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Midleifcrisis

Midleifcrisis

Titel: Midleifcrisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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annehmbaren Landestreifen und quiekt, wenn ich mich ausgiebig mit ihm beschäftige. Doris spricht viel über Kinder, deshalb achte ich sehr darauf, dass ich die Kondome selbst kaufe und dass die Packungen unversehrt sind.
    Sporadisch, das heißt nicht mehr als ein oder zwei Abende in der Woche, ficke ich auch Susanne, eine geschiedene Hausfrau von 36 Jahren. Susi ist lieb, empfängt mich in ihrem Reihenhaus in Ahrensburg mit Essen und Rotwein vor dem Kaminfeuer und befriedigt so meine bisweilen aufkeimende Sehnsucht nach Heim und Herd. Dafür ist sie im Bett so aufregend wie ein Torpfosten und beim Blasen ruckt sie den Kopf auf und nieder, als wolle sie mit der Stirn Zaunpfähle für eine neue Gartenpforte in den Grund rammen. Alles in allem kann ich den hier entflohenen Cowboy, dessen Foto ich jedes Mal auf dem Nachttisch zur Wand drehe, ganz gut verstehen. Außerdem ist sie, wie so viele Rothaarige, eher der hellhäutige Typ, für Druckstellen anfällig, und nach dem Vögeln sieht sie aus wie ein Schlachtfeld, über das gerade eine Panzerbrigade gerollt ist. Immerhin kriege ich bei ihr am nächsten Morgen, wenn ich überhastet in die Agentur aufbreche, liebevoll geschmierte Frühstücksbrote mit auf den Weg, die ich im Auto verschlinge, und ich glaube, diese Fürsorglichkeit ist das, was mein Herz am meisten rührt, der Sex ist es jedenfalls nicht.
    Aufregender sind die Schlachten mit Valerija. Sie ist im Bett ein wildes Tier, schlank, durchtrainiert, kleine feste Titten und wirklich überall Muckis. Nach dem ersten Mal mit ihr muss ich reservebanktechnisch eine zweiwöchige Pause einlegen, bis die Bisswunden in meinem linken Oberarm und auf der Brust notdürftig verheilt sind. Sie ist ein hammergeiles Gerät, das die Wirren in Ex-Jugoslawien nach Deutschland gespült haben, als sie ein Teenager war. Valerija ist eine von diesen Frauen, die auf der Piste von jeder Menge Typen angestarrt werden, aber so hochmütig gucken, dass kaum einer sie anspricht. Valerija hat BWL studiert, sie ist 31 Jahre und sieht jünger aus, schlägt sich mit einem Job als Stewardess durch und besucht mich, wann immer sie einen Flug mit Over-Night-Stop in Hamburg ergattert. Von der Optik, vom Typ und der Intelligenz her durchaus eine reizvolle Frau, doch schreckt mich die Aussicht auf die am Balkan wartende Riesenfamilie, die irgendwann auch noch nach Deutschland geholt werden soll. Außerdem kriegt Valerija , egal, was ich anstelle, keinen Orgasmus, und das finde ich auf Dauer freudlos, denn irgendwie gehört es zu den Dingen, die mich kicken, mit einer Frau zu spielen, sie bis kurz vor den Gipfel zu lecken, einen Schritt zurückzugehen, sie wieder hinaufzutreiben, und das so lange, bis sie um Erlösung bettelt.
Ja, Jungs, ich weiß, diese Reservebankvögelei klingt für euch jetzt möglicherweise sehr exotisch und recht verlockend, doch sie erweist sich vor allem als eine komplexe organisatorische Aufgabe, bei der ihr keine Fehler machen dürft.
    Ich gehe jetzt möglicherweise zu sehr ins Detail, aber man ahnt einfach nicht, wo Frauen beim Vögeln überall ihre Haare liegen lassen. Rubbelt doch einfach mal nach so einer Nacht mit der flachen Hand über das Bettlaken und ihr werdet feststellen, dass man mit den so entstandenen blonden, brünetten oder roten Haarbüscheln ganze Neubausiedlungen isolieren könnte. Und da keines der Mädels wirklich amüsiert wäre, Flecken, Haare oder sonstige Spuren der anderen in meiner Kiste zu finden, ziehe ich nach jeder Nummer die Bettwäsche ab und meine Putzfrau meckert, weil sie mit der Wäsche nicht nachkommt.
    Zudem haben Frauen die Angewohnheit, in den unpassendsten Momenten SMS zu schicken oder sieben Mal in Folge anzurufen, und das ist etwas, was ihr ihnen einfach nicht austreiben könnt und was, wenn ihr das Handy nicht lautlos habt, den allerschönsten Fick versauen kann.
    Doch das Schlimmste, Jungs, wirklich das Allerschlimmste, sind die etwa alle 14 Tage geführten Gespräche über den Fortgang eurer Affäre. »Möchtest du eigentlich noch Kinder haben?« ist eine dieser klassischen Fragen zwischen Hauptgang und Nachtisch, bei denen ihr besser durchs Fenster der Herrentoilette türmen solltet. Gern genommene Einleitung ist allerdings auch: »Es fühlt sich so gut an, bei dir zu sein.« Manchmal geht es noch subtiler los, zum Beispiel mit dem händchenhaltenden Satz: »Bist du eigentlich glücklich, so wie es jetzt ist?« Alle 14 Tage ist übrigens ein Durchschnittswert, und bei drei Frauen

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