Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
telefonieren.", sagte sie zu mir und deutete zum Heli.
Augenblicklich
erstarrte Rosa. „Lucien!?“, flüsterte sie, und dieser Name aus ihrem Mund klang
als würde sie vom Teufel persönlich sprechen. Während sie sich bekreuzigte,
flüsterte sie erneut, „Que Dios nos ayude!“, was übersetzt soviel wie, Gott
steh uns bei, hieß.
Ihre Gesichtsfarbe
wechselte von blass zu grau als Gabe, mit den anderen im Schlepptau, über die
Lichtung kam. Es schien mir unmöglich, aber desto näher die Schwarzen Krieger
rückten, desto fahler wurde Rosas Teint.
„Entspann dich!“,
flüsterte ich ihr ins Ohr.
„Entspannen?! Wenn
ich sehe Tod ins Auge?!“
"Rosa",
begann Lena. "das sind Aeron, Zanuk und Lucien. Leute, das sind Rosa und
Jason."
Jason nickte ihnen
etwas verwirrt zu, während Rosa auf Lucien starrte.
Für mich sah er
umwerfend mysteriös und verdammt männlich aus. Aber Rosa sah den beängstigenden
Schwarzen Krieger, der bis auf die Zähne bewaffnet, zwei Meter in den Himmel
ragte und dessen momentaner Gesichtsausdruck, seinem Ruf mehr als nur gerecht
wurde.
Ich warf ihm einen
Bitte-sei-freundlich-Blick zu und hoffte, dass er diesen auch verstand.
„Mam“ Er verbeugte
sich höflich. „Es Freud mich sie kennen zu lernen.“
Herr im Himmel, in
all den Jahren seiner Existenz hatte er also doch mitbekommen, was Manieren
waren.
Rosa starrte immer
noch. Ich stupste sie leicht mit dem Ellenbogen.
„Sie es nicht wagen
meine Mia zu verletzen!“, kam es schroff aus Rosas Mund.
Wir starrten sie
alle entgeistert an. Gabe klappte die Kinnlade runter und Jason stieß einen
leisen Pfiff aus.
Ich wagte einen
Blick auf Lucien und machte mich innerlich auf einen wütenden Ausdruck gefasst.
Doch dieser schien völlig gelassen und in seinen Augen funkelte es anerkennend.
„Nichts liegt mir
ferner. Und es Freut mich zu hören, dass wir einer Meinung sind, auch wenn Mia
selbst es nicht Wert findet, der Gefahr aus dem Weg zu gehen.“ Sein Blick
durchbohrte mich und seine Augen verengten sich ein klein wenig.
Rosa kniff mir in
die Seite. „Ja, ich sagen immer wieder selbe!“, sagte sie sarkastisch und etwas
genervt. „Sie essen Obstkuchen?“, kam es nun von ihr und ihr Blick schweifte
fragenden über die drei Schwarzen Krieger, dessen Ausdruck daraufhin mehr als
nur verdutzt wirkte.
„Ahm, wir bevorzugen
Bl…?“
Lucien boxte Aeron
in die Rippen bevor dieser zu Ende sprechen konnte. „Natürlich nehmen wir ihre
Einladung gerne an!“, sagte er in möglichst freundlichem Ton.
Ich sah zu Lena, die
ihr Kichern kaum noch verbergen konnte und war mehr als nur verwirrt. Luciens
Verhalten zeugte nicht mehr nur von guten Manieren, sondern grenzte schon an
Höflichkeit. Dieser Mann schien zwei Extreme in sich zu tragen die ihn mehr als
nur unberechenbar machten.
Um ihn nicht weiter
anzustarren, nahm ich Rosas Hand und zog sie Richtung Haus, direkt in die Küche,
wo ich sie hinter dem Herd abstellte, während die anderen Platz nahmen.
Rosa, nun in ihrem
Terrain, begann geschäftig Kuchen zu schneiden und auf Teller zu drapieren.
Lena gab sie ein extra großes Stück, die daraufhin strahlte wie ein neuer
Penny.
An die Arbeitsplatte
gelehnt, ließ ich meinen Blick über die Krieger, die vor einem Teller mit
Obstkuchen, in meiner fein säuberlichen Küche, saßen, schweifen. Die Stühle
unter ihnen wirkten viel zu klein und drohten unter den Muskelmassen zusammen
zu brechen. Der Tisch, der mir zuvor immer groß vorgekommen war, hatte nun
etwas Puppenhaftes und der Raum schien irgendwie zu eng.
Lena verdrückte
ihren Kuchen, als wäre es ihre letzte Mahlzeit. Lucien, Aeron und Zanuk
hingegen, stocherten unbeholfen mit der Gabel darin herum.
Als ich zusah, wie
sie sich abmühten, ein Stück Kuchen aufzuspießen, nur damit die Hälfte wieder
auf das Teller viel, bevor sie den Mund erreichten, fragte ich mich, ob sie
wohl schon jemals mit einer Gabel zu tun hatten. Wenn dann doch ein Happen
ankam, kauten sie wie Kamele und es schien, als mussten sie bei jedem Schlucken
ein Würgen unterdrücken.
Lena hatte ihren
Spaß die drei zu beobachten. Sie strahlte wie ein kleines Kind an Weihnachten.
Ich hingegen hatte
fast Mitleid bei Luciens Anblick. Er hatte erst einen winzigen Bissen gegessen
und betrachtete das restliche Stück Kuchen, als wäre es ein Folterobjekt, das
ihm beim bloßen Anblick, unglaubliche Schmerzen bescherte.
Ich nahm meinen
Teller von der Anrichte und setzte mich auf den freien Stuhl neben
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