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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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hörte er nicht? »Douglas, bitte « , sagte sie lauter. »Mach das Licht an. Ich will nicht im Dunkeln sein .«
    »Allegra … «
    Die Dunkelheit machte sie panisch. Aber sie zerrte vergeblich an den Decken und den harten Armen. Verdammt, sie konnte überhaupt nichts sehen!
    »Douglas, was ist los mit dir? Bist du taub? Mach endlich Licht ! «
    Licht Licht Licht!
    Das Wort hallte durch das kleine Zimmer. Allegra hielt den Atem an.
    Zwei Sekunden später sagte er: »Das Licht ist an, Honey .«
    Das Licht ist an.
    Sie war blind.
    Die Erkenntnis war so furchtbar wie beim ersten Mal – im Krankenhausbett, umgeben von scharfen, Übelkeit erregenden Gerüchen und an Infusionsschläuche gefesselt. Damals hatte sie um Hilfe geschrien. Jetzt hielt sie sich mit beiden Händen den Mund zu, um nicht zu schreien. Sie war blind, und Schreien würde daran nichts ändern.
    Es war vollkommen still. Tränen quollen aus der tiefen, unerschöpflichen Quelle, die sie vor fünf Monaten in sich entdeckt hatte. Die erste Träne, die ihr übers Gesicht und über den Handrücken rollte, landete hörbar auf dem Laken. Dann die zweite Träne und die dritte.
    Ein stiller Schrei steckte in ihrer Kehle, den sie nicht herauslassen wollte. Durfte. Wenn sie anfinge zu schreien, würde sie nicht mehr aufhören.
    Es war schwer, zu atmen, schwer, zu denken.
    Douglas ließ sie los und ging weg. Sie wollte ihn zurückrufen, doch ihre Stimme versagte. Ohne seine Kraft und Wärme kam sie sich verloren vor. Augenblicklich kroch ihr die Kälte in die Glieder. Er hatte sie allein gelassen. Wohin war er …
    Dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag – ja, natürlich. Natürlich verließ er das Bett. Nicht nur das Bett. Er verließ sie.
    Sie konnte sich vorstellen, wie er sich jetzt anzog, seine Tasche packte. Er wollte weg. Wer wollte schon bei einer Verrückten bleiben, die nachts mit ihren Dämonen kämpfte, die wütete und schrie?
    Sie wappnete sich für die gekünstelte Entschuldigung, die unangenehme Verabschiedung, die kalte Stille hinterher.
    Sie würde nicht weinen, sie würde nicht weinen, sie würde nicht weinen. Sie würde ihn nicht bitten zu bleiben. Dass Douglas sie verließ, war vollkommen verständlich. Er müsste verrückt sein, um zu bleiben, und sie hielt ihn für einen sehr vernünftigen, ausgeglichenen Mann.
    Allegra hob den Kopf, drehte ihn und lauschte, wo Douglas jetzt war. Für einen so großen Mann bewegte er sich erstaunlich leise. Vielleicht zog er sich im Nebenzimmer an. Hoffentlich käme er noch mal, um sich zu verabschieden, bevor er …
    »Hier .« Die Matratze senkte sich, und ein Glas kaltes Wasser wurde ihr in die Hand gedrückt. Er legte ebenfalls die Hand darum und führte das Glas an ihren Mund. »Trink .«
    Allegra zitterte die Hand. Wie sollte sie etwas trinken, wenn ihr der Hals so zugeschnürt war, dass sie kaum atmen konnte?
    »Na, komm, Honey. Trink das, es wird dir guttun .«
    Das war eine Stimme, der man gehorchte. Sie trank und stellte überrascht fest, dass ihr das Eiswasser in den Magen lief.
    »Trink aus, sei ein braves Mädchen .«
    Sie trank es aus. Dann spürte sie seine behaarte Brust wie eine Wand an ihrem Rücken. Er schob die Arme um ihre Taille. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. »Ich dachte, du seist gegangen « , sagte sie erschöpft.
    »Warum sollte ich das tun ?« , fragte er ehrlich verwirrt.
    Weil ich blind bin. Weil ich glaube, dass ich wahnsinnig werde. Weil ich fast jede Nacht schreiend aus einem Albtraum hochschrecke, an den ich mich dann nie erinnern kann. Weil mein Leben vorbei ist.
    »Dachte, ich hätte dich verschreckt « , murmelte sie.
    Kurz drückte er sie an sich. »Kannst du darüber sprechen? Worum es in dem Albtraum ging ?«
    Gute Frage. Wie immer hatte sie keine Erinnerung daran. Die verschwand sofort in einem Sog verworrener Bilder und ließ nur blankes Entsetzen zurück. Schweißnass und panisch wachte sie auf, mit starkem Herzklopfen und dem Gefühl einer unmittelbaren Bedrohung. Eine Sekunde später wusste sie schon nicht mehr, was sie geträumt hatte.
    Das fand sie noch zusätzlich erschreckend. Wenn sie sich wenigstens an die Träume erinnern würde, dann könnte sie mit vernünftigen Überlegungen dagegen angehen. Doch sie konnte nichts tun – die Träume verschwanden wie Rauch im Wind. Wenn sie sich angestrengt zu erinnern versuchte, bekam sie schlimme Kopfschmerzen.
    »Ich kann mich nicht erinnern « , sagte sie matt. Nie. »Ich … « Sie

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