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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ratten selbst brauchte man keine Angst zu haben - erst wenn keine da waren, stand die Sache schlecht.
    Khan packte ihn an der Schulter und zog ihn hastig durch den Saal, wobei Artjom sogar durch die Jacke spürte, dass Khans Hand zitterte, als habe er Schüttelfrost. Dann, als sie ihr Gepäck am Rand des Bahnsteigs ablegten, um auf die Gleise zu springen, traf sie plötzlich ein Lichtstrahl im Rücken. Wieder staunte Artjom, wie schnell sein Begleiter auf Gefahren r eagierte. Innerhalb von Sekundenbruchteilen lag Khan flach auf dem Boden und hatte die Lichtquelle ins Visier genommen. Das Licht war nicht besonders stark, schien ihnen aber direkt in die Augen, weshalb sie nicht erkennen konnten, wer sie verfolgte. Mit einer gewissen Verspätung ließ sich auch Artjom wie ein Sack zu Boden fallen. Er kroch zu seinem Rucksack und band seine alte Waffe los. Auch wenn sie groß und unhandlich war, so schlug sie doch einwandfreie Löcher vom Kaliber 7.62, und kaum jemand war mit solchen Lücken im Organismus noch funktionsfähig.
    »Was ist?«, donnerte Khan.
    Artjom dachte, wenn jemand sie hätte umbringen wollen, so hätte derjenige es schon längst getan. Er stellte sich ziemlich plastisch vor, welches Bild er abgab: wie er sich am Boden krümmte, im Schein der Lampe und im Fadenkreuz des Angreifers. Wie sinnlos er sich hin und her wand, wie eine Schnecke unter einem Stiefel. Ja, wenn man ihn hätte umbringen wollen, würde er schon längst in einer Blutlache liegen.
    »Nicht schießen!«, ertönte eine Stimme.
    »Licht aus!«, forderte Khan, der die kurze Pause genutzt hatte, um sich hinter einem Bogen zu verbergen und seine eigene Lampe hervorzuholen.
    Endlich hatte auch Artjom den Draht abgerissen. Den Vorderschaft fest in der Hand, rollte er seitlich aus der Schusslinie und verschanzte sich ebenfalls hinter einem Bogen. Nun konnte er sich von der Seite an den Unbekannten heranschleichen und diesen mit einer Salve niederstrecken, falls er das Feuer eröffnete.
    Doch der ungebetene Gast fügte sich, und nun befahl ihm Khan mit sanfterer Stimme: »Gut. Jetzt die Waffe auf den Boden, schnell!«
    Etwas klapperte auf die Granitplatten. Artjom trat mit vorgehaltenem Lauf seitwärts in den Saal hinaus. Er hatte sich nicht getäuscht: In fünfzehn Schritt Entfernung stand, von Khans Taschenlampe angestrahlt, die Arme erhoben, jener Bärtige, mit dem sie an der Sucharewskaja aneinandergeraten waren.
    »Nicht schießen«, bat dieser wieder mit zitternder Stimme. »Ich will euch nichts Böses. Lasst mich mit euch gehen. Ihr sagtet doch, dass sich euch anschließen kann, wer will. Ich ... ich glaube dir. Ich spüre auch, dass da etwas ist, in dem rechten Tunnel. Sie sind schon weg, sie sind alle weg. Nur ich bin geblieben. Ich will es mit euch versuchen.«
    »Du hast einen guten Instinkt«, sagte Khan, während er den Mann aufmerksam musterte. »Aber Vertrauen erweckst du bei mir nicht. Ich weiß auch nicht, warum. Jedenfalls werden wir dein Angebot prüfen - unter der Bedingung, dass du mir unverzüglich dein gesamtes Arsenal aushändigst. Im Tunnel gehst du uns voraus. Und keine dummen Scherze, sonst geht es dir schlecht.«
    Der Bärtige schob Khan mit dem Fuß seine Pistole zu und legte vorsichtig ein paar Magazine neben sich.
    Artjom erhob sich und ging auf ihn zu, die Waffe im Anschlag. »Ich kontrolliere ihn!«, rief er.
    »Vorwärts, und die Hände immer schön oben lassen«, donnerte Khan. »Los, spring auf die Gleise. Bleib stehen, mit dem Rücken zu uns!«
    Etwa zwei Minuten, nachdem sie den Tunnel betreten hatten und sich mit schnellen Schritten in Dreiecksformation bewegten - der Bärtige, der Tus hieß, fünf Schritte voraus, dahinter Khan und Artjom - hörten sie plötzlich von rechts, durch die sicherlich mehrere Meter dicke Erdschicht, ein gedämpftes Heulen. Es brach genauso unvermittelt ab, wie es begonnen hatte.
    Tus drehte sich verängstigt zu ihnen um und vergaß dabei sogar, den Lichtstrahl abzuwenden. Die Lampe hüpfte in seiner Hand, und sein von unten beschienenes Gesicht, das zu einer Grimasse erstarrt war, erschreckte Artjom sogar noch mehr als der soeben vernommene Schrei.
    Nickend antwortete Khan auf die stumme Frage. »Die anderen haben sich getäuscht, soviel steht fest. Allerdings lässt sich noch nicht sagen, ob wir richtig liegen.«
    Sie eilten weiter. Von Zeit zu Zeit blickte Artjom seinen Beschützer an und bemerkte zunehmend Anzeichen von Müdigkeit: zitternde Hände, ungleichmäßige

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