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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst dieses schummrige Licht heller scheint als die Quecksilberlampen der Polis. Sie hat mich schon mehrmals gerettet. Ich hoffe, sie wird auch dir nützen. Nimm sie, sie gehört dir. Los, nimm schon - es ist trotzdem ein ungleicher Tausch, ich stehe in deiner Schuld.«
    Artjom fand dagegen, dass er bei diesem Tausch selten gut weggekommen war. Was brauchte er die mystischen Eigenschaften dieses Plans, wenn er selbst sie nicht spürte? Er hätte ihn wahrscheinlich fortgeworfen, nachdem er ihn ein paar Mal hin und her gewendet und vergeblich versucht hätte, die Kritzeleien darauf zu entziffern.
    »Die Route, die du gewählt hast, führt dich in den Abgrund«, fuhr Khan fort, noch immer die Karte vorsichtig in der Hand haltend. »Nimm meinen alten Plan und sieh es dir noch mal an.« Er hielt Artjom einen winzigen Plan hin, der auf der Rückseite eines alten Taschenkalenders abgedruckt war. »Du hast von dem Übergang von der Turgenewskaja zum Sretenski Buiwar gesprochen. Weißt du denn nichts von dem schlechten Ruf dieser Station und von dem langen Tunnel von hier bis zum Kitai-gorod?«
    »Na ja, man hat mir schon gesagt, dass man da allein nicht hineingehen darf, nur in der Karawane ist es sicher. So habe ich es mir auch gedacht - in der Karawane bis zur Turgenewskaja, und dann hau ich ab in den Übergang. Die würden mich doch nicht verfolgen, oder?« Artjom spürte, wie sich in seinem Kopf ein undeutlicher Gedanke regte, ihn juckte, in Erregung versetzte. Was war das bloß?
    »Dort gibt es keinen Übergang. Die Bögen sind zugemauert.«
    Ja, wie hatte er das nur vergessen können! Natürlich hatte man ihm früher davon erzählt, aber es war ihm entfallen. Die Roten hatten aus Angst vor irgendwelchem Teufelszeug im Tunnel den einzigen Zugang zur Turgenewskaja versperrt. »Aber gibt es dort denn keinen anderen Ausgang?«, fragte Artjom vorsichtig.
    »Nein. Die Pläne sagen jedenfalls nichts darüber aus. Aber selbst wenn dort ein offener Übergang wäre, glaube ich nicht, dass du genügend Mut hättest, dich von der Gruppe zu lösen und dort hineinzugehen. Besonders wenn du den letzten Tratsch über dieses entzückende Fleckchen hörst, während du wartest, bis eine Karawane zusammenkommt.«
    »Aber was soll ich dann tun?« Mutlos starrte Artjom auf den kleinen Kalender in seiner Hand.
    »Du kannst nach Kitai-gorod gehen. Das ist eine interessante Station, und die Sitten dort sind überaus unterhaltsam, aber wenigstens kann man dort nicht spurlos und für immer verschwinden. An der Turgenewskaja ist das nämlich sehr wohl möglich. Von Kitai-gorod aus, schau« - Khan fuhr mit dem Finger über den Plan - »sind es nur zwei Stationen bis zur Puschkinskaja, dort wechselst du zur Tschechowskaja, dann einmal noch durch den Tunnel, und du bist in der Polis. Das ist sogar noch kürzer als der Weg, den du ursprünglich vorhattest.«
    Artjom bewegte die Lippen, zählte die Stationen und Übergänge der beiden Routen ab. Ja, wie man es auch drehte und wendete, der von Khan aufgezeigte Weg war wesentlich kürzer.
    Artjom war schleierhaft, warum er nicht selbst darauf gekommen war. Aber wie es aussah, hatte er jetzt ohnehin keine andere Wahl mehr. »Sie haben recht«, sagte er schließlich. »Machen sich denn oft Karawanen dorthin auf?«
    »Leider nicht. Es gibt da ein kleines, aber ärgerliches Detail: Wenn jemand über unseren Halt nach Kitai-gorod, also durch den südlichen Tunnel gehen möchte, muss er uns ja zunächst aus nördlicher Richtung erreichen. Und nun denk mal nach, ob das so einfach ist.« Khan deutete in Richtung des Tunnels. »Allerdings ist schon wieder einige Zeit vergangen, seit sich die letzte Karawane nach Süden aufgemacht hat. Es ist also gut möglich, dass sich seither eine neue Gruppe gebildet hat. Sprich mit den Leuten, frag sie aus, aber rede nicht zu viel, hier sind auch Banditen unterwegs, denen man sich keinesfalls anvertrauen sollte ... Na gut, ich gehe besser mit, damit du keine Dummheiten anstellst.« Artjom griff bereits nach seinem Rucksack, doch Khan unterbrach ihn mit einer Geste. »Sorge dich nicht um deine Sachen. Die Leute hier haben so viel Angst vor mir, dass niemand von diesem Gesindel es wagen würde, sich meinem Lager zu nähern. Solange du hier bist, stehst du unter meinem Schutz.«
    Den Rucksack ließ Artjom am Feuer zurück, aber das Sturmgewehr nahm er doch mit - zu wertvoll war ihm dieser neue Schatz. Dann lief er Khan hinterher, der sich mit großen Schritten, aber ohne Hast

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