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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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hat geglaubt, das Tier sei in Gefahr, also hat sie es gerettet.« Sein Blick schweifte über die Felder.
    »Ich lasse die umliegenden Farmer benachrichtigen. Sie sollen ihre Außengebäude überprüfen. Und ich werde einen Aufruf an die Bevölkerung herausgeben.« Er deutete auf das Shetlandpony.
    »Wäre es nicht besser, wenn Sie die Tiere auf die Koppel oder zurück in die Scheune brächten?«

    »Danke sehr«, sagte Meredith und drückte dem Hotelportier, der ihr bescheidenes Gepäck nach oben gebracht hatte, ein Trinkgeld in die Hand.

Sie blickte sich in dem Zimmer um, das sie soeben in Springwood Hall bezogen hatte. Der Aufenthalt hier würde wahrscheinlich ein beträchtliches Loch auf ihrem Bankkonto hinterlassen. Alles war neu und wunderschön dekoriert, das Leinen weiß und gestärkt, auf dem Tisch standen Blumen und Früchte, und im Badezimmer gab es eine ganze Auswahl kostenloser Toilettenartikel. Es wäre sicher schön gewesen, wenn es einen erfreulicheren Anlass gegeben hätte, hier zu wohnen, sich zu entspannen und die Füße hochzulegen. Doch es war kein Kurzurlaub, sondern eine ziemlich ernste Angelegenheit. Was die Entscheidung betraf, in Springwood Hall abzusteigen, so hatte ihr Instinkt sie hierher zurückgeführt, die Erinnerung an den zusammengesunkenen Körper und das bleiche Gesicht der jungen Zoë Foster.
    Meredith öffnete ihren Koffer und nahm das Fernglas heraus, das sie mitgebracht hatte. Sie trat zum nächsten Fenster, zog den Vorhang beiseite und ließ den Blick über die Landschaft schweifen. Es war ein Eckzimmer, und beide Außenwände besaßen Fenster. Von dieser Seite des Hauses aus konnte Meredith grünen Rasen und das Hallenbad sehen. Dahinter erstreckten sich Hecken, und noch weiter dahinter Weideland und eine Einfriedung, eine Art Hof mit einem wackligen alten Gebäude darin.
    Meredith setzte das Fernglas an die Augen und drehte am Einstellring, bis das Bild scharf war. Das baufällige Gebilde sprang in Sicht. Es war der Schutzhof, kein Zweifel. Ein echter Schandfleck, genau wie Eric gesagt hatte, es sei denn, man hatte eine ausgesprochene Schwäche für das Rustikale. Die Scheune sah aus, als könnte sie jeden Augenblick zusammenstürzen. Die Wände waren mit Wellblechen geflickt, und auf dem Dach fehlten zahlreiche Schindeln. Direkt daneben und ein Stück weiter vorn lag ein großer dampfender Misthaufen. In der Mitte des unordentlichen Hofes stand eine Pferdetränke mit einer altmodischen Brunnenpumpe. Ein Stück weiter hinten, halb verdeckt von der Scheune, hatte man einen alten rostenden Caravan auf Ziegelsteine aufgebockt.
    In einer Koppel zur Rechten graste eine kunterbunte Herde von Tieren, einschließlich einem gescheckten Cob, zwei unglaublich schmuddeligen Shetlandponys und einem ausgedienten Rennpferd, dessen schlanker Knochenbau von einer Aura verblasster, trauriger Eleganz umgeben war. Der ganze Laden erinnerte eher an das Lager einer Bande von Kesselflickern als an einen Schutzhof. Malerisch und höchst individuell vielleicht, aber verständlicherweise nicht ganz der Anblick, den Schuhmacher für seine Gäste wollte.
    Während sie durch das Fernglas blickte, tauchte am Gatter ein Motorradfahrer auf. Offensichtlich gab es einen Fahrweg hinunter, der hinter einer wild wuchernden Hecke verborgen lag. Der Motorradfahrer stieg von seiner Maschine, öffnete das Gatter, schob das Motorrad auf den Hof und schloss das Gatter hinter sich wieder.
    Eine junge Frau kam aus der Scheune – sie sah aus wie Zoë –, und der Mann zog seinen Sturzhelm aus. Die beiden begannen miteinander zu reden, und Zoë gestikulierte wild. Der junge Mann legte den Arm um ihre Schultern und drückte sie tröstend an sich.
    In dem Gefühl, dass jede weitere heimliche Beobachtung unverschämt wäre, wandte sich Meredith von diesem Fenster ab und ging zu dem anderen, das auf der Rückseite des Hauses lag. Hinter den Gärten erstreckte sich Farmland, und in der Ferne waren die dunklen Wipfel ausgedehnter Wälder zu erkennen. Sie schienen in einer Senke zu stehen, und ihre regelmäßige dichte Masse deutete auf Forstwirtschaft hin. Sie wären bestimmt nicht leicht zu durchsuchen, und auf Forstplantagen mit ihren regelmäßigen Stämmen, die alle gleich aussahen, konnte man sich leicht verlaufen. Trotzdem bewegte sich ein Suchkommando in einer weit auseinander gezogenen Linie wie Ameisen über das Farmland. Die Männer waren noch nicht am Waldrand angelangt, und sie würden lange vorher außer Sicht

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