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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Hälfte.«
    »Welchen Weg nehmen wir jetzt?« fragte Arutha.
    »Wir werden nicht umhin können, als einen nach dem anderen zu versuchen«, antwortete der Junge. Er wählte aufs Geratewohl einen Ausgang und schritt darauf zu.

     
    Nach Stunden der Suche drehte Jimmy sich zu Laurie um und sagte: »Das Plateau!«
    Laurie gab die Nachricht weiter, und Arutha zwängte sich an dem Sänger vorbei, um durch die schmale Öffnung über dem Kopf des Jungen blicken zu können. Sie war kaum mehr als einen Spalt breit, doch das Licht, das hindurchfiel, blendete fast, da die Augen sich der Düsternis der Höhlen angepaßt hatten. Mit einem verstehenden Kopfnicken kletterte Jimmy hoch.
    Als er zurückkehrte, berichtete er: »Der Spalt endet zwischen zerklüfteten Felsen, etwa dreihundert Fuß von der Brückenseite des schwarzen Gebäudes entfernt. Es ist groß, zwei Stockwerke hoch!«

    »Wächter?«
    »Zu sehen waren keine.«
    Arutha überlegte, dann sagte er: »Wir warten, bis es dunkel wird. Jimmy, kannst du dich dort oben als Beobachtungsposten halten?«
    »Es gibt da einen Sims«, antwortete der Junge und kletterte wieder hoch.
    Arutha ließ sich auf den Boden nieder, um das Einbrechen der Dunkelheit abzuwarten. Die anderen taten es ihm gleich.
    Jimmy spannte und entspannte die Muskeln abwechselnd, um einen Krampf zu verhindern. Todesstille herrschte auf dem Plateau, nur dann und wann trug der Wind einen Laut herüber, einen Wortfetzen oder schwere Schritte aus der Richtung der Brücke.
    Einmal vermeinte er, einen seltsamen, leisen Ton aus dem schwarzen Gebäude zu hören, aber sicher war er nicht. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont gesunken, doch noch glühte das Abendrot nach.
    Es war sicher schon zwei Stunden nach der üblichen Zeit, doch so hoch in den Bergen, dem Mittsommer so nahe und so weit im Norden, ging die Sonne viel später unter als in Krondor. Jimmy mußte sich daran erinnern, daß er auch schon früher so manches Mal bei einem Auftrag das Abendessen hatte überspringen müssen, doch hielt das seinen Bauch nicht vom Knurren ab.
    Er war glücklich, als es endlich dunkel genug war, und seinen Gefährten erging es offenbar nicht anders. Irgend etwas an diesem Ort löste Unruhe in ihnen aus. Selbst Martin hatte mehrmals Verwünschungen wegen des langen Wartens gemurmelt. Ja, etwas war fremdartig an diesem Ort, und das verfehlte seine Wirkung auf sie nicht. Jimmy war überzeugt, daß er sich erst wieder sicher fühlen würde, wenn das Plateau viele Meilen hinter ihnen lag und nur noch eine Erinnerung war.
    Er kletterte nun aus dem Spalt und hielt Wache, bis Martin als nächster kam, gefolgt von den anderen. Wie abgemacht, teilten sie sich in drei Gruppen: Baru und Laurie, Roald und Martin, Jimmy und Arutha. Sie würden den Uferstreifen nach der Pflanze absuchen und sobald sie sie gefunden hatten, zum Spalt zurückkehren und in der Höhle darunter auf die anderen warten.

    Es war an Arutha und Jimmy, sich in die Richtung des schwarzen Gebäudes zu begeben, und sie beschlossen, ihre Suche jenseits zu beginnen. Natürlich würden sie Ausschau nach Wachen halten, schließlich kannten sie die Einstellung der Moredhels gegenüber dem Bauwerk der Valheru nicht. Vielleicht empfanden sie die gleiche Scheu davor wie die Elben und betraten es nicht, ja machten gar einen weiten Bogen darum. Möglicherweise aber hielten sie sich auch in großer Zahl darin auf.
    Jimmy huschte durch die Dunkelheit zu dem Bauwerk und drückte sich gegen eine Wand. Die Steine fühlten sich ungewohnt glatt an. Er strich mit der Hand darüber und glaubte, Marmor zu berühren. Arutha wartete mit der Klinge in der Hand, während Jimmy rasch um das Gebäude herumschlich. »Niemand zu sehen«, meldete er flüsternd, »außer an den Brückentürmen.«
    »Und im Innern?« flüsterte Arutha.
    »Keine Ahnung. Es ist ein gewaltiges Haus, hat jedoch bloß eine Tür. Wollt Ihr hinein?« Er hoffte, der Fürst würde nein sagen.
    »Ja.«
    Jimmy führte Arutha die Wand entlang zu dem einzigen Eingang.
    Hinter einem halbkreisförmigen Fenster schimmerte schwaches Licht. Jimmy bedeutete Arutha, ihm zu helfen, und der junge Einbrecher kletterte zu einem Gesims über der Tür hinauf. Von dort spähte er durch das Fenster.
    Hinter der Tür unter ihm befand sich eine Art Vorhalle mit Fliesenboden, und an der hinteren Wand eine in der Dunkelheit kaum erkennbare Flügeltür. Jimmy fiel etwas Merkwürdiges an der Wand unter dem Fenster auf! Der äußere Stein war nur

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