MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
alle meine Gäste.«
Daraufhin wechselte das Tischgespräch zum MetaGame. Dr. Monsa war begierig, die Einzelheiten zu hören. Er stellte viele Fragen hinsichtlich der Spankergames, da dies ein Thema war, von dem er sehr wenig wusste. Er fand die Begegnung mit dem Fisch im See urkomisch. »Mein Haus hat diese Nahrungsfische entworfen, wisst ihr. Ihr müsst mir ein Archiv schicken, damit ich es unserem Werbematerial beifügen kann.«
Djoser übernahm den größten Teil des Redens, da er nach wie vor über seinen Vertrauten direkten Zugriff auf sämtliche Erinnerungen hatte, während Lyra, der das Erinnerungsvermögen und die Prozessorkapazität ihrer Vertrauten fehlte, ungeschickt versuchte, von Zeit zu Zeit Teile und Teilchen beizusteuern. Moocher und Smorgeous arbeiteten auf Geheiß ihrer Herren gemeinsam daran, ein Archiv der bisherigen Abenteuer zusammenzuschustern, das dem dankbaren Doktor geliefert wurde, damit er es sich in seiner Freizeit ansehen konnte.
Während des ganzen Essens ließ der Analytiker beständig Hinweise für den Doktor fallen, darunter lange, tiefe Seufzer, Räusperer sowie beiläufige Bemerkungen zu anderen Gästen, wie zum Beispiel: »Ich bin bestimmt voll«. Schließlich erbarmte sich Dr. Monsa der Kreatur und erteilte ihr die Erlaubnis, sich zu entschuldigen. In seiner Hast, andie Arbeit zurückzukehren, stolperte das Produkt über seine eigenen Röhren.
Bald darauf gingen die anderen ebenfalls. Jedes der Mädchen verabschiedete sich mit einem Knicks und einem Lächeln. Djoser war begierig darauf zu sehen, wie es Amanda ging, und daher folgte er der Klontochter mit dem blauen Haarreif zum Hospital im Garten. Der Doktor, der dringende Geschäfte vorschützte, nahm ebenfalls seinen Abschied. Die Einzigen, die am Tisch verblieben, waren Lyra, D_Light und der Priester. Lyra, die sich den Rat des Doktors zu eigen gemacht hatte, sich zu entspannen, hatte ein paar Gläser Wein mehr getrunken als üblich und wirkte zu schläfrig, um sich zu rühren. Sie hing schlaff in ihrem Stuhl, stieß D_Light hin und wieder an und sagte Dinge wie: »Warst doch wirklich eine sehr gute Wahl.« Ansonsten bestritt der Priester, wie für seinen Beruf üblich, den größten Teil der Unterhaltung. D_Light hörte nicht so richtig zu, weil es zumeist um das Spezialgebiet des Priesters ging, göttliches Gesetz.
»Bla, bla … um Rat fragen hinsichtlich der Vereinbarkeit von göttlichem Gesetz und Hausregeln … bla, bla … zumeist mittelgroße Häuser … bla, bla … fast immer im Bereich der oberen zwanzig Prozent meiner Spiele … bla, bla.« Die Stimme des Priesters klang, als würde jemand beim Ein- und Ausatmen Töne auf einer Mundharmonika erzeugen.
Geistesabwesend strich D_Light mit seinem Zeigefinger über den Kragen seines Skinsuits. Die Feuchtigkeit von Lilys Tränen war verdunstet. Er hatte versucht, einen Blink zu ihr zu öffnen, aber sie reagierte nicht. Der Priester, der D_Light zugunsten von Lyra ignoriert hatte, blickte jetzt D_Light betont an, was ihn zurück ins Gespräch brachte.
»Ja, trotz meiner lebenslänglichen Hingabe an die OverSoul habe ich es nicht auf die Liste geschafft. Ich bin jetzt einhundertsieben«, verkündete der Priester.
»Sie sehen gut dafür aus, dass Sie seit zwei Jahren keinen Vertrag haben«, bemerkte Lyra halb verschliffen. Ihre Augen waren nur noch Schlitze, und sie sah aus, als könne sie gleich wegsacken.
»Oh, für meine Gesundheit bin nicht ich verantwortlich«, beharrte der Priester. »Es ist das innere Heiligtum, die Nahrung und das Wasser hier, sogar die Luft. Der Doktor hat selbst das Gewebe seines Laboratoriums mit Gegenmitteln gegen Altern, Krebs und so etwas behandelt.«
D_Light hielt Letzteres für interessant und sprach es auch laut aus. Als er merkte, dass sein Publikum vielleicht tatsächlich zuhörte, straffte der Priester den Rücken, räusperte sich und fuhr in seinem sonoren Tonfall fort: »Nachdem ich entdeckt hatte, dass ich von der Mächtigen nicht auserwählt war, blieben mir nur zwei Möglichkeiten – entweder die verbleibenden Jahre meines Daseins im Verfall zu leben oder rasch in den Gladiatorgruben der Realgames sterben. Anfangs neigte ich den Spielen zu.«
Lyra lachte träge. »Sie hätten in diesen Spielen keine Minute überlebt. Die Art von Spielern, die in den Gruben endet, verbringt ihre gesamte Spielzeit mit Training dafür.«
Eine winzig kleine Grimasse glitt über des Priesters Gesicht, aber dann sagte er: »Als Priester,
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