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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Vorstellung war kaum zu ertragen. Sie selbst trauerte noch um ihren Vater. Fünf Monate war er nun tot, und es zerriss ihr noch immer das Herz.
    »Wir müssen damit nicht warten, bis wir dort sind .«
    Sie hörte die Begleittöne einer Tastenfolge auf dem Handy.
    »Kowalski « , sagte eine blecherne Stimme. Der Wagen hatte eine Freisprechanlage. »Was gibt’s ?«
    »Larry, weißt du, wie es Bud geht ?«
    »Sekunde, ich höre mal nach .« Gedämpfte Stimmen im Hintergrund, dann kam Larry an den Apparat zurück. Er klang hart. »Nichts Neues, Kowalski. Bud ist noch in der OP.«
    »Halte mich auf dem Laufenden, Larry .«
    »Mach ich .«
    Allegra rutschte tiefer in die Decke. Sie fröstelte wieder. Douglas drückte einen Knopf, und unter dem Armaturenbrett strömte warme Luft an ihre Füße.
    »So besser ?«
    »Sehr viel besser, danke. Beim nächsten Mal ziehe ich auf jeden Fall Satinstiefel an .« Ihr Gesicht wurde ernst. Beim nächsten Mal … beim nächsten Mal war Claire vielleicht todunglücklich. »Was glaubst du, was mit Bud wird ?«
    »Wenn eine Schussverletzung nicht sofort tödlich ist, besteht eine Neunzigprozentchance, sie zu überleben. Wenn Bud es also in den Operationssaal geschafft hat, wird er den Rest auch schaffen .« Er sagte das so nüchtern und klang dabei so sicher, dass Allegras Anspannung nachließ.
    »Ist das wahr, oder erfindest du das, um mich zu beruhigen ?«
    »Ich würde es glatt erfinden, damit es dir besser geht, aber das ist gar nicht nötig, weil es nämlich wahr ist. Ich kenne keinen Soldaten, der im Hubschrauber unterwegs zur Basis gestorben ist. Mit jeder Minute, die vergeht, steigen Buds Chancen .«
    Vermutlich war das Unsinn, aber sie fühlte sich tatsächlich besser.
    Eine Weile schwiegen sie. Irgendwann schaltete Douglas die Scheibenwischer ein. Allegra hörte sie hin- und herwischen. »Schneit es ?«
    »Das ist Schneeregen, was da runterkommt. Er wird nicht liegen bleiben. Aber die Straße ist glatt .«
    Dann musste er ein guter Fahrer sein, denn der Wagen war kein einziges Mal ins Rutschen gekommen, auch nicht beim Bremsen oder in Kurven. Vor zwei Tagen hatte sie mit dem Taxi zum Neurologen fahren müssen und die ganze Zeit über Angst gehabt, weil der Taxifahrer wie ein Irrer beschleunigte und bremste. »Danke fürs Heimfahren. Ich bin froh, dass ich kein Taxi nehmen musste .«
    »Das hätte ich auf keinen Fall geduldet .«
    AllegradrehtedenKopfzuihm,aberersagtenichtsdarauf.Eswarjetztmolligwarm,unddieseelischeAnstrengungdesGewalterlebnissesforderteihrenTribut.EswareineFahrtvoneinerDreiviertelstunde.DieStille,dasVibrierendesWagens,dasregelmäßigeZischenderScheibenwischerlulltensieein.Allegrawargeradeeingedöst,alsdasKlingelndesTelefonssieaufschreckte.
    »Ja ?« , hörte sie Douglas sagen.
    »Hier Larry. Hör zu, Großer. Wir haben erfahren, dass Bud aus der OP zurück ist. Er wird stinksauer sein, wenn er aufwacht und feststellt, dass er Löcher hat, wo vorher keine waren. Er wird noch eine Weile Schmerzen haben und an Schläuchen hängen, aber er wird es schaffen .«
    Allegra hörte Douglas scharf einatmen. »Großartig. Perfekt. Danke für den Bescheid, Larry .«
    »Kein Problem. Hör zu, Detective Swanson sagt, du sollst Montagmorgen aufs Revier kommen. Wir brauchen eine eidesstattliche Aussage. Von dir und von John. Bei Bud warten wir, bis er wieder sprechen kann, aber ihr beide müsst kommen .«
    »Geht klar. Dann bis Montag früh .«
    Allegra stieß einen bebenden Seufzer aus. »Gott sei Dank! Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Claire wäre am Boden zerstört, wenn Bud nicht wieder auf die Beine käme .« Mit zitternder Hand fasste sie sich an die Wange, fast benommen vor Freude. Noch einen Verlust hätte Claire nicht verkraftet.
    »Ja, das ist eine wirklich gute Nachricht .« Ihre linke Hand verschwand in seiner und wurde an seine Lippen gezogen. Er küsste sie in die Innenfläche, drückte sie zur Faust zusammen und legte sie ihr in den Schoß. »Wenn du weiterschlafen möchtest, nur zu. Die Straßen sind zu stark vereist, ich kann nicht besonders schnell fahren. Wir brauchen mindestens noch eine Dreiviertelstunde, bis wir da sind .«
    Allegra wandte sich ihm zu. »Wo wohnst du, Douglas ?« Sie bemühte sich, normal zu klingen, unbeeindruckt von seiner Geste. Aber es fiel ihr schwer. Ihre Hand brannte von dem Kuss.
    »Ich habe an den East Meadows eine Wohnung bekommen .«
    Sie verzog das Gesicht. »Das ist am entgegengesetzten Ende der Stadt .« Die Parks-Villa, ihr

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