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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Stadtstaaten. Aber dann erhob sich die bescheidenste der Rassen, die Tsuranis. Sie eroberten und besiegten alle anderen und vereinigten alles in einem einzigen Kaiserreich.
    Wir von der Versammlung unterstützten das Kaiserreich, denn in dieser Welt ist es die einzige, mächtige Kraft, die Ordnung schafft – nicht, weil es edel ist, oder schön, oder auch bloß gerecht.
    Sondern weil seinetwegen der Großteil der Menschheit leben und arbeiten kann. Ohne Kriege m der Heimat, ohne Hungersnöte, Seuchen und die anderen Katastrophen der alten Zeiten. Und solange uns diese Ordnung umgibt, können wir von der Versammlung ungehindert arbeiten.
    Es war unser Versuch, den Fremden zu verbannen, der es zuerst deutlich machte, daß wir ungestört arbeiten können müssen. Niemand darf uns daran hindern, nicht einmal der Kaiser, und wir müssen alles bekommen, was wir dazu benötigen. Wir haben wertvolle Zeit verloren, weil der Kaiser nicht mit uns zusammenarbeiten wollte, als wir zuerst von dem Fremden erfuhren. Hätten wir sofort Unterstützung gefunden, wären wir vielleicht in der Lage gewesen, mit dem Feind fertig zu werden, als er den Spalt ablenkte. Und deshalb haben wir die Aufgabe übernommen, das Kaiserreich zu verteidigen und ihm zu dienen: als Tausch für unsere totale Freiheit.«
    Milamber erklärte: »All das ist augenscheinlich. Aber ich warte noch darauf, von Eurem Problem in bezug auf mich zu hören.«
    Hochopepa seufzte. »Alles zu seiner Zeit, mein Freund. Ich muß erst noch einen letzten Kommentar abgeben. Ihr müßt verstehen, warum die Versammlung so arbeitet, wie sie es tut, damit Ihr Hoffnung haben könnt, mehr als ein paar Wochen zu überleben.«
    Bei dieser Bemerkung schaute Milamber überrascht auf. »Überleben?«
    »Ja, Milamber, überleben, denn es gibt hier viele, die Euch lieber am Grunde des Sees sehen würden.«
    »Aber warum?«
    »Wir arbeiten daran, die Erhabene Kunst wiedereinzuführen. Als wir vor dem Feind flohen, am Ursprung der Geschichte, überlebte nur ein Magier unter Tausend von denen, die dem Feind gegenübertraten. Zum größten Teil waren dies Geringere Magier und ihre Lehrlinge. Sie verbanden sich zu kleinen Gruppen, um das Wissen zu bewahren und zu schützen, das sie aus ihren Heimatländern mitgebracht hatten. Zuerst suchten und fanden sich die Landsleute, und später entstanden größere Verbindungen. Sie wurden immer zahlreicher, und der Wunsch wuchs, die verlorenen Künste wiederherzustellen. Nachdem Jahrhunderte vergangen waren, wurde die Versammlung gegründet, und es kamen Magier aus allen Teilen der Welt. Und heute sind alle, die auf dem Erhabenen Pfad wandeln, Mitglieder der Versammlung. Die meisten von jenen, die die Geringere Kunst praktizieren, dienen uns ebenfalls, aber man gewährt ihnen eine andere Stufe von Respekt und Freiheit. Sie neigen dazu, Apparate zu bauen – besser, als wir es können –, und sie verstehen auch die Kräfte der Natur besser als wir Träger der schwarzen Roben. Obgleich sie nicht außerhalb des Gesetzes stehen, werden sie doch von der Versammlung vor Einmischung von anderen geschützt. Alle Magier gehören zum Aufgabenbereich der Versammlung.«
    Milamber sagte: »Also haben wir die Freiheit, zu handeln, wie wir es für richtig halten, solange wir es im Interesse des Kaiserreiches tun.«
    Hochopepa nickte. »Es ist nicht wichtig, was wir tun. Ja, selbst wenn sich zwei Magier über die eine oder andere Aufgabe streiten, ist das egal, solange nur beide daran glauben, im Interesse des Kaiserreichs zu handeln.«

    »Dies ist von meinem ›barbarischen‹ Gesichtspunkt aus ein merkwürdiges Gesetz.«
    »Kein Gesetz, sondern eine Tradition. In dieser Welt, mein barbarischer Freund, können Tradition und Sitte weit stärker sein als das Gesetz. Gesetze werden geändert, die Tradition besteht fort.«
    »Ich glaube, ich sehe, wo Euer Problem liegt, mein zivilisierter Freund. Ihr vertraut mir nicht, daß ich im Interesse des Kaiserreiches handeln werde, weil ich ein Ausländer bin.«
    Hochopepa nickte. »Wenn wir sicher gewesen wären, daß Ihr in der Lage sein würdet, gegen das Kaiserreich vorzugehen, dann hätte man Euch getötet. Nun sind wir aber unsicher, neigen aber zu der Annahme, Euch für unfähig zu halten, eine solche Handlung zu begehen.«
    Zum erstenmal verstand Milamber nicht mehr, was er hörte. »Ich war der Meinung, daß Ihr Mittel und Wege hättet, um Euch zu vergewissern, daß alle, die ausgebildet werden, dem Kaiserreich treu

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