Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
Vom Netzwerk:

überlegen sich die Verantwortlichen, ob sie nicht die
gesamte Zone mit einem gewaltigen Kraftfeld von
Industriestärke abschotten sollen, um dann den entsprechenden Teil der Planetenoberfläche in den
Weltraum hinauszuschießen. Auf dass er dort zum
Problem anderer werde.«
»Warum ihn nicht in die Sonne schießen?«, fragte
    Owen.
»Was, falls die Quanteninstabilität die Sonne be
einflusst?«, fragte Ruhmhild. »Derzeit können wir
lediglich Warnschilder aufstellen, die verkünden:
Hier hausen Monster.
Und Wachen postieren, um die armen Dinger abzuschießen, die gelegentlich aus dem Krater hervorkriechen. Und zu Gott beten, dass sich dieser Schlamassel nicht ausbreitet.«
»Und das ist nur einer der Albträume, die Eure
Freundin, der Verrückte Verstand, uns hinterlassen
hat«, sagte Dominik.
»Was eine Macht anrichtet, kann eine andere vielleicht beheben«, sagte Owen.
Er streckte seine Gedanken aus. Er spürte, wie Hazels Präsenz den Krater düster und verwirrt durchdrang, sich ruhelos auf der Wunde in der Erde bewegte und niemals reglos blieb. Es war nicht Hazel
selbst, nur etwas, das sie zurückgelassen hatte. Owen
löschte es innerhalb eines Augenblicks aus wie eine
Erinnerung, die er loswerden wollte. Die grauen Nebelschwaden und die unsteten Blitze verschwanden
wie ein schlechter Traum, und nur noch ein großes
Loch klaffte in der Erde. Owen spürte, wie sich darin
Lebensfunken rührten, aber es waren wieder normale
Menschen. Er hoffte, dass auch sie sich nicht erinnerten. Er lehnte sich zurück, war für den Moment er
schöpft.
Dominik und Ruhmhild betrachteten eine Zeit lang
forschend die Anzeigen ihrer Schiffssensoren und
stritten laut über das, was gerade unter ihnen passiert
war. Ihre Stimmen drückten Schrecken und etwas
aus, was vielleicht Ehrfurcht war. Schließlich drehten
sie sich fast widerstrebend um und blickten Owen an.
»Wie zum Teufel habt Ihr das gemacht?«, wollte
Dominik wissen. »Über was für eine Macht gebietet
Ihr?«
»Ich weiß es selbst nicht«, antwortete Owen. »Ich
lerne immer noch. Hoffentlich genug, um Hazel aufzuhalten, wenn ich sie schließlich einhole.«
»Könnt Ihr die Stadt zurückbringen und die Menschen, die umgekommen sind?«
»Nein. Ich bin nur ein Mensch.«
»Diese Energiefesseln haben gar keine Wirkung
auf Euch, nicht wahr?«, fragte Ruhmhild.
»Ich fürchte nein«, sagte Owen. »Aber ich behalte
sie bei Hofe an, falls sich alle dann besser fühlen.«
»Anstatt zu riskieren, dass Ihr frei herumlauft«,
sagte Ruhmhild, »sollte ich das Schiff lieber zum
Absturz bringen.«
»Bitte tut das nicht. Es hätte ohnehin keinerlei
Auswirkung auf mich«, wandte Owen ruhig ein.
»Wollt Ihr Euch bitte entspannen? Ich bin kein weiterer Verrückter Verstand. Ich möchte einfach mit
Eurem Imperator reden und herausfinden, was er von
Hazel weiß. Warum sie wurde ... was sie war, und
was sie überhaupt ursprünglich hier gesucht hat. Ich
muss diese Dinge herausfinden, falls ich sie aufhalten soll. Ihr habt ja keine Ahnung, was letztlich aus
ihr wird. Euch zuliebe spiele ich jedoch nach wie vor
den Gefangenen bei Hofe. Ich möchte niemanden
verletzen. Ich suche nur Antworten auf meine Fra
gen, und dann setze ich meine Reise fort.«
»Warum grabt Ihr die Antworten nicht einfach aus
unseren Gedanken hervor?«, wollte Dominik wissen.
»Ihr wärt doch dazu fähig, nicht wahr?«
»Ja«, sagte Owen. »Aber ich tue es nicht. Denn es
wäre unmenschlich, Verteidiger.«
    Sie landeten auf dem Hauptraumhafen von Herzwelt
in der Hauptstadt Virimonde. Owen reagierte kurz
erschrocken. Die historische Forschung auf seinem
Heimatplaneten hatte nie einen Hinweis darauf geliefert, woher der Name stammte. Das war nur ein weiteres Zeichen davon, wie viele historische Kenntnisse verloren gingen, als das Erste Imperium zusammenbrach und verbrannte. Der Raumhafen von
Herzwelt war nur eine riesige Freifläche, auf der
dicht gedrängt Raumschiffe aller Formen und Größen standen. Große, brutale Konstruktionen von geringem ästhetischen Wert und noch geringerer Anmut. Sie waren auf Zweckdienlichkeit ausgelegt und
sonst nichts. In etwa das, was man von einem Zeitalter auch erwartet hätte, das seinen Schiffen Nummern verlieh anstatt Namen.
    Dominik und Ruhmhild tischten dem Personal im
Tower einen ganzen Batzen Lügen auf, was den
Grund für die unerwartete Rückkehr nach Herzwelt
anging, und beriefen sich auf ihre Autorität als Verteidiger und Investigator, um so schnell wie

Weitere Kostenlose Bücher