wo steckte sie bloß? Zoë blickte sich hektisch um und glaubte, einen flüchtigen Blick auf Hopes Batikumhang zwischen ein paar Strauchkoniferen zu erhaschen. Sie ging so unauffällig wie möglich in die entsprechende Richtung und erkannte das bunte Kleidungsstück deutlicher. Zoë sah, dass Hope hinter dem schützenden Schirm aus Sträuchern energisch zugange war. Wahrscheinlich zog sie ihre Kleider aus und wickelte das Spruchband von ihrer Taille. Zoës Hoffnung sank, und stattdessen ergriff lähmendes Entsetzen Besitz von ihr. Hope würde es also tatsächlich tun. Zoë schrak auf.
    »Nein, wird sie nicht!«, murmelte sie entschlossen.
    »Ich werde sie daran hindern!« Entschlossen marschierte sie auf die Koniferen zu, die Hope Mapple als al-fresco-Umkleidekabine dienten – zu spät. Das Grün teilte sich, und hervor trat die Vorsitzende der Gesellschaft, mit gerötetem Gesicht und bis auf ein Paar Turnschuhe splitterfasernackt. Doch das wirklich Unbeschreibliche an Hopes Anblick war, soweit es Zoë betraf, dass sie einfach nur komisch aussah. Nicht schockierend, nicht sexy, nicht einmal unanständig, sondern vulgär komisch, wie eins dieser Postkartenmotive vom Meer. Trotzdem rannte Zoë los, die Arme weit ausgestreckt in dem vergeblichen Bemühen, den Anblick vor den anderen zu verbergen, und sie rief gerade so laut, dass Hope allein es hören konnte:
    »Nicht! Laufen Sie zurück! Machen Sie das nicht!« Das Erste, was Merediths Aufmerksamkeit auf sich zog, war der Schrei, eine Art Kriegsgeheul, das jeden aufhorchen ließ. Genau wie alle anderen blickte Meredith in die Richtung, aus der das Geheul kam, und wie ein Mann ächzte die Menge erschrocken auf. Aus der Mitte der Zuschauermenge, die sich erstaunt geteilt hatte wie die Wellen des Roten Meers, hatte sich eine groteske Gestalt gelöst. Die Gestalt war unbestreitbar weiblich; die Beweise dafür traten unverhüllt zutage. Es war eine sehr

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