Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
entfacht wurde. Sie
fühlte sich wie ein Säugling an der Mutterbrust, verletzlich und hilflos,
voller Vertrauen, auf Grundbedürfnisse beschränkt.
Ihr wurde das Leben geschenkt;
das konnte sie im Unterbewusstsein fühlen. Sie war dem Tod sehr nah gewesen,
vielleicht nah genug, um ihn zu berühren, aber diese Wärme - dieses
geheimnisvolle Heilmittel - hatte sie zurückgeholt.
„Mehr“, krächzte sie. Ihre
Stimme klang weit weg und schwach in ihren Ohren. So bedürftig. „Mehr …“
Ein abruptes Ausbleiben der
Wärme war die Reaktion auf ihre Forderung. Tess erschauerte.
Nein , dachte sie, und
Panik machte sich in ihr breit. Er hatte sie verlassen. Ihr beschützender Engel
war mit der Quelle des Lebens fortgegangen. Sie stöhnte schwach und zwang ihre
kraftlosen Arme, sich zu heben und nach ihm zu suchen.
„Dante …“
„Ich bin hier. Ich gehe
nirgendwo hin.“
Ihre fröstelnde Mutlosigkeit
löste sich langsam wieder auf.
Hitze wärmte ihren ganzen Körper;
seine Hitze, als er sie an sich zog. Sie fühlte starke Finger in ihrem Nacken,
die ihren Kopf näher an seine Stimme hoben und ihren Mund an die feste Stütze
seines Halses führten. Ihre Lippen trafen auf warme, nasse Haut.
„Komm her, Tess, komm, trink von
mir. Nimm, so viel du brauchst.“
Von ihm trinken? Ein verblasster
Teil ihres Bewusstseins wies den Gedanken als unsinnig und undenkbar zurück,
aber ein anderer Teil von ihr - der Teil, der kreiselnd in den Gezeiten trieb
und festen Boden suchte - ließ ihren Mund suchen, was er so bereitwillig
anbot.
Tess öffnete die Lippen und
saugte lange und kräftig, füllte ihren Mund mit der tosenden Kraft von Dantes
Geschenk.
Heiliger Bimbam.
Als Tess ihren Mund auf die Ader
legte, die er an seinem Hals für sie geöffnet hatte, spannte sich Dantes ganzer
Körper wie ein Bogen. Die hungrige Saugkraft ihrer Lippen, das seidige
Streicheln ihrer Zunge, als sie sein Blut aufnahm und schluckte, ließen
augenblicklich seinen Schwanz steif werden; eine so heftige, steinharte Erektion,
wie er es noch nie zuvor erlebt hatte.
Er hatte nicht gewusst, wie
intensiv es sein würde, sie so vertraut von sich trinken zu lassen. Dies war
das erste Mal in seinem ganzen Dasein, dass er jemandem sein Blut gab. Er war
immer der Nehmer gewesen; er hatte meist aus Notwendigkeit getrunken, manchmal
aus Genuss, aber noch nie von einer Stammesgefährtin.
Noch nie von einer Frau, die ihn
so erregte wie Tess.
Und die Tatsache, dass sie aus
reinem Überlebensinstinkt von seinem Blut trank, weil sein Blut genau das war -
und zwar das Einzige - , was ihr Körper in diesem Moment brauchte, machte das
Ganze noch erotischer für ihn. Sein Trieb pochte hungrig und fordernd mit einem
starken Druck, den er ignorieren wollte, aber nicht konnte.
Verdammt, es fühlte sich an, als
saugte sie direkt an seinem männlichsten Teil. Jeder Zug von ihrem Mund erregte
ihn mehr und mehr und schickte ihn beinah schon über die Grenze. Aufstöhnend
krallte Dante seine Fäuste in die seidenen Bettlaken und harrte aus, während
Tess mit erwachendem Lebenshunger von ihm trank.
Ihre Finger zuckten leicht,
umfassten dann seine Schultern, kneteten seine Muskeln in einem unbekümmerten
Rhythmus, dabei fuhr sie fort, sein Blut in sich aufzunehmen. Dante spürte
deutlich, wie mit jeder Minute ihre Kraft zurückkehrte. Ihr Atem ging jetzt
tiefer, war nicht mehr die hektisch flache Mechanik ihrer Lungen, sondern ein
Rhythmus von langen, tiefen Zügen.
Zu spüren, wie ihre Lebenskraft
zurückkehrte, war das stärkste Aphrodisiakum, das er jemals erlebt hatte. Es
kostete ihn herkulische Anstrengung, sie nicht zu packen und sich auf sie zu
legen, um seinen eigenen gierigen Hunger zu stillen.
„Trink weiter“, sagte er zu ihr.
Seine Fänge hatten sich inzwischen komplett ausgefahren, und seine Zunge war
geschwollen vor eigenem Durst. „Hör nicht auf, Tess. Alles ist für dich. Nur
für dich.“
Sie schob sich näher an ihn
heran. Ihre Brüste drückten an seinen Torso, und ihre Hüften - Himmel, ihre
Hüften rieben sich an seinem Becken, wogten und kreisten intuitiv, während ihr
Mund weiter eifrig an seinem Hals hing. Er rollte sich auf den Rücken und hielt
so still für sie, wie er nur konnte. Seine Augen waren in köstlicher Qual
geschlossen, sein Puls raste.
Er war es nicht gewöhnt,
Zurückhaltung zu üben, aber für Tess würde er diese süße Qual nötigenfalls die
ganze Nacht ertragen. Er genoss es sogar; genoss es so
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