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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ersten Mal in Betracht, obwohl ich aus einem der Ermittlungsberichte, die ich mit der Offenlegungsakte erhalten hatte, bereits davon wusste.
    »Dann sagen Sie also, es bestand eine Chance von eins zu drei, dass der Aktenkoffer von selbst aufgegangen war, als Mr. Bondurant ihn fallen ließ.«
    »Richtig.«
    »Und Sie nennen das eine gute Chance, richtig?«
    »Eine realistische Chance, ja.«
    »Und natürlich besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass der Koffer nicht von selbst aufgesprungen ist, richtig?«
    »So kann man es sehen.«
    »Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand den Aktenkoffer geöffnet hat, ist also höher, richtig?«
    »Auch das können Sie so sehen. Aber wir haben festgestellt, dass aus dem Koffer nichts fehlte, und somit gab es für uns auch keinen triftigen Grund zu der Annahme, dass er geöffnet worden sein könnte, es sei denn, um uns in die Irre zu führen. Unsere Arbeitstheorie war, dass er von selbst aufsprang, als er auf den Boden fiel.«
    »Fällt Ihnen auf dem Tatortfoto auf, Detective, dass keiner der Gegenstände, die sich in dem Koffer befunden haben, herausgefallen und auf dem Boden zu liegen gekommen ist?«
    »Das ist richtig.«
    »Haben Sie in dem Ordner, den Sie vor sich liegen haben, eine Aufstellung des Kofferinhalts, die Sie uns vorlesen könnten?«
    Kurlen ließ sich Zeit bei der Suche und las die Liste den Geschworenen schließlich vor. Der Aktenkoffer hatte sechs Aktenordner, fünf Stifte, ein iPad, einen Taschenrechner, ein Adressbuch und zwei leere Notizbücher enthalten.
    »Als Sie diese Tests machten und den Aktenkoffer auf den Boden fallen ließen, um festzustellen, wie oft er von allein aufsprang, hatte der Koffer da denselben Inhalt?«
    »Er hatte einen ähnlichen Inhalt, ja.«
    »Und wie oft fiel in den Fällen, in denen er von selbst aufging, nichts von seinem Inhalt heraus?«
    »Nicht jedes Mal, aber in den meisten Fällen. Es war eindeutig möglich.«
    »War das die wissenschaftliche Schlussfolgerung aus Ihrem wissenschaftlichen Experiment, Detective?«
    »Das wurde im Labor gemacht. Es war nicht mein Experiment.«
    Mit einem Stift und einem unübersehbaren Handgelenksschlenker machte ich mir verschiedene Notizen auf meinem Block. Dann kam ich zum wichtigsten Aspekt meines Kreuzverhörs.
    »Detective«, sagte ich, »Sie haben uns heute erzählt, dass Sie von der WestLand National eine Bedrohungsakte erhalten haben und dass diese Akte Informationen über die Angeklagte enthielt. Haben Sie auch andere Namen aus der Akte überprüft?«
    »Wir haben die Akte mehrere Male durchgesehen und in begrenztem Rahmen Nachforschungen angestellt. Aber je mehr sich die Beweise gegen die Angeklagte verdichteten, desto weniger Veranlassung sahen wir dafür.«
    »Sie wollten nicht irgendwelchen Hirngespinsten hinterherjagen, wo Sie doch bereits eine Verdächtige hatten, ist es das?«
    »So würde ich es nicht ausdrücken. Unsere Ermittlungen waren gründlich und umfassend.«
    »Sind Sie im Zuge dieser gründlichen und umfassenden Ermittlungen jemals irgendwelchen anderen Anhaltspunkten nachgegangen, die nicht Lisa Trammel als Verdächtige zum Gegenstand hatten?«
    »Selbstverständlich. Das ist sogar unsere Pflicht.«
    »Haben Sie Mr. Bondurants Arbeitsunterlagen gesichtet und darin nach Spuren gesucht, die nicht zu Lisa Trammel führten?«
    »Ja, das haben wir.«
    »Sie haben zu Protokoll gegeben, dass Sie Nachforschungen über Drohungen angestellt haben, die gegen das Opfer in diesem Fall ausgesprochen wurden. Haben Sie auch Nachforschungen zu Drohungen angestellt, die er selbst gegen andere ausgesprochen haben könnte?«
    »Sie meinen, ob das Opfer jemand anderem gedroht hat? Nicht, dass ich wüsste.«
    Ich bat das Gericht um Erlaubnis, dem Zeugen Beweisstück zwei der Verteidigung aushändigen zu dürfen, und übergab allen Parteien Kopien davon.
    Freeman legte zwar Einspruch ein, aber das war reine Formsache. Die Frage, ob der Brief, den Bondurant an Louis Opparizio geschrieben hatte, beim Prozess zugelassen würde, hatten wir bereits bei den Vorverhandlungen geklärt. Perry ließ ihn zu, wenn auch nur als Wiedergutmachung dafür, dass er die Anklage den Hammer und die DNA hatte einführen lassen. Er gab Freemans Einspruch nicht statt und ließ mich fortfahren.
    »Detective Kurlen, was Sie hier vor sich haben, ist ein Einschreiben, das Mitchell Bondurant, das Opfer, an Louis Opparizio geschickt hat, seines Zeichens Präsident von ALOFT und als solcher ein Subunternehmer von

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