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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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aristokratischen Kultur. Die Einsätze sind extrem hoch, und die Spiele werden sehr ernstgenommen, so ernst, dass ein Team, das gewinnt, eine Quelle des Stolzes für seine Familie und des Neides für andere wird. Großmutter Sillia vom Haus Tesla sagte: ›Soll der Pöbel in seinen Träumen spielen. Wir, die Freien, haben immer Licht gefordert.‹
    Teilnehmende Häuser setzen die Punkte ein, die zur Durchführung der MetaGames benutzt werden, und belohnen die Siegreichen. Je nach unternommener Quest trägt die Göttliche Autorität ebenfalls Punkte zum Pool bei, weswegen es manche eine ›Göttliche Quest’ nennen …
    Aufgrund der Bedingung, dass das Spiel nur reale Komponenten nutzen darf, sowie der Tatsache, dass es in der Intensität des Spiels eine langsame, wenn auch merkliche Steigerung über die Jahre hinweg gegeben hat, sind Verletzungen oder gar Todesfälle bei MetaGames durchaus üblich: ernsthafte Verletzungen 15 %, Tod 4,43 %. Statistik pro Spiel, pro Person.«
    Auszüge aus »MetaGame, Zusammenfassung«, gesammelt von Vertrautem #409083094839 (alias Smorgeous) und geliefert an D_Light Ravi (#39309283271938)
    D_Light verschränkte die Hände und blickte lächelnd auf das Spanker-ghetto hinab.
Das könnte der Anfang von etwas GEWALTIGEM sein!
, dachte er bei sich.
Jetzt bin ich ganz bestimmt auf der Spur des Adels! Ich muss das nur richtig anstellen …
    Als Reaktion auf seine Gedanken legte Smorgeous ein Tanzlied samt Choralgesang sowie einen raschen, tiefen Bass in sein Bewusstsein. D_Light schwelgte schweigend darin, bevor er die Musik beendete.
    Die Wohnhügel breiteten sich vor dem Team aus, so weit ihre Augen reichten. Sie hatten fast zwei Stunden gebraucht, um in diesen Teil derWelt zu gelangen, und daher stand die Sonne tief am Himmel. Die rundlichen Hügel waren bedeckt von Ernteblumen, die in Büscheln aus Rot, Rosa, Purpur sowie jeder anderen erdenklichen Farbe blühten. D_Light wusste von Luftbildern her, dass diese billigen Wohngebiete aus großer Höhe orientalischen Teppichen glichen. Das langsame, träge Summen unzähliger Ernteinsekten umgab sie, die den kostbaren Nektar in ihren winzigen Mäulern sammelten. Die Spieler waren über sämtliche gewundenen, kristallweißen Wege verstreut. Einige dieser Wege schlängelten sich zu den sanft gewellten Wohnhügeln hinauf, andere zwischen ihnen hindurch. Es gab Hunderte Spieler, und ihrem Aussehen nach waren sie größtenteils Spanker. Spanker waren leicht zu erkennen. Ihre Augen waren stets glasig, und sie schwangen die Arme unsichtbaren Feinden entgegen, sie duckten sich und wanden sich dahin, um unsichtbaren Gefahren auszuweichen. D_Light war nur daran gewöhnt, von Spankern umgeben zu sein, wenn er selbst in ein Spankerspiel eingeloggt war, also hatte er nie begriffen, wie bescheuert sie für einen Außenseiter aussahen – wie lächerlich
er
aussehen musste, wenn er spielte.
    Das Ghetto war groß und dicht bevölkert, und irgendwo in diesen Hügeln oder darunter spazierte ein Dämon umher. Aufgabe des Teams war es, ihn zu erledigen und den Vollzug der Göttlichen Autorität zu melden. Mutter Lyra strich sich abwesend über das lange, dunkle Haar, während sie über die Landschaft hinwegsah. »Wie im Namen der Seele finden wir da einen Dämon?«
    »Die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen«, sagte Djoser trocken.
    Da er sich entschlossen hatte, nur dann etwas zu sagen, wenn es darauf ankam, schwieg D_Light. Den finsteren Blicken nach zu schließen, die ihm Djoser zuwarf, ging er davon aus, dass der Adelige, der nach wie vor den Wert des Software-Entwicklers in Frage stellte, ihn kaum ertrug. Er würde sich seine Kommentare für die Zeiten aufheben, wenn er eindeutig hilfreich wäre. Schlimmer als Djoser jedoch war Lyras Leibwächter. Es war wohl ein grausamer Scherz, aber Lyra hatte Brian mitgenommen, den riesigen Wächter, der ihn erst am Abend zuvor mit einemKnüppel namens »Tiffany« bedroht hatte. Und aus den funkelnden Blicken und obszönen Gesten, mit denen Brian ihn bedachte, wenn seine Herrin nicht hinsah (seine Lieblingsgeste war, sich mit der hohlen Hand in den Schritt zu fassen), schloss D_Light, dass der Kämpfer seine Meinung über ihn noch nicht geändert hatte.
    Der andere Leibwächter der Gruppe war ebenfalls eine interessante Wahl. Da MetaGames nur einen Leibwächter pro Adeligem erlaubten, hatte Djoser ein weibliches Produkt mitgebracht, das ebenso sehr nach Konkubine wie nach Soldat aussah.
Warum nicht eine Konkubine zu

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