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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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hatten wir festgestellt, dass der Kräutergarten hinter dem Haus erst vor kurzem umgegraben worden war. Trotzdem waren diese Schuhe sehr sauber.«
    »Aber ist es denn nicht normal, seine Gartenschuhe zu säubern, bevor man damit das Haus betritt?«
    »Das ist durchaus möglich, aber sie waren nicht im Haus. Sie waren in der Garage, in einer Pappschachtel, die viel lose Erde enthielt, die vermutlich aus dem Garten stammte. Trotzdem waren sie auffallend sauber. Das hat uns stutzig gemacht.«
    Freeman betätigte den Schnellvorlauf und hielt das Video an der Stelle an, wo die Schuhe gezeigt wurden. Sie lagen nebeneinander in einer Schachtel mit der Aufschrift Coca-Cola, die auf einem Bord unter der Werkbank stand. In keiner Weise versteckt. Genau an der Stelle, wo sie wahrscheinlich normalerweise standen.
    »Sind das die Schuhe?«
    »Ja. Man kann sehen, wie einer der Kriminaltechniker sie von dort wegnimmt.«
    »Sagen Sie demnach, dass der Umstand, dass sie so sauber waren, aber in einer schmutzigen Schachtel aufbewahrt wurden, Ihren Verdacht geweckt hat?«
    Ich legte Einspruch ein, mit der Begründung, die Staatsanwältin stelle der Zeugin Suggestivfragen.
    Ich bekam den Punkt, aber Freeman hatte den Geschworenen bereits vermittelt, was sie ihnen vermitteln wollte. Sie fuhr fort.
    »Was führte Sie zu der Annahme, die Schuhe gehörten Lisa Trammel?«
    »Weil sie klein waren, offensichtlich Frauenschuhe, und weil wir im Haus ein gerahmtes Foto von Lisa Trammel bei der Gartenarbeit gefunden hatten. Und darauf trug sie diese Schuhe.«
    »Danke, Detective. Was geschah mit den Schuhen und der Stelle auf dem Schnürsenkel, auf dem sich die Blutreste befanden?«
    »Der Schnürsenkel wurde zur DNA-Analyse ins kriminaltechnische Labor der Cal State gebracht.«
    »Warum haben Sie in diesem Fall nicht das private Labor mit der Untersuchung beauftragt?«
    »Die Blutspur war extrem klein. Deshalb wollten wir nicht riskieren, die Probe in einem externen Labor zu verlieren. Mein Partner und ich haben sie sogar persönlich ins Cal-State-Labor gebracht und ihnen zu Vergleichszwecken auch andere Proben geschickt.«
    »Sie haben dem Labor zu Vergleichszwecken auch andere Proben geschickt – was genau bedeutet das?«
    »Das Labor bekam in einer separaten Sendung eine andere Blutprobe zugeschickt, damit sie mit der Blutspur von dem Schuh verglichen werden konnte.«
    »Warum in einer separaten Sendung?«
    »Damit es nicht zu einer Querkontamination kommen konnte.«
    »Danke, Detective Longstreth. Vorerst habe ich keine weiteren Fragen.«
    Der Richter setzte die Nachmittagspause an, und danach wäre ich mit dem Kreuzverhör an der Reihe. Meine Mandantin, die den wahren Grund meiner Einladung zum Mittagessen nicht kannte, fragte mich, ob ich mit ihr und Dahl einen Kaffee trinken gehen wolle. Ich sagte, ich müsse noch meine Fragen für das Kreuzverhör zusammenstellen. In Wirklichkeit hatte ich meine Fragen natürlich längst fertig. Obwohl ich vor dem Prozess geglaubt hatte, Freeman würde Kurlen und nicht Longstreth über den Hammer, die Schuhe und die Durchsuchung von Lisa Trammels Haus aussagen lassen, war ich dennoch gut vorbereitet, weil die Befragung genau so verlaufen war, wie ich erwartet hatte.
    Daher nutzte ich die Pause, um mit Cisco zu telefonieren und ihn für das Treffen mit Dahl zu briefen. Ich bat ihn, Bullocks einzuweihen und zur Sicherheit Tommy Guns und Bam Bam vor dem Victory Building zu postieren. Ich war nicht sicher, ob Dahl irgendwelche krummen Touren versuchen würde, und wollte auf alles gefasst sein.

35
    N ach der Pause nahm Detective Longstreth wieder im Zeugenstand Platz, und der Richter erteilte mir das Wort. Ich fackelte nicht lange und kam sofort auf die Dinge zu sprechen, die ich den Geschworenen vermitteln wollte. Zunächst war dies die Feststellung, dass am Tag des Mordes die gesamte Umgebung der WestLand National von der Polizei abgesucht worden war. Dazu gehörten das Haus und vermutlich auch der Garten, in dem der Hammer schließlich gefunden worden war.
    »Detective«, fragte ich Longstreth, »fanden Sie es nicht eigenartig, dass dieser Hammer erst so lange nach dem Mord gefunden wurde und das auch noch so nah am Tatort und an einer Stelle, die sich innerhalb des Umkreises einer intensiven Durchsuchung befand?«
    »Nein, eigentlich nicht. Als der Hammer gefunden wurde, bin ich sofort zu diesem Haus gefahren und habe mir die Büsche davor angesehen. Sie waren umfangreich und sehr dicht. Insofern hat es

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