MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
beruhigten sich wieder und blickten zu ihm hin, woraufhin er sagte: »Sara, so benimmt man sich nicht am Tisch! Geh jetzt, bitte!« Sara warf ihrem Herrn einen kalten Blick zu, stand jedoch sogleichauf, packte dabei die beiden Produkte am Haar und zog sie mit sich davon.
Der Doktor nahm einen Bissen von seinem Teller und wandte sich, ohne zu kauen, an den Tisch: »Ich entschuldige mich für Saras Benehmen. Sie reagiert übermäßig aufgeregt beim Anblick neuer Gesichter.«
»Ich möchte dich nicht beleidigen, aber deine Konkubine wirkt instabil.« Lyras Gesicht war rot vor Ärger.
»Allerdings, sie ist eine meiner frühen Entwürfe. Ich fürchte, in meinen jüngeren Jahren habe ich zu viel Nachdruck auf Leidenschaft und Lebhaftigkeit gelegt. Aber sie liebt mich. Was kann ich also tun?«
Einer der Klone beugte sich über den Tisch, um Lyra besser in Augenschein nehmen zu können, und sagte: »Mutter Lyra, wenn dir das ein Trost ist: Meine Schwestern und ich hassen sie auch.«
Der Doktor lachte. »Ja, erinnert ihr euch an Mua_So_Pretty? Sie war eines meiner Mädchen. Sie hat versucht, Sara zu töten, aber die alte Dame hat damals die Oberhand behalten.«
D_Light stand auf und verneigte sich. »Doktor, ich fürchte, ich muss dem Ruf der Natur folgen, und ich bitte darum, mich zu entschuldigen.«
Der Doktor nickte abwesend. »Natürlich, und erleichtere dich gern in den Büschen da drüben. Alle Pflanzen hier sind Urinverarbeiter. Wenn deine Natur etwas von der solideren Seite ist, nun ja, das tut der Flora auch bloß gut, aber bleibe bitte im Windschatten.«
»Vater!«, rief BoBo klagend.
Dr. Monsa kicherte. »Oh, und übrigens, die Amarillapflanzen, die mit den breiten, weichen Blättern«, sagte er und zeigte dabei auf eine Pflanze in der Nähe, die seiner Beschreibung entsprach, »sie ergeben ein ausgezeichnetes Toilettenpapier.«
»Vater!«, rief BoBo erneut. »Wirklich unangemessen bei Tisch! Du lehrst
uns
Etikette?«
Der Doktor lächelte seine Tochter bösartig an.
»Versuche, mit gutem Beispiel voranzugehen«, wies sie ihn an.
D_Light grinste im Gehen in sich hinein. Nur ein alter Unsterblicher wie der Doktor würde davon sprechen, sich mit Toilettenpapier zu säubern, da heutzutage jedermann seinen oder ihren Vertrauten dazu benutzte. Smorgeous’ Zunge war nicht bloß kosmetisch; sie besaß die geeigneten Enzyme zur Verarbeitung menschlicher Ausscheidungen. Vertraute schieden selbst aus, sonderten die Exkremente, die nach Zimt rochen, jedoch nur dort ab, wo es angemessen war.
Als er die Lichtung verließ, hörte D_Light den Doktor noch sagen: »Saras Verhalten ist ein extremes Beispiel schlechter Etikette. Etikette. Es ist wirklich ziemlich einfach – deine Gäste sollen sich wohlfühlen. Etikette ist eine verlorene Kunst, fürchte ich, etwas mehr en vogue in meiner Jugend.«
D_Light war über das Ganze nicht glücklich. Er kam sich vor wie in einem beunruhigenden, von
Alice im Wunderland
inspirierten Spankgame, mit Dr. Monsa als verrücktem Hutmacher. Auf D_Lights Anweisung hin hielt Smorgeous hinter seinem Rücken Wache. Diese verrückte Konkubine war hier draußen, und er hatte bemerkt, dass sie vor dem Verlassen der Tafel die Gabel, die sie in das Produkt gestoßen hatte, in ihre Bluse hatte gleiten lassen.
Es dauerte nur eine Minute, bis er Lily fand. Sie ging langsam vor ihm einen Pfad hinunter, und er musste rennen, um sie einzuholen. Während er näherkam, sah sie sich mit einem tränenüberströmten Gesicht um. Sie spannte sich an, als er zu ihr trat. Offensichtlich war sie völlig durcheinander, aber in ihren Augen lag auch Ärger. D_Light wusste nicht so recht, was er sagen sollte, aber er sprach trotzdem. »Also bist du als Sexspielzeug für sadistische Arschlöcher entworfen – na, und? Wer trägt nicht ein bisschen Gepäck mit sich rum?« D_Light wusste wirklich nicht genau, ob sie gerade jetzt etwas für schwarzen Humor übrighatte, aber es war das Erste, was ihm in den Kopf gekommen war.
Lily schüttelte den Kopf und lächelte halbherzig. Zu D_Lights Überraschung kam sie rasch herüber und umarmte ihn. Ihr Gesicht war warm und feucht an seiner Wange.
Meine Seele, riecht sie gut!
, dachte er. Erwollte sich um sie kümmern. Er schlang die Arme um sie und hielt sie ganz fest. Er strich ihr mit der Hand durchs Haar und streichelte ihr sanft über Nacken und Kopf. Sie zitterte. Trotz ihres durchtrainierten Körpers war sie weich in seinem Griff. »Hilf mir!«, flüsterte sie mit
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