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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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seinen Titel verzichtet hat. Und Volney will ihn nicht. Wem wollt Ihr ihn also sonst geben? Ich bin nun wirklich nicht gerade dumm, und ein paar Gefallen habe ich Euch auch getan.«
    Martin lachte wieder, während Arutha entgegnete: »Dafür wurdest du bezahlt!« Der Fürst war zwischen Entrüstung und Belustigung hin und her gerissen. »Hör zu, du Bandit! Vielleicht lasse ich dir von Lyam einen kleinen Landstrich überschreiben – einen sehr kleinen! –, um den du dich dann selbst kümmern kannst, wenn du volljährig bist, aber bis dahin sind es noch gut drei Jahre. Inzwischen mußt du dich schon mit dem Titel Oberjunker des Hofes abfinden.«
    Martin schüttelte mißbilligend den Kopf. »Er wird aus den Junkern eine Straßenbande machen!«
    »Nun, zumindest werde ich das Vergnügen haben, Jeromes verdutztes Gesicht zu sehen, wenn deLacy es bekanntgibt.«
    Martin unterdrückte sein Lachen. »Ich dachte, es würde euch interessieren, daß Gardan sich wieder erholt, so wie Bruder Micah auch. Dominic ist bereits wieder auf den Beinen.«
    »Was ist mit dem Abt? Und mit Bruder Anthony?«
    »Der Abt ist irgendwo und tut, was immer Äbte wohl tun müssen, wenn ihre Klöster entweiht wurden. Und Bruder Anthony sucht weiter nach Hinweisen auf Silberdorn. Er läßt dir ausrichten, daß er im Gewölbe siebenundsechzig ist – falls du mit ihm sprechen möchtest, Arutha.«
    »Das möchte ich allerdings«, erwiderte der Fürst begierig.
    »Vielleicht ist er schon auf etwas gestoßen.«
    Bevor er die beiden allein ließ, sagt er noch: »Jimmy, erkläre doch meinem Bruder, weshalb ich dich zum zweitwichtigsten Herzog des Königreichs ernennen soll.«
    Arutha machte sich auf den Weg, um den Archivar aufzusuchen.
    Martin wandte sich zu Jimmy um, der ihn lächelnd anblickte.
    Arutha betrat das riesige Gewölbe, in dem es leicht muffig von den uralten Büchern roch, aber auch nach dem Mittel, mit dem sie gegen den Zerfall geschützt waren. Im flackernden Lampenlicht las Bruder Anthony in einem alten Werk. Ohne aufzublicken sagte er: »Genau wie ich vermutete. Ja, ich wußte, daß es hier sein würde!«
    Dann richtete er sich auf. »Diese Kreatur war ähnlich jener, die im Tempel von Tith-Onanka getötet wurde, in den sie vor dreihundert Jahren eindrang. Diesen Quellen zufolge besteht kein Zweifel, daß pantathianische Schlangenpriester sie erschaffen hatten.«
    »Was oder wer sind diese Pantathianer, Bruder?« fragte Arutha.
    »Ich kenne nur die Geschichte, die man erzählt, um Kindern angst zu machen.«
    Der alte Mönch zuckte mit den Schultern. »Ehrlich gesagt, wir wissen selbst nicht viel über sie. Die meisten intelligenten Rassen auf Midkemia können wir zumindest auf gewisse Weise verstehen.
    Selbst die Moredhel haben manches mit den Menschen gemein. Ihr wißt, daß sie einem sehr strengen Ehrenkodex frönen, allerdings ist er nach unseren Ehrbegriffen recht merkwürdig. Aber diese Kreaturen…« Er schlug das Buch zu. »Niemand weiß, wo Pantathien liegt. Wir haben Abschriften der Karten, die Macros hinterließ – Kulgan von Stardock schickte sie uns zuvorkommenderweise –, doch selbst darauf ist es nicht eingezeichnet. Sie sind die Erzfeinde der Menschheit, obgleich sie schon des öfteren mit dem einen oder anderen Menschen zusammenarbeiteten. An etwas besteht jedenfalls kein Zweifel, sie sind Geschöpfe des absoluten Bösen. Daß sie diesem Murmandamus dienen, weist, wie nichts anderes es könnte, darauf hin, daß er ein Gegner von allem Guten ist, und außerdem, daß er eine mehr als ernstzunehmende Macht ist.«
    »Dann wissen wir jedoch nicht viel mehr als das, was wir bereits durch Lachjack erfuhren«, sagte Arutha.
    »Richtig«, bestätigte der Mönch. »Doch unterschätzt nicht den Wert, nun mit Sicherheit zu wissen, daß er die Wahrheit sprach. Zu wissen, was Dinge nicht sind, ist oft genauso wichtig, wie zu wissen, was sie sind.«
    »Konntet Ihr trotz all der Aufregung etwas über Silberdorn herausfinden?«
    »Ja. Ich wollte euch Bescheid geben, sobald ich diesen Abschnitt gelesen hätte. Ich fürchte, ich kann Euch jedoch nicht viel helfen.«
    Bei diesen Worten legte sich eine eiskalte Hand um Aruthas Herz, aber er bedeutete dem alten Mönch fortzufahren. »Der Grund, weshalb mir Silberdorn nicht gleich etwas sagte, ist der, daß der gegebene Name eine Übersetzung des eigentlichen ist, mit dem ich sehr wohl vertraut bin.«
    Er öffnete ein anderes Werk, das neben dem ersten lag. »Dies ist das Tagebuch von

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