Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
„Wann?“
„Heute Abend!“,
murmelte Lucien, wobei seine Stimme tief und rau klang.
Gabe versuchte
Lucien vom Gegenteil zu überzeugen. Meine Entscheidung war jedoch gefallen und
so ging ich und ließ die Männer mit ihrer Diskussion allein.
In meinem Zimmer
schnappte ich mir eine Tasche und stopfte wahllos Kleider hinein. Ich wusste
nicht, was ich davon halten sollte, wieder in das Anwesen der Schwarzen Krieger
zurückzukehren. Noch wusste ich, für wie lange.
Und da war auch noch
die ungeklärte Frage, warum Lucien mich unbedingt beschützen wollte. Wahrscheinlich
lag es an der Tatsache, dass ich Mikals Tochter war und Lucien mir sein Mal
aufgedrückt hatte, das ihn sozusagen dazu verpflichtete auf mich aufzupassen.
Aber vielleicht, …
nur vielleicht, wollte er mich auch in seiner Nähe haben?!
Kaum hatte ich diesen
Gedanken zu Ende gedacht, keimte Hoffnung in mir auf.
Eine Hoffnung, der
sogleich eine gespannte Freude folgte.
Eine Freude, die
daraus resultierte, dass er vielleicht, … nur vielleicht, mehr für mich
empfand?
Erschrocken von den
Empfindungen und Gedanken, die plötzlich durch mich hindurch strömten, drängte
ich alle Gefühle gewaltsam zurück, zog den Reißverschluss meiner Tasche zu und
eilte mit hämmerndem Herzen nach Unten.
1 8
Eigentlich wollte
ich alleine mit den Schwarzen Kriegern zu deren Anwesen zurückkehren. Mikal und
Jason blieben auch bei Rosa, doch Gabe und Raoul beharrten darauf, mich zu
begleiten.
Nie im Leben hätte
ich geglaubt, dass Lucien – der jedesmal wenn er Gabe ansah die Augen
zusammenkniff und ein bedrohliches Glitzern darin hatte - dem zustimmen würde.
Dennoch gewährte er meinen Männern Zutritt zu seinem Anwesen, wenn auch mit
einem tiefem Knurren.
„Warum tust du
das?“, fragte ich Lucien.
Wir waren im Haus
der Krieger angekommen und standen alleine in der Eingangshalle, während die
anderen bereits auf dem Weg nach unten waren.
„Was?“, knurrte er.
Gute Laune schien
eine Rarität bei diesem Krieger zu sein.
„Meinen Männer den
Zutritt erlauben. Ich meine, nicht dass ich dir dafür nicht dankbar wäre, aber
… ich versteh es nur nicht.“, gab ich offen zu.
Vor ein paar Stunden
hatte er klar und deutlich festgestellt, dass Vampire und Wächter Feinde waren
und er keinen Grund sah, ihnen, uns, zu helfen, und nun lud er sie zu sich nach
Hause ein.
„Deinetwegen.“,
sagte er und ließ mich nicht aus den Augen.
„Meinetwegen?“
Er nickte. „Zu
deiner Sicherheit.“
Ich war verwirrt.
„Aber ich dachte du wolltest für meine Sicherheit sorgen.“ Sein Blick
war düster und es lag etwas Unausgesprochenes zwischen uns das ich nicht deuten
konnte. „Wenn du glaubtest, dass meine Männer auf mich aufpassen könnten, dann
müsste ich nicht hier sein. Oder?“
Er schwieg.
„Oder?“, bohrte ich
nach.
„Bring deine Sachen
hoch und lass uns hinunter gehen!“, lenkte er schließlich vom Thema ab.
„Muss bei dir denn
alles wie ein Befehl klingen?“, fragte ich anklagend.
Sein Blick wurde
intensiver und ich sah das Zucken eines Augenwinkels – der Vorbote von Wut –
der seine gelassene Fassade Lügen strafte.
Selbst wütend, wegen
seines Tonfalls, wegen der vielen unbeantworteten Fragen und wegen meiner
Nervosität über die bevorstehende Prozedur, packte ich energisch meine Sachen
und eilte die Treppe hinauf.
Ohne mir dessen
sicher zu sein, glaubte ich Lucien: „Ich kann dich nicht vor allem beschützen.
Nicht vor mir!“, murmeln zu hören. Doch als ich über meine Schulter blickte,
war er bereits verschwunden.
Mit einem unwohlen
Gefühl im Nacken, brachte ich meine Sachen in das Zimmer - das Lena schon als mein Zimmer bezeichnete - und machte mich wieder auf den Weg nach unten, wo Zanuk
auf mich wartete.
„Na, bereit für
deinen Erinnerungscheck?“ Er war sichtlich bemüht, ein freundliches Gesicht zu machen,
dennoch stand so etwas wie Beunruhigung in seinen Augen.
„Mehr oder
weniger.“, gab ich zurück und folgte ihm in den Lift, der die Distanz zwischen
dem Haus und dem Unterirdischen Trakt, in Null Komma Nichts zurücklegte.
Die Trainingshalle
war riesig, fast so groß wie ein Fußballfeld, und mit hellen Deckenlampen
beleuchtet, die die angespannten Gesichtsausdrücke der versammelten Männer zu
verstärken schienen.
Tate stand mit
Lucien auf der einzigen Matte die am Boden ausgebreitet lag und warf mir einen
Blick zu. Prompt spürte ich Luciens Energie auf meiner Haut und nur mit Mühe
schienen meine
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