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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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den Kopf, überrascht, daß ein Greis und ein Kind Hunderte von Meilen gewandert waren. Er war ganz offensichtlich gerührt. »Ich beginne einen weiteren Grund für Euer Wirken hier zu erkennen. Gibt es noch viele wie diese beiden hier?«
    »Nicht so viele, wie wir gern hätten«, bedauerte Pug. »Einige der namhafteren Magier wollen sich uns nicht anschließen. Andere fürchten uns. Sie möchten uns ihre Fähigkeiten nicht offenbaren.
    Wieder andere wissen noch gar nicht, daß es uns gibt. Doch einige wie Rogen kommen von selbst zu uns. Wir haben fast fünfzig Magiewirker hier.«
    »Das ist eine beachtliche Menge«, staunte Gardan.
    »In der Vereinigung gab es zweitausend Erhabene«, sagte Kasumi.
    Pug nickte. »Dann hatten wir auch noch genau so viele, die dem Geringeren Pfad folgten. Und jene, die sich das schwarze Gewand errangen, das Kennzeichen der Erhabenen, waren nur jeweils einer von fünfen, die mit der Ausbildung begannen, und zwar unter weit härteren Umständen, als wir sie hier schaffen könnten oder überhaupt wollten.«
    Dominic blickte Pug an. »Und jene, die versagten?«
    »Wurden getötet«, antwortete Pug dumpf.
    Dominic spürte, daß dies etwas war, worüber Pug Stillschweigen bewahren wollte. Furcht sprach aus des Mädchens Gesicht. Rogen beruhigte es rasch: »Keine Angst, Kleines, niemand wird dir hier ein Leid tun. Er sprach von einem fernen Ort. Und du wirst einmal eine große Lehrerin werden!«
    Das Mädchen entspannte sich, und flüchtig trat Stolz in ihren Gesichtsausdruck. Es war unverkennbar, daß sie mit jeder Faser ihres Herzens an dem Greis hing.
    Nun wandte Pug sich an den Alten. »Rogen, es geht etwas vor, das zu verstehen Eure Gabe uns vielleicht helfen kann. Wäret Ihr bereit?«
    »Ist es so wichtig?«
    »Ich würde Euch sonst nicht bitten. Fürstin Anita liegt in einem Dämmerzustand, und Fürst Arutha befindet sich unter ständiger Bedrohung durch einen unbekannten Feind.«
    Das Mädchen wurde wieder von Furcht ergriffen, oder so zumindest deuteten Gardan und Dominic ihren Gesichtsausdruck.
    Rogen neigte den Kopf wie lauschend, dann sagte er: »Ich weiß, daß es gefährlich ist, aber wir haben Pug viel zu verdanken. Er und Kulgan sind die einzige Hoffnung für unseresgleichen.« Diese Worte schienen beide Männer verlegen zu machen, doch sie schwiegen.
    »Außerdem ist Arutha des Königs Bruder, und ihrem Vater verdanken wir es, daß wir nun alle auf dieser wundervollen Insel leben können. Was würden die Leute denken, wenn sie erfahren würden, daß wir hätten helfen können, es aber nicht taten?«
    Pug flüsterte Dominic zu. »Rogens zweites Gesicht – ist anders als alle, von denen ich bisher hörte. Wenn ich mich nicht irre, sind Eurem Orden Prophezeiungen bekannt.« Dominic nickte. »Er sieht – nun, am besten läßt es sich wohl mit Wahrscheinlichkeiten beschreiben. Er sieht, was geschehen könnte . Das kostet ihn jedoch ungeheure Kraft, und obgleich er zäher ist, als er aussieht, dürfen wir nicht vergessen, daß er doch schon sehr alt ist. Es ist besser, wenn nur einer mit ihm spricht, und da Ihr Euch mit der Art der bisher angewandten Magie am besten auskennt, halte ich es für angebracht, daß Ihr ihm alles erzählt, was Ihr wißt.« Dominic erklärte sich damit einverstanden.
    Pug bat: »Dürfte ich alle um Ruhe ersuchen?«
    Rogen nahm die Hände des Mönches in die seinen. Dominic staunte über die Kraft, die in den Greisenfingern steckte. Obgleich er selbst nicht in die Zukunft zu blicken vermochte, war er doch mit der Weise vertraut, wie seine Ordensbrüder es taten. Er räusperte sich und begann die Geschichte zu erzählen, angefangen von Jimmys Begegnung mit dem Nachtgreifer auf dem Dach bis zu dem Zeitpunkt, da Arutha Sarth verließ. Rogen unterbrach ihn nicht ein einziges Mal. Gamina rührte sich nicht. Als Dominic von der Prophezeiung sprach, die Arutha den ›Schrecken der Finsternis‹ nannte, erschauderte der Greis, und seine Lippen bewegten sich stumm.
    Während der Mönch berichtete, verdüsterte sich die Stimmung im Saal. Selbst das Feuer schien seine Wärme zu verlieren. Gardan ertappte sich dabei, daß er fröstelnd die Arme über der Brust verschränkte.
    Selbst als Dominic geendet hatte, gab Rogen seine Hände nicht frei und gestattete ihm auch nicht, sich zurückzulehnen. Er hatte den Kopf erhoben und leicht zurückgeneigt, als lausche er etwas unendlich Fernem. Eine Weile bewegten seine Lippen sich noch lautlos, dann begannen sich Worte zu

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