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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Jungen loszulassen. »So, wie du aussiehst, Junge, dürftest du recht haben.«
    Jetzt erst wurde Jimmy bewußt, welch einen Eindruck er auf diese gutgekleideten und gepflegten Schloßbewohner machen mußte. Von seinem ungeschickt gestutzten Haar bis zu den schmutzigen Barfüßen sah er wahrhaftig wie ein Betteljunge aus. Doch da bemerkte er Gardans freundlich verschmitzten Blick.
    »Laßt Euch von seinem Aussehen nicht täuschen, Gardan. Er ist weit geschickter, als man nach seiner Jugend schließen würde.« Zu Jimmy gewandt, sagte Arutha: »Dein Eindringen auf diese Weise wirft ein schlechtes Licht auf Gardans Männer. Ich nehme an, du hast einen Grund, mich aufzusuchen?«
    »Jawohl, Hoheit, einen sehr ernsten und dringenden.«
    Arutha nickte. »Und was ist dieser ernste und dringende Grund?«
    »Jemand hat einen Preis auf Euren Kopf ausgesetzt.«
    Gardan erschrak sichtlich, und Laurie stammelte: »Wa-as – wie?«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Arutha.
    »Weil jemand ihn sich bereits verdienen wollte.«

     
    Außer Arutha, Laurie und Gardan hörten noch zwei weitere des Jungen Geschichte in der fürstlichen Ratskammer an. Graf Volney von Landreth war früher der Stellvertreter von Lord Dulanic gewesen, dem Kanzler des Fürstentums, ehe dieser während der Regentschaft von Guy du Bas-Tyras verschwunden war. Neben Volney saß Vater Nathan, ein Priester der Weißen, der Göttin des Einen Pfades. Er war einer von Prinz Erlands Hauptratgebern gewesen und auf Gardans Bitte hier. Arutha kannte diese beiden Männer nicht, doch während seiner Abwesenheit hatte Gardan ihr Urteilsvermögen schätzen gelernt, und Arutha hielt viel von Gardans Meinung. Während Arutha weggewesen war, hatte Gardan quasi die Stellung des Feldmarschalls übernommen, genau wie Volney die des Kanzlers.
    Beide Arutha noch fremden Männer waren untersetzt, doch während Volney aussah, als hätte er nie körperlich gearbeitet, sondern wäre immer wohlbeleibt gewesen, wirkte Nathan eher wie ein Ringkämpfer, der Fett ansetzt. Doch die Kraft unter der Fettschicht war immer noch spürbar. Keiner von ihnen sprach ein Wort, ehe Jimmy nicht mit seinem Bericht über seine beiden Kampfe in der vergangenen Nacht geendet hatte.
    Volney musterte den Jungen einen Augenblick eingehend und zog die buschigen, sorgsam gekämmten Brauen zusammen. »Einfach unvorstellbar! Ich möchte nicht glauben, daß es ein solches Komplott geben kann!«
    Arutha hatte die Hände vor dem Gesicht so zusammengelegt, daß sie ein Zelt bildeten, das in ständiger leichter Bewegung war. »Ich wäre nicht der erste Fürst, auf den man Meuchler ansetzt, Graf Volney.« Zu Gardan gewandt: »Laßt die Wache sofort verdoppeln, doch so unauffällig wie möglich und ohne Erklärung. Ich möchte nicht, daß sich Gerüchte im Schloß verbreiten. Innerhalb von zwei Wochen werden wir jeden höheren Edlen des Königreichs hier haben, ganz zu schweigen von meinen Brüdern.«
    »Vielleicht sollten wir Seine Majestät warnen?« meinte Volney.
    »Nein, Lyam wird von einer ganzen Kompanie seiner Leibgarde begleitet. Wir schicken ihm einen Trupp krondorianischer Lanzer bis Malacs Cross entgegen, doch kein Wort darüber, daß es mehr als ein Ehrengeleit ist. Wenn hundert Soldaten ihn während des Rittes nicht beschützen können, kann nichts es. Nein, unser Problem liegt hier in Krondor. Und wir haben keine freie Entscheidung.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich Eure Hoheit verstehe«, gestand Vater Nathan.
    Laurie verdrehte die Augen zur Decke, während Jimmy grinste.
    Arutha lächelte grimmig. »Ich glaube, unsere beiden mit dem einfachen Leben vertrauten Freunde verstehen genau, was getan werden muß.« Er wandte sich Jimmy und Laurie zu: »Wir müssen einen Nachtgreifer fangen.«

     
    Arutha blieb ruhig sitzen, während Volney im Speisesaal hin und her stapfte. Laurie, der Jahre des Hungers erlebt hatte, hatte gelernt zu essen, wenn es zu essen gab. So hielt er sich auch nicht zurück, während der beleibte Graf von Landreth ruhelos durch den Saal stiefelte. Müden Tons fragte Arutha: »Mein Lord Graf, müßt Ihr ständig hin und her laufen?«

    Aus seinen Gedanken gerissen, blieb der Graf abrupt stehen. Er verneigte sich vor Arutha, war jedoch sichtlich gereizt. »Tut mir leid, Hoheit, wenn ich Euch gestört habe…« Sein Ton verriet jedoch, daß es ihm keineswegs leid tat, und Laurie grinste hinter einem großen Stück Braten. »…doch diesem Dieb zu trauen, ist reiner Wahnsinn.«
    Aruthas

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