Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
herausgefunden hatten. Und ohne Aussicht, dass irgendjemand es übernimmt, ist es in der Zwischenzeit immer weiter verfallen, bis die Reparaturen ein kleines Vermögen verschlungen haben.‹ Doch er war nicht hergekommen, um sich mit Hope Mapple zu streiten, und deswegen behielt er seine Worte für sich.
    »Mrs. Bryant war Mitglied in Ihrem Komitee«, lenkte er die Konversation entschlossen wieder auf das Thema der polizeilichen Ermittlungen zurück.
    »Ich bemühe mich, so viel über Ellen Bryant herauszufinden, wie nur irgend möglich. Sie scheint nicht viele Freunde besessen zu haben, deshalb sind ihre Kontakte zur Historischen Gesellschaft umso wichtiger.« Das Wort
    »wichtig« schien Hopes Wohlwollen zu erwecken. Sie raschelte mit ihrem Zelt und gab eine Art befriedigtes Zwitschern von sich. Einer der drei Hunde, die schlafend im Zimmer verteilt herumlagen, öffnete die Augen und kläffte. Markby betrachtete ihn misstrauisch und zupfte verstohlen Pekinesenhaare von seinem Jackenärmel.
    »Sie war keine nette Person«, sagte Hope kurz.
    »Ellen war ein richtiges Problem.«
    »Oh, für die Gesellschaft?«
    »Nein, für sich selbst. Man kann unglückliche Menschen schon von weitem erkennen, Chief Inspector. Sie verbreiten ihr Elend. Sie drängen es anderen Menschen auf. Ellen war verbittert.«
    »Worüber?«
    »Woher soll ich das wissen?« Hopes üppige Schultern bebten.
    »Ich habe versucht, freundlich zu ihr zu sein. Gott allein weiß, wie sehr ich mich bemüht habe! Ich habe sie sogar gefragt, ob sie nicht Lust hätte, einen meiner Kurse am Polytechnikum zu besuchen. Ich meine, sie war künstlerisch veranlagt – auf gewisse Weise. Eine recht kommerzielle Art und Weise.«
    »Und?«, erkundigte sich Markby.
    »Was hat Mrs. Bryant geantwortet?« Das violette Zelt hob und senkte sich.
    »Sie war sehr unhöflich. Sie sagte, dass sie kein Interesse hätte, Leinwände zu beschmieren und Perlen aufzureihen! Ellen konnte sehr grob sein. Ich bin nicht überrascht, dass sie keine Freunde besaß!«
    »Niemand Besonderen in der Historischen Gesellschaft?«
    »Nein. Nun ja …« Hope unterbrach sich für einen Augenblick.
    »Nein. Nicht wirklich.« Markby gab sich fürs Erste zufrieden.
    »Können Sie sich einen Grund denken, aus dem sie ermordet wurde?«
    »Chief Inspector!« Hope beugte sich vor.
    »Sie sollten nicht nach dem Warum fragen, sondern warum ausgerechnet dort! Sie sollten draußen beim Hotel sein und dort Fragen stellen, nicht hier!«
    »In welcher Weise könnte ihr Tod mit dem Hotel in Verbindung stehen?«
    »Sie sind wirklich ein sehr anstrengender Mann, Chief Inspector. Ich hätte gedacht, das ist offensichtlich! Ellen hat etwas über das Hotel herausgefunden, und sie wurde umgebracht, um zu verhindern, dass sie es jemand anderem erzählt!«
    »Und was soll sie herausgefunden haben?«
    »Das weiß ich doch nicht! Das herauszufinden ist schließlich Ihre Sache!«, entgegnete Miss Mapple und warf sich in ihren Diwan zurück.
    »Gehen Sie, und fragen Sie diesen Eric Schuhmacher!«
    »Nun, ich denke, das werde ich auch«, sagte Markby und erhob sich.
    »Oh, eine Sache noch – falls Ihnen in der Zwischenzeit noch etwas einfallen sollte, greifen Sie unbesorgt zum Telefonhörer, und rufen Sie mich an, oder hinterlassen Sie mir eine Nachricht. Selbstverständlich werde ich alles mit äußerster Diskretion behandeln!« Der Blick, den sie ihm zuwarf, war finster wie die Nacht. Der Regen hatte aufgehört, als Markby die Wohnung von Hope Mapple verließ, um nach Springwood Hall zu fahren. Die Landschaft draußen sah frisch und grün aus. Es war ein schöner Sommer gewesen, und Markby konnte sich nur schwer vorstellen, dass in wenigen Wochen bereits die Blätter ihre Farbe wechseln und in roten und goldenen Schauern von den Bäumen regnen würden. Die Ernte war eingefahren, die Felder abgemäht, und hier und dort markierten schwarze Flecken die Stellen, wo der ein oder andere Farmer die Stoppeln noch immer abbrannte, was nicht mehr allzu lang erlaubt sein würde. Markby war wegen des kürzlich verabschiedeten Verbots erleichtert; er wusste nur zu gut, wie oft der Rauch der brennenden Felder Verkehrsunfälle verursacht hatte oder das Feuer außer Kontrolle geraten war und die Feuerwehr ausrücken musste. Mehr als einmal war er über die verbrannten Felder spaziert und hatte traurig die verkohlten winzigen Leichen dutzender Feldmäuse gesehen. Gegenwärtig streiften Fasane über die Felder, an denen Markby vorüberfuhr,

Weitere Kostenlose Bücher