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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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betrunken. Aber du bist ein winziges bisschen beschwipst. Und du bist schrecklich unhöflich gegenüber Victor.«
    »Das reicht! Jetzt stellst du dich auch noch auf seine Seite!« Denis blieb abrupt stehen und riss sich ungestüm von ihr los.
    »Das hätte ich mir gleich denken können!«
    »Sehen Sie mal, alter Freund …«, begann Merle verhängnisvollerweise.
    »Wagen Sie nicht, mich Freund zu nennen, Sie … Sie silberlockiger Schürzenjäger!«
    »Was soll das nun wieder bedeuten?«, entgegnete Merle scharf, und es war nicht zu erkennen, ob er sich wegen der Herabwürdigung seiner Haarpracht oder der Infragestellung seiner Moral beleidigt fühlte.
    »Glauben Sie vielleicht, ich bin blind? Glauben Sie, ich weiß nicht, was hinter meinem Rücken vor sich geht? Sie sitzen hier und machen meiner Frau schöne Augen …«
    »Hör sofort auf damit, Denis!«, unterbrach ihn Leah scharf. Er wirbelte zu ihr herum.
    »Nein! Warum sollte ich? Hast du vielleicht Angst, Meredith könnte herausfinden, was für eine Frau ich geheiratet habe? Oder hast du Angst, ich könnte etwas merken? Meredith muss blind sein, wenn sie bis jetzt noch nichts gemerkt hat, und ich bin nicht dumm! Verabredungen mit Lizzie? Pah! Du hast dich mit ihm getroffen!« Denis’ Hand schoss hoch und zeigte anklagend auf Victor Merle, doch die Geste wirkte wegen des großen Pflasters auf seinem Daumen ein wenig lächerlich.
    »Du bist betrunken«, sagte seine Frau kalt. Merediths Hoffnung sank. Sie wurde gerade Zeugin eines häuslichen Streits, und sämtliche Anzeichen deuteten darauf hin, dass peinliche Enthüllungen bevorstanden. Warum konnten die Fultons damit nicht bis später warten?
    »Oh, bin ich das?«, fauchte Denis.
    »Was hältst du dann von meiner betrunkenen Logik: Ich habe Lizzie rein zufällig vor ein paar Tagen auf der Straße getroffen, und sie war seit März nicht mehr mit dir zum Essen! Ihr habt euch in der ganzen Zeit nur einmal für eine halbe Stunde auf eine Tasse Tee bei ›Heal’s‹ getroffen, das ist alles! Wenn du zum Essen aus warst, dann mit ihm!«
    »Unsinn!« Leahs Augen funkelten.
    »Selbstverständlich war sie nicht mit mir aus!«, erklärte Victor Merle aufgebracht.
    »Wenn Sie das allen Ernstes glauben, dann sind Sie ein Narr!«
    »Ja, sicher, ich bin ein Narr, nicht wahr?« Denis geriet mehr und mehr in Fahrt. Sein Gesicht war puterrot, und er schwitzte heftig.
    »Und nur ihr beiden habt mich zum Narren gemacht! Aber ich bin nicht ganz so dumm, wie ihr euch vielleicht vorgestellt habt! Also schön, Leah, wenn du dich nicht mit ihm getroffen hast, wo warst du dann? Und mit wem?«
    »Ich denke nicht daran, jetzt mit dir darüber zu streiten, Denis. Meredith, ich bin untröstlich über diese hässliche kleine Szene …«
    »Hör auf, dich für mich zu entschuldigen!«, bellte Denis.
    »Hör auf, das verletzte Unschuldslamm zu spielen! Ich bin derjenige, der verletzt wurde, verdammt noch mal!«
    »In der Tat, ja«, meinte Merle.
    »Aber nur insoweit, als dass Sie sich in den Daumen geschnitten haben, Denis. Alles andere spielt sich, fürchte ich, einzig und allein in Ihrer Fantasie ab. Vielleicht sollten Sie einen Arzt aufsuchen wegen Ihrer Wahnvorstellungen.«
    »Das reicht!« Wie es das Pech wollte, war Denis vor zwei als Wandschmuck aufgehängten Zeremoniendolchen zum Stehen gekommen. Ohne jede Warnung wirbelte er herum, packte einen der Dolche und sprang den verblüfften Merle an.
    »Ich zeig Ihnen, wer hier wen verletzt! Verschwinden Sie! Raus aus meinem Haus!« Die Klinge glitzerte im elektrischen Licht, als sie durch die Luft zischte.
    »Los, hauen Sie ab!«, brüllte Denis, während er in einer unbeholfenen Parodie von Fechtschritten vor und zurück tänzelte.
    »Oder ich schlitze Sie in Streifen!«
    »Rein zufällig ist das hier mein Haus!«, sagte Leah laut.
    »Victor, bleiben Sie, wo Sie sind! Denis, jetzt bist du richtig kindisch! Ich denke, du solltest nach oben gehen und dich hinlegen! Dein Verhalten ist unentschuldbar! Ich kann nur hoffen, dass du krank bist!«
    »Mein … mein Verhalten!« Denis sah aus, als würde er ersticken. Er wirbelte zu seiner Frau herum, und der Dolch kam ihr gefährlich nahe. Sie wich mit einem erschrockenen Aufschrei zurück und riss die Hände hoch.
    »Passen Sie auf, Sie Idiot!«, brüllte Merle. Schreien bringt überhaupt nichts!, dachte Meredith, die allmählich wirklich wütend wurde. Denis würde jeden Augenblick mit diesem Dolch ein Unheil anrichten, auch wenn er

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