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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Hilfe zu schließen. Es war vom Schicksal vorherbestimmt, daß der Krieg andauern würde, während Pug in Kelewan sein Handwerk erlernte. Der gezahlte Preis ist entsetzlich, aber bedenkt auch den Gewinn. Jetzt gibt es jemanden in Midkemia, der die Erhabene Kunst beherrscht, die während der Chaotischen Kriege verlorengegangen war. Nur die Geschichte kann uns lehren, welchen Nutzen wir daraus ziehen können. Aber ich glaube, sie wird uns sehr wertvoll sein.
    Was nun die Tatsache angeht, daß ich den Spalt geschlossen habe, gerade als der Frieden so nahe war, dazu kann ich nur eines sagen: Es war lebenswichtig. Die Erhabenen der Tsuranis hatten vergessen, daß ein Spalt immer dem Feind unterworfen ist.« Kulgan sah überrascht auf. »Feind?
    Pug, das bezieht sich auf etwas, das du uns wohl erklären mußt.«
    Pug erzählte ihnen schnell, was er über den legendären Feind wußte. Arutha sagte: »Kann ein so schreckliches Wesen tatsächlich existieren?« Sein Gesicht verriet seinen Unglauben.
    »Es gibt keinen Zweifel daran, daß es einmal existiert hat«, erwiderte Pug, »und ich kann mir vorstellen, daß ein Wesen von solcher Macht alles überdauert hat. Aber von allen erdenklichen Gründen für Macros’ Taten ist das der letzte, den ich für möglich gehalten hätte. Nicht einer aus der Versammlung hat auch nur im Traum daran gedacht. Es ist unvorstellbar.«

    Wieder las Kulgan weiter. »Für ihn sind sie wie ein Leuchtfeuer, das ihn über Raum und Zeit hinweg anzieht. Vielleicht wären noch Jahre vergangen, ehe er erschienen wäre. Aber wenn er erst einmal hier aufgetaucht wäre, dann hätten sich alle Kräfte Eurer Welt schwergetan, ihn aus Midkemia zu vertreiben. Der Spalt mußte geschlossen werden. Die Gründe, warum ich beschloß, ihn unter Aufwand so vieler Menschenleben zuzumachen, dürften Euch klar sein.«
    Pug unterbrach ihn. »Was meint er damit?«
    Kulgan erklärte: »Nun, Macros scheint die menschliche Natur genau studiert zu haben. Hätte er denn allem den König und den Kaiser dazu überreden können, den Spalt zu schließen, wenn soviel dadurch zu gewinnen war, ihn offen zu halten? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber auf jeden Fall wäre da die allzumenschliche Versuchung gewesen, ihn >nur noch ein bißchen längen offen zu halten. Ich glaube, das wußte er und wollte sichergehen, daß uns keine Wahl blieb.« Kulgan wandte sich wieder der Schriftrolle zu. »Was jetzt geschehen wird, kann ich nicht sagen. Mein Blick in die Zukunft endet mit der Explosion des Spaltes. Ob es sich dabei schließlich doch um meine letzte Stunde handelt oder es einfach nur der Beginn einer neuen Ära meiner Existenz ist, weiß ich nicht.
    Solltet Ihr Zeugen meines Todes geworden sein, so habe ich mich zu folgendem entschlossen: All meine Forschungsergebnisse, mit wenigen Ausnahmen, befinden sich in diesem Raum. Sie sollen dazu benutzt werden, die Erhabeneren und Geringeren Künste zu fördern. Es ist mein Wunsch, daß Ihr die Bücher, Schriftrollen und anderen Gegenstände in Euren Besitz nehmt, und daß Ihr sie zu diesem Zwecke einsetzt. Eine neue Epoche der Magie nimmt im Königreich ihren Anfang, und ich wünsche, daß andere von meiner Arbeit profitieren. Ich überlasse dieses neue Zeitalter Euren Händen. Unterschrieben ist es mit ›Macros‹.«
    Kulgan legte die Rolle auf den Tisch. Pug sagte: »Etwas, was er ganz zum Schluß noch zu mir gesagt hat, war, er möchte m guter Erinnerung bleiben.«
    Eine Weile sagten sie nichts. Dann rief Kulgan: »Gathis!«
    Innerhalb von Sekunden erschien das Wesen an der Tür. »Ja, Meister Kulgan?«
    »Weißt du, was in dieser Schriftrolle steht?«
    »Ja, Meister Kulgan. Mein Herr hat mir immer sehr genaue Anweisungen erteilt. Er hat sich vergewissert, daß wir seine Wünsche genau kannten.«
    »Wir?« fragte Arutha.
    Gathis lächelte. »Ich bin nur einer der Diener meines Herrn. Die anderen haben Weisung erhalten, sich Euren Blicken fernzuhalten, denn es wurde befürchtet, daß ihre Gegenwart Euch Unbehagen verursachen würde. Meinem Herrn fehlten die meisten menschlichen Vorurteile. Er war zufrieden, jede Kreatur, der er begegnete, nach ihren eigenen Verdiensten zu beurteilen.«
    »Was bist du eigentlich genau?« wollte Pug wissen.
    »Ich gehöre einer Rasse an, die mit den Trollen verwandt ist. Wir waren eine alte Rasse und sind bis auf einige wenige schon ausgestorben gewesen, lange ehe die Menschen das Bittere Meer überquerten. Diejenigen, die noch übrig waren, wurden

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