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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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sich mein Vater gefühlt haben! Keinem Vater, keiner Mutter durfte man eigentlich solche Fotos zumuten. Mia mochte sich gar nicht vorstellen, dass ihr Vater tatsächlich geglaubt hatte, bei diesem Körper würde es sich um den seiner Tochter handeln.
    „Mia! Alles in Ordnung?“ Ethan klopfte leise an die Badtür.
    Was sollte sie darauf antworten? Danke, mir ist nur furchtbar übel? Danke, jetzt weiß ich, wie sich mein Vater gefühlt haben muss?
    Vielleicht wollte Ethan ja genau diese Reaktion provozieren?
    „Mia!“ Besorgnis schwang in Ethans Stimme mit.
    Entschlossen richtete Mia sich auf. „Es geht mir gut!“, rief sie mit fester Stimme. Sie ging zum Waschbecken, wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne. Ihre Hände zitterten leicht, und ihr Spiegelbild blickte ihr schneeweiß und noch hohlwangiger als sonst entgegen. Unter den Augen lagen tiefe Schatten.
    Sie wusste immer noch nicht, wie sie sich entscheiden sollte: Wollte sie ihren Vater wiedersehen oder nicht? Im Moment konnte sie aber ohnehin keinen klaren Gedanken fassen. Ihr war nicht danach zumute, rationale Überlegungen anzustellen. Was sie brauchte – was sie brauchte …
    „Mia! Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst, trete ich sie ein!“
    Was ich brauche, ist einfach Ablenkung. Etwas, was mich auf völlig andere Gedanken bringt, überlegte sie.
    Das Zittern ihrer Hände ließ nach. Gelassen öffnete sie die Badezimmertür und blickte zu Ethan hoch. Seine Haare sahen zerrauft aus. Wirr hingen ihm einige Strähnen in die Stirn. Mia spürte den Impuls, ihm eine Locke aus der Stirn zu streichen.
    „Mia?“ Unsicher sah er sie an, wie sie reglos dastand. „Soll ich dir irgendetwas holen? Ein Glas Wein? Schokolade? Ich erinnere mich, dass dir das damals immer geholfen hat …“
    Ja, das war richtig. Immer wenn sie sich einer Seminararbeit nicht gewachsen fühlte, sich Sorgen um ihre Mutter machte oder etwas anderes sie belastete, hatte Mia zu Schokolade oder Wein gegriffen. Manchmal zu beidem gleichzeitig.
    Dass Ethan das noch wusste, war eigenartig.
    Mit schuldbewusster Miene setzte er an: „Ich hätte nicht zu dieser Schock-Methode greifen …“, verstummte aber, als Mia ihm einen Finger an die Lippen legte. „Du meinst, ich könnte mir die Entschuldigung sparen?“
    „Nicht wirklich, Ethan.“ Mia lächelte. „Im Moment bin ich nur nicht so sehr an einer verbalen Entschuldigung interessiert.“
    Ethans Augen weiteten sich vor Überraschung, und er sah Mia fragend an. Fest erwiderte sie seinen Blick.
    „Sondern an einer nonverbalen?“ In seiner Stimme schwang eine gewisse Ungläubigkeit mit. „Es gab da noch ein drittes Mittel … ich meine, von mir aus gern, wenn du es in dieser Situation nicht für unangemessen hältst …?“
    Mia traute ihren Ohren nicht! Hörte sie da etwa Unsicherheit oder Zweifel aus Ethans Worten heraus? Das konnte doch nicht sein! Der Ethan, den sie kannte, war nie unsicher … und der Ethan, den sie in den letzten Tagen wiedergetroffen hatte, erst recht nicht.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. „Wie wäre es, wenn wir es einfach ausprobierten …?“
    Unverwandt ruhte Ethans Blick auf Mias Gesicht, aber die Anspannung schien aus seinem Körper zu weichen. „Wohn- oder Schlafzimmer?“
    Einen kurzen Moment schien Mias Herzschlag auszusetzen. Was tue ich da gerade? „Wohnzimmer, bitte!“, flüsterte sie atemlos.
    Ethan trat einen Schritt zurück, um Mia vorbeizulassen. „Ja dann …“ Seine Stimme klang rau und heiser.
    Wieder machte Mias Herz einen Hüpfer. Sie wusste selbst nicht, was mit ihr los war – nur dass sie sich danach sehnte, Ethans Hände auf ihrer Haut zu spüren.
    „Jaaaaa! Das ist guuuut …!“
    „Weiter?“
    „Jaaaaa!“
    „Fester?“
    „Oh ja, bitte! Oh Gott, das ist wundervoll! Ich hatte ganz vergessen, wie gut du bist!“, stieß Mia keuchend hervor.
    Das Zimmer lag in angenehmem Halbdunkel. Ethan stand hinter dem Sofa, auf dem Mia saß, und massierte ihren Nacken und ihre verspannten Schultern. Tief versanken seine Finger in dem weichen, flauschigen Wollpullover.
    Er hätte es natürlich vorgezogen, ihren ganzen Körper streicheln zu können. Aber nach dem Schock, den Mia gerade erlitten hatte, wollte er keine Forderungen stellen.
    So genoss er es einfach, sie berühren zu dürfen. Ethan nahm wahr, wie schmal ihre Schultern eigentlich waren, spürte die Wärme ihres Körpers … schnupperte den sinnlichen Duft ihres Parfüms.
    Mias

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