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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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es zumindest die ganze Strecke abwärts.«

     
    Sie machten eine kurze Rast, um den Pferden ein wenig Ruhe zu gönnen. Vermutlich würden sie die Tiere zuschanden reiten, doch daran ließ sich bedauerlicherweise nichts ändern. Arutha trieb sie zur Eile an, nun, da er ein Mittel für Anitas Heilung hatte. Zuvor hatte er sich am Rand der Verzweiflung bewegt, jetzt brannte eine Flamme in ihm, und nichts sollte sie auslöschen. So ritten sie durch die Nacht dahin.

     
    Erschöpfte Reiter lenkten ihre schaumbedeckten Pferde den Waldweg hinab. Sie hatten den dichten Wald erreicht, der sich zwar noch im Vorgebirge befand, jedoch nicht mehr weit von der Grenze der Elbenwälder entfernt. Jimmy war durch den erlittenen Blutverlust, die Erschöpfung und Schmerzen nur halb bei Bewußtsein. Während der Nacht hatte seine Wunde sich wieder geöffnet, und er hatte nicht mehr tun können, als die Hand darauf zu drücken. Plötzlich verdrehte er die Augen, und er fiel mit dem Gesicht voraus auf den Waldboden.
    Als er wieder zu sich kam, saß er von Laurie und Baru gehalten aufrecht, während Martin und Roald die Wunde mit einem aus Martins Umhang geschnittenen Stoffstreifen verbanden. »Das dürfte genügen, bis wir Elbenheim erreichen«, meinte Martin.
    Rügend sagte Arutha: »Wenn deine Wunde wieder aufgeht, dann mach den Mund auf! Galain, reitet neben ihm und paßt bitte auf, daß er nicht wieder vom Pferd fällt.«
    Sie schwangen sich in die Sättel und setzten den Ritt fort.

     
    Gegen Sonnenuntergang des zweiten Tages brach das erste Pferd zusammen, und Martin erlöste es rasch. »Ich werde eine Weile laufen!« erklärte er.
    Fast drei Meilen rannte der Herzog neben dem Trupp her.
    Obgleich die erschöpften Tiere langsamer als üblich galoppierten, war es eine erstaunliche Leistung. Dann löste Baru ihn ab, und danach Galain. Die Pferde wurden immer langsamer, und schließlich trotteten sie nur noch dahin.
    Stumm ritten sie so durch die Nacht und zählten die Minuten, die sie der Sicherheit näher brachten. Sie wußten, daß der zungenlose Moredhel sie mit seinen Schwarzen Kämpfern verfolgte, wenn auch nicht, wie weit er noch von ihnen entfernt war. Gegen Morgen überquerten sie einen Pfad. »Hier müssen sie sich aufteilen«, meinte Martin. »Denn sie können nicht wissen, ob wir nicht ostwärts nach Bergenstein abgebogen sind.«
    »Alle absteigen!« wies Arutha an, dann bat der Fürst: »Martin, führ die Pferde ein Stück in Richtung von Bergenstein, und dann laß sie laufen. Wir legen den Rest des Weges besser zu Fuß zurück.«
    Martin tat wie geheißen, und Baru verwischte die Spuren hinter den anderen. Eine Stunde später holte Martin sie ein. Während er auf einem schmalen Waldpfad auf sie zurannte, rief er gedämpft: »Ich glaube, ich habe etwas hinter uns gehört. Aber sicher bin ich nicht. Der Wind wird stärker, und das Geräusch war schwach.«
    »Wir setzen auf jeden Fall unseren Weg nach Elbenheim fort«, bestimmte Arutha, »halten jedoch Ausschau nach einer gut zu verteidigenden Stellung.« Er eilte in schon schwerer werdendem Gang weiter, gefolgt von den anderen. Martin stützte Jimmy.
    Etwa eine Stunde liefen sie häufig stolpernd dahin, als sie die Verfolger im Wald hinter sich vernahmen. Die Furcht verlieh ihnen neue Kraft, und ihre Schritte wurden schneller. Da deutete Arutha auf eine halbkreisförmige Felsanordnung, die eine natürliche Brustwehr bildete. Er fragte Galain: »Wie weit ist es noch, bis wir Hilfe erwarten können?«
    Der Elb betrachtete die Gegend im frühe n Morgenlicht. »Wir sind dem Rand unseres Waldes schon nahe. Meine Leute dürften eine, vielleicht auch zwei Stunden entfernt sein.«
    Da gab Arutha dem Elben das Bündel mit Silberdorn und bat: »Nehmt Jimmy mit. Wir halten die Moredhel hier in Schach, bis Ihr mit Verstärkung zurückkehrt.« Alle wußten, er gab das Silberdorn mit, in der Befürchtung, daß nicht rechtzeitig Entsatz kam. So konnte zumindest Anita gerettet werden.
    Jimmy ließ sich auf einen Felsblock sinken. »Das ist doch Unsinn! Mit mir würde er doppelt so lange brauchen, bis er Hilfe findet. Ich kann besser verletzt kämpfen als davonlaufen.« Ohne ein weiteres Wort kroch er über die Brustwehr und zog seinen Dolch hoch.
    Arutha blickte den Jungen an, dessen Wunde wieder blutete und der vor Erschöpfung und Blutverlust fast wieder zusammenbrach, ihn jedoch angrinste, während er den Dolch mit der Hand umklammert hielt. So nickte der Fürst dem Elben zu, der sich

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