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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch verstärkte. Schließlich hielt es Artjom nicht mehr aus und hetzte schon fast im Laufschritt zu den anderen.
    »Komm zu uns, komm. Junge«, sagte jemand zu ihm, dessen Gesicht er nicht erkennen konnte. Offenbar versuchten sie Batterien zu sparen. »Keine Angst. Du bist ein Mensch wie wir. Und in so einer Situation müssen wir Menschen zusammenhalten. Spürst du es auch?«
    Artjom gestand nur zu gerne, dass irgendetwas in der Luft hing. Die Angst machte ihn schwatzhaft, und so begann er seine Gefühle mit den anderen eifrig zu diskutieren. Seine Gedanken jedoch kreisten ständig um die Frage, wohin Khan gegangen und warum schon seit über zehn Minuten nichts von ihm zu sehen und zu hören war. Doch kaum hatte er begonnen darüber nachzudenken, als jener lautlos neben ihm auftauchte und auch die anderen Männer wieder auflebten.
    »Sie wollen nicht mehr hier bleiben«, sagte Artjom bittend. »Sie haben Angst. Gehen wir weiter. Ich spüre es auch.«
    »Das ist noch keine Angst, was sie da spüren«, versicherte Khan und blickte sich um. Dann, als er fortfuhr, schien es Artjom, als ob die ansonsten so feste, etwas heisere Stimme ein wenig schwankte. »Und auch du kennst noch keine Angst, also lohnt es sich nicht, deswegen die Luft zu erschüttern. Angst ist das, was ich spüre. Und mit solchen Worten werfe ich nicht einfach so um mich. Ich bin in die Finsternis auf der anderen Seite der Station eingedrungen. Der Mentor verbot mir, den nächsten Schritt zu machen, sonst wäre ich unweigerlich verloren gewesen. Wir können nicht weiter. Dort verbirgt sich etwas. Aber mein Blick dringt nicht tiefer, ich weiß also nicht, was uns dort genau erwartet. Schau!« Er hielt Artjom mit schneller Bewegung den Plan vor die Augen. »Siehst du? Nun leuchte schon her! Sieh dir den Tunnel von hier nach Kitai-gorod an. Bemerkst du nichts?«
    Artjom starrte angestrengt auf den winzigen Abschnitt des Schemas, bis ihm die Augen schmerzten. Er konnte nichts Ungewöhnliches erkennen, wagte aber nicht, es zuzugeben.
    »Blindes Huhn!«, zischte Khan. »Siehst du wirklich gar nichts? Er ist völlig schwarz! Das ist der Tod!« Ungeduldig riss er Artjom den Plan wieder aus der Hand.

Artjom musterte ihn argwöhnisch. Wieder kam ihm Khan wie ein Wahnsinniger vor. Er musste an Schenjas Geschichte von dem Mann denken, der allein in den Tunnel gegangen war er hatte zwar überlebt, war aber vor Angst verrückt geworden. War es möglich, dass Khan dasselbe widerfahren war?
    »Aber zurück können wir auch nicht mehr«, flüsterte Khan. »Wir haben bei unserer ersten Etappe einen Augenblick erwischt, in dem günstige Stimmung herrschte. Doch jetzt ballt sich dort Finsternis zusammen, und ein Sturm zieht auf. Das Einzige, was wir tun können, ist vorwärts gehen - aber nicht durch diesen Tunnel, sondern durch den daneben. Vielleicht ist er noch frei.« Er wandte sich den anderen zu. »He! Ihr habt recht. Wir müssen weitergehen. Aber nicht auf diesem Weg. Da vorne wartet der Tod.«
    »Wie dann?«, fragte einer von ihnen zaghaft.
    »Wir müssen durch den Paralleltunnel auf der anderen Seite der Station. Und zwar so schnell wie möglich.«
    »Oh nein«, erwiderte ein anderer. »Das weiß doch jeder: Durch den Gegentunnel gehen, wenn der eigene frei ist - das ist ein schlechtes Omen, das bringt den Tod! Durch den linken gehen wir nicht!«
    Ein zustimmendes Murmeln ertönte. Füße stampften auf den Boden.
    »Wovon spricht er?«, fragte Artjom verwundert.
    Khan runzelte die Stirn. »Offenbar ein Aberglaube. Teufel! Wir haben jetzt keine Zeit, sie zu überreden, und meine Kräfte schwinden ... Hört her! Ich gehe durch den Paralleltunnel. Wer mir glaubt, kann mitkommen. Von den anderen verabschiede ich mich. Für immer. Gehen wir!« Er warf seinen Rucksack auf den Bahnsteig, zog sich mit den Armen hoch und kletterte auf den Rand.
    Artjom verharrte unschlüssig. Einerseits ging das, was Khan über diese Tunnel und über die Metro insgesamt wusste, weit über die Grenzen des menschlichen Verstands hinaus, und offenbar konnte man sich auf ihn verlassen. Doch war es andererseits nicht unverbrüchliches Gesetz, dass man stets mit der größeren Anzahl von Menschen mitging, da nur dies Erfolg versprach?
    Khan sah Artjom an. »Was ist denn los? Keine Kraft mehr? Ich helfe dir!« Er kniete sich mit einem Bein hin und streckte seine Hand herab.
    Artjom vermied es, ihm in die Augen zu sehen, denn er fürchtete darin wieder dieses wahnsinnige Funkeln zu erkennen,

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