Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall
Messer in ihrem Hals. Wie ein Fötus im Mutterleib, so hat sie ausgesehen.«
»Ich bin Tierarzt, kein Humanmediziner«, grollte Finlay,
»aber wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Mädchen, dann gehen Sie zu Ihrem Hausarzt und lassen sich ein Beruhigungsmittel verschreiben. Sie sehen sehr angespannt aus.«
»Nein danke. Ich nehme keine Pillen. Ich weiß, dass ich angespannt bin, aber Pillen würden nicht helfen.«
»Meinetwegen. Dann trinken Sie halt einen Schluck Whisky.«
»Ich mag keinen Alkohol. Er schmeckt scheußlich!« Finlay sah aus, als wäre er bis in die tiefsten Tiefen seiner schottischen Seele schockiert.
»Meine Liebe, wie können Sie so etwas sagen! Das Wasser des Lebens und scheußlich? Was kommt als Nächstes! Jedenfalls ein Wort zur Vorsicht: Sprechen Sie nicht mit anderen darüber, wie die Tote ausgesehen hat! Mir ist bewusst, dass ich sie dazu verführt habe, obwohl ich es besser hätte bleiben lassen. Der Polizei wird es bestimmt nicht gefallen. Allzu gedankenlose Enthüllungen könnten Geschworene beeinflussen, Verrückte inspirieren, dem oder den Mördern die Möglichkeit geben, ihre Spuren zu verwischen und weiß Gott was sonst noch alles! Jedenfalls hat man mir das erzählt. Aber jetzt wollen wir einen Blick auf unsere Patientin werfen, ja?« Sie gingen zusammen über den Hof. Emma unterbrach ihr besessenes Striegeln und trat zurück, schwitzend, puterrot und mit unordentlichem Haar. Sie rieb sich mit einer schmutzigen Hand über das sommersprossige Gesicht und hinterließ schmierige Streifen.
»Hallo, Mr. Ross«, sagte sie skeptisch.
»Hallo, Emma. Du siehst aus, als würdest du jeden Augenblick verbrennen. Warum gehst du nicht und ruhst dich eine Weile aus, während ich einen Blick auf die gute alte Maud hier werfe?« Die Eselin drehte ihren hässlichen Kopf und starrte den Tierarzt übellaunig an, während sie die schwere Oberlippe hochzog und gelbfarbene Zähne enthüllte.
»Ja, Emma, geh zu meinem Wohnwagen und nimm dir ein wenig Orangensaft«, drängte Zoë.
»Aber ich will wissen, was Maud fehlt!« Emma blieb trotzig stehen.
»Das wirst du auch erfahren. Ich werde dir sagen, was Mr. Ross festgestellt hat, sobald er eine Gelegenheit gefunden hat, sie richtig zu untersuchen.«
»Und Sie werden sie nicht einschläfern?«
»Du meine Güte, nein!«, entgegnete der Tierarzt freundlich.
»Los, Emma, verschwinde jetzt.« Emma antwortete mit einem unsicheren Lächeln, wandte sich ab und ging in Richtung des Caravans davon, in dem Zoë lebte.
»Los, tritt einen Schritt zurück, altes Mädchen«, befahl Finlay. Maud gab ein tiefes Stöhnen von sich und bewegte sich vielleicht sechs Zoll zur Seite. Der Tierarzt tastete die alte Eselin mit geübten Händen ab und untersuchte ihre Zähne, was sie ihm mit überraschender Bereitwilligkeit gestattete, dann zupfte er zärtlich an einem ihrer langen herabhängenden Ohren, bevor er zu der besorgt wartenden Zoë zurückkehrte.
»Könnten Sie Maud bitte in einem kleinen Kreis herumführen?« Zoë nahm den Führstrick und trieb Maud an, mit ihr zu gehen. Die Eselin stolperte ungelenk vor, und die geschwollenen Gelenke traten deutlicher zutage. Ihre Vorderbeine waren permanent gekrümmt.
»Wie frisst sie?«
»Manche Dinge verträgt sie nicht, aber im Allgemeinen gut.«
»Hat sie Probleme aufzustehen, wenn sie gelegen hat?«
»Manchmal. Sie legt sich nicht sehr häufig hin. Ich glaube, sie weiß, dass sie nicht gut hoch kommt. Ich glaube, das ist der Grund für ihre dicken Gelenke. Sie hat sich hingelegt und sich die Beine an der Stallwand gestoßen, als sie versucht hat aufzustehen.«
»Gut möglich.« Finlay kraulte Maud unter dem blassen Maul.
»Ich möchte ganz offen sein. Maud ist eine sehr alte Dame, und ich weiß nicht, wie gut sie mit dem bevorstehenden Winter zurechtkommen wird. Zumindest«, er deutete mit dem Kopf bedauernd in Richtung der baufälligen Ställe,
»unter den gegenwärtigen Umständen. Sie braucht eine saubere, warme und Zugluft freie Box.«
»Und die Umstände werden sich in nächster Zeit wahrscheinlich sogar noch verschlechtern!«, sagte Zoë düster.
»Wir können draußen an der Straße campen, die Tiere und ich, wenn es nach Schuhmacher geht.«
»Und wenn Sie im Winter noch hier sind und sich nichts geändert hat, dann muss ich leider empfehlen, das alte Mädchen von seinem Elend zu erlösen.«
»Maud ist nicht elend!« Zoë funkelte den Tierarzt an.
»Nein, natürlich nicht, meine Liebe«, antwortete
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