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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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unwahrscheinlich.«
    Martin stand auf und überließ es wieder Gardan allein, Arutha festzuhalten. Er spannte seinen Bogen und legte einen Pfeil an die Sehne. Das Ungeheuer näherte sich Bruder Micah, als Martin schoß.
    Martins Augen weiteten sich, als er bemerkte, wie der Pfeil wirkungslos durch den Hals der Kreatur drang.
    Bruder Anthony nickte. »Ja, es ist eine Zauberkreatur. Weltliche Waffen können ihr nichts anhaben!«
    Das Ungeheuer schmetterte eine mächtige Faust auf Bruder Micah hinab. Der alte Mönch hob lediglich den Hammer. Einen ganzen Fuß über dem Hammer prallte die Faust zurück, als wäre sie auf Widerstand gestoßen. Die Kreatur brüllte ihren Ärger hinaus.
    Martin wandte sich an Bruder Anthony. »Wie kann man dieses Wesen töten?«
    »Das weiß ich nicht. Jeder von Micahs Hieben entzieht dem für seine Schöpfung benutzten Zauber ein wenig Kraft. Doch es ist ein gewaltiger Zauber, den aufzuheben einen Tag und länger dauern kann. Sollten Micahs Kräfte nachlassen…«
    Aber der alte Mönch stand fest auf den Füßen. Er parierte jeden Hieb des Ungeheuers und schien es zu verletzen. Doch obgleich jede Hammerwunde ihm offensichtlich Schmerzen verursachte, sah es nicht geschwächt aus.
    »Wie schafft man ein solches Wesen?« fragte Martin Bruder Anthony. Arutha wehrte sich nicht mehr, aber Gardan kniete noch neben ihm und hielt die Hand auf seiner Schulter.
    Anthony, den Martins Frage einen Augenblick offenbar überraschte, sagte: »Wie man eines erschafft? Nun, das ist ziemlich umständlich…«
    Das Ungeheuer wurde immer wütender über Micahs Hiebe. Wild, aber nutzlos hämmerte es auf den Mönch ein. Dann wurde es dieser Taktik müde. Es ließ sich auf die Knie fallen, schlug von oben herab auf Micah, als wolle es einen Nagel mit einem Hammer einhauen, doch im letzten Moment zog es die Faust zur Seite und schmetterte sie mit aller Gewalt auf den Boden neben dem Mönch.

    Dadurch stolperte Micah unwillkürlich, und das war alles, was die Kreatur brauchte. Sie schwang einen Arm seitwärts, und Micah flog über den Hof. Er schlug schwer auf, rollte halb herum und blieb betäubt liegen, während der Hammer seiner Hand entglitt und davonholperte.
    Dann bewegte das Ungeheuer sich wieder auf Arutha zu. Gardan sprang auf und zog das Schwert, während er vorwärtsstürmte, um seinen Fürsten zu beschützen. Dann stand der Hauptmann vor der Kreatur, die abstoßend grinsend zu ihm hinabblickte. Daß sie Anitas Züge hatte, machte alles noch schlimmer. Wie eine Katze, die mit der Maus spielt, stupste das Ungeheuer Gardan an.
    Da kehrte Vater John durch eine Innentür zurück. Er hielt einen langen Metallstab, dessen Spitze ein merkwürdiges, siebenseitiges Etwas krönte. Damit stellte er sich vor Arutha, der Gardan zu Hilfe eilen wollte, und gebot dem Fürsten Einhalt: »Nein! Ihr könnt nichts tun!«
    Widerstrebend wich er einen Schritt zurück. Der Abt wandte sich der beschworenen Kreatur zu.
    Jimmy kroch unter dem Wagen hervor und sprang auf. Ihm war klar, daß es sinnlos wäre, seinen Dolch zu ziehen, aber als er Bruder Micah reglos auf dem Boden liegen sah, rannte er zu ihm. Der alte Mönch war noch bewußtlos, so zerrte Jimmy ihn zum Wagen, wo sie verhältnismäßig sicher waren. Gardan schlug weiter vergebens auf das Ungeheuer ein, das nach wie vor nur mit ihm spielte.
    Da sah Jimmy Bruder Micahs Hammer auf der anderen Hofseite liegen. Er sprang danach, bekam den Schaft im Flug zu fassen, ehe er auf dem Bauch landete, ohne den Blick von der Kreatur zu nehmen.
    Glücklicherweise hatte sie nicht bemerkt, daß der Junge sich der Waffe bemächtigt hatte. Jimmy war erstaunt über das Gewicht des Hammers. Er war gut doppelt so schwer, als er gerechnet hatte. So bewaffnet rannte er auf das Ungeheuer zu und blieb hinter seinem gräßlichen, fellbewachsenen Hinterteil in Deckung. Es beugte gerade den Kopf, um nach Gardan zu greifen.
    Die gigantische Pranke hob den Hauptmann hoch und führte ihn zum Maul, das sich weit öffnete. Da zielte Vater John mit seinem Stab. Breite grüne und purpurne Strahlen schossen auf die Kreatur zu und hüllten sie ein. Sie heulte vor Schmerzen und drohte Gardan in ihrer Pranke zu zermalmen, der daraufhin ebenfalls aufschrie.
    »Hört auf!« schrie Martin. »Es zerquetscht Gardan!«
    Der Abt hielt mit seinem Zauber inne. Das Ungeheuer schnaubte und schleuderte Gardan von sich, um seine Peiniger zu treffen. Der Hauptmann schmetterte gegen Martin, Bruder Anthony und den Abt, daß

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