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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Zimmer im Dienstbotentrakt, doch sie schlafen fast immer hier.«
    Nicholas nickte. Er hatte Diener immer für eine ganz normale Sache gehalten, und über die, die ihn in Krondor bedient hatten, wußte er nichts. Er hatte angenommen, sie würden in ihren Zimmern verschwinden und dort warten, bis sie wieder gebraucht würden. Er erwachte aus seinen Tagträumen und sagte: »Ich mache mich am besten wieder zum Herzog auf.«
    »Die Pferde werden bereit stehen«, antwortete Faxon.
    Nicholas eilte zurück in die Küche, und dort fand er Martin und Briana, die den Proviant begutachteten. Der Herzog und seine Gemahlin stimmten der Auswahl an Speisen zu. Briana machte zwei Dienerinnen ein Zeichen, sie sollten mit ihr kommen. Martin machte sich auf den Weg zur Waffenkammer, und Nicholas schloß sich ihm ohne ein Wort an. Als sie in der Waffenkammer ankamen, salutierte der wachhabende Soldat und öffnete die Tür für Martin und Nicholas.
    Drinnen wartete Martin, während Nicholas rasch eine Lampe entzündete. Das Licht tanzte über poliertes Metall. Reihen von Schwertern und Lanzen, Schilden und Helmen bedeckten die Wände.
    Nicholas eilte zur nächsten Tür und hielt sie Martin, seinen Wunsch vorausahnend, auf.
    Martin ging in die kleine Kammer, in der seine persönlichen Waffen aufbewahrt wurden, und suchte sich von den Langbögen an der Wand einen aus. Er gab ihn Nicholas, während er sich einen Köcher mit langen Pfeilen füllte. Nicholas hatte noch nie einen Langbogen im Einsatz gesehen, da die Soldaten in Krondor alle mit Armbrüsten bewaffnet waren oder kleinere Bögen benutzten, wie sie in der Kavallerie üblich waren, hatte jedoch Geschichten über die furchterregende Wirkung dieser Waffe gehört: Ein geübter Schütze konnte mit den mit Eisenspitzen versehenen Pfeilen fast jede Rüstung durchdringen.

    Nicholas wußte, daß sein Onkel bei seinem Großvater als Jagdmeister gedient hatte, zu jener Zeit, als Martins Geburtsrechte noch nicht öffentlich bekannt gemacht worden waren. Kurz vor seinem Tod hatte Lord Borric seinen ältesten Sohn anerkannt und ihn zum Herzog von Crydee ernannt, zum Erben des Titels seines Vaters.
    Dessen ungeachtet hatte Martin immer noch den Ruf, einer der besten Bogenschützen des Westlichen Reiches zu sein.
    Der Herzog gab Nicholas den Köcher. Er betrachtete eine Reihe von Klingen auf einem Tisch, suchte sich zwei lange Jagdmesser aus und reichte sie ebenfalls Nicholas. Daraufhin wählte er einen zweiten Bogen für Herzogin Briana und reichte ihn Nicholas. Ein weiterer Köcher Pfeile vervollständigte die Ausrüstung, dann gingen sie los.
    Sie kamen auf den Hof, wo Lady Briana zwischen zwei Pferden wartete. Nicholas mußte nicht erst gesagt werden, daß dies nicht nur ein morgendlicher Ausritt, sondern ein Jagdausflug war, und der Herzog und seine Gemahlin wahrscheinlich für einen Tag oder länger – falls sie sich für eine Nacht im Wald entschieden – abwesend sein würden.
    Harry kam angerannt und sagte keuchend: »Euer Gnaden. Vom Postschiff aus Carse gibt es noch keine Nachricht.«
    Martins Gesicht verdüsterte sich. »Marcus soll eine Nachricht an Lord Bellamy in Carse verfassen und sie mit einer Taube losschicken. Er soll fragen, ob das Boot aus irgendeinem Grund nach Carse zurück gekommen ist.«
    Harry verbeugte sich und wollte davonlaufen, doch Martin hielt ihn zurück. »Und, Junker …«
    »Euer Gnaden?«
    »Nächstes Mal, wenn Ihr im Hafen einen Auftrag zu erledigen habt, nehmt Ihr ein Pferd.«
    Harry grinste blöd und verbeugte sich. »Euer Gnaden«, sagte er und machte sich auf, um Martins Wunsch nachzukommen.
    Briana stieg auf, ohne auf unnötige Hilfe zu warten, und Nicholas reichte ihr Bogen, Köcher und Messer. Nachdem Martin ebenfalls aufgestiegen war, gab ihm Nicholas die verbliebenen Waffen.

    Martin sagte: »Wir werden vielleicht bis morgen zum Sonnenuntergang abwesend sein, Junker.«
    Nicholas fragte: »Euer Gnaden?«
    »Heute ist Sechstag, falls es Eurer Aufmerksamkeit entgangen ist.« War es. »Ihr habt den Nachmittag zu Eurer eigenen Verfügung. Fragt Meister Samuel wegen weiterer Anweisungen, bis wir wieder zurück sind.«
    »Ja, Euer Gnaden.«
    Als sie zum Tor hinausritten, seufzte Nicholas. Sechstag: der Tradition nach war die zweite Hälfte des Tages für die Kinder in allen Burgen und Palästen Freizeit. Der Siebentag war der Tag der Besinnung und der Gottesdienste, obwohl in Krondor auch an diesem Tag viele Diener Nicholas’ Wünschen hatten nachkommen

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