Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
sehr, dass sein
Verlangen ihn fast in Stücke riss. Rücklings lag er auf der Matratze und nahm
jede Nuance ihrer Bewegungen in sich auf, jedes zarte Wimmern und Stöhnen an
seinem Hals.
Er hätte noch länger
ausgehalten, doch dann stieg Tess auf ihn hinauf, ihren Mund weiter fest an
seinen Hals gedrückt. Ihr Haar fiel ihm locker auf die Brust. Dantes Rücken bog
sich, als er sich unter ihr aufbäumte. Sie saugte jetzt kräftiger, ihr
schlanker Körper war heiß unter seiner Berührung und wiegte sich in langsamen,
erotischen Wellen.
Sie begann ihn zu reiten; ihre
Schenkel spreizten sich über seinen Hüften; ihr Geschlecht rieb an seinem, als
wären sie nackt und würden Liebe machen. Durch die Trainingshose hindurch
fühlte er Tess’ heftiges Verlangen. Ihr Höschen war nass vor brennender
Begierde, der süße Duft ihrer Erregung schlug in seinem Schädel ein wie ein
Hammer.
„Grundgütiger“, keuchte er und
streckte die Arme aus, um sich am Kopfteil des Bettes festzuhalten, während ihr
seltsamer Tanz sich zu einem wilden Crescendo steigerte.
Sie ritt ihn immer schneller und
härter. Ihre stumpfen menschlichen Zähne gruben sich in seinen Hals, als sie
stärker als bisher an seiner Ader saugte. Er fühlte, wie ihr Höhepunkt sich
ankündigte und dann befreiend ausbrach. Sein eigener Höhepunkt nahte ebenso
schnell, sein Schwanz schwoll an, schnellte hoch, bereit zum Schuss. Als Tess
ein zweites Mal kam, gab auch Dante sich seiner Erlösung hin. Der Orgasmus
überrollte ihn, legte ihn flach, presste ihn aus. Er verlor sich darin,
unfähig, den heftigen, pulsierenden Ausbruch zu stoppen, der endlos zu dauern
schien. Dann fiel Tess auf ihm in einen übersättigten, tiefen Schlaf.
Nach einer Weile nahm Dante die
Hände vom Kopfteil und legte sie auf ihren schlanken Körper. Er wollte in ihr
sein. Er brauchte es so sehr wie Luft zum Atmen, aber sie war jetzt sehr
verwundbar, und er würde sie nie missbrauchen. Jetzt, wo sie außer Gefahr war,
würden andere Gelegenheiten kommen, auf diese Art zusammen zu sein; bessere
Gelegenheiten.
Gott, ja, so sollte es sein.
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Tess erwachte langsam,
durchbrach die Oberfläche der warmen, dunklen Welle, die ihren Körper auf eine
sie willkommen heißende Küste zutrieb. Sie atmete tief ein, und kühle,
reinigende Luft strömte in ihre Lungen. Sie blinzelte ein paarmal, ihre
Augenlider fühlten sich schwer an, als hätte sie drei Tage durchgeschlafen.
„Hallo mein Engel“, sagte eine
tiefe, vertraute Stimme dicht an ihrem Gesicht.
Tess hob ihren Blick, bis sie
ihn erspähte - Dante, der auf sie heruntersah. Seine Augen blickten besorgt,
aber er lächelte. Er liebkoste ihre Stirn und strich sanft einige feuchte
Haarsträhnen aus ihrem Gesicht.
„Wie fühlst du dich?“
„Ganz gut.“ Sie fühlte sich
besser als nur ganz gut. Ihr Körper lag auf einer weichen Matratze, umhüllt von
schwarzen seidenen Laken und Dantes starken Armen. „Wo sind wir?“
„An einem sicheren Ort. Hier
wohne ich, Tess. Niemand kann dir hier etwas tun.“
Sie vernahm seine Beteuerungen
mit leichter Verwirrung; etwas Schattenhaftes und Kaltes schwebte am Rand ihres
Bewusstseins. Furcht. Sie empfand diese Furcht nicht im Augenblick und nicht
seinetwegen, aber das Gefühl klang nach wie ein Dunstschleier, der sich auf die
Haut legt und frösteln macht.
Noch vor ganz kurzer Zeit hatte
sie große Angst gehabt - Todesangst.
Tess griff sich an den Hals, und
ihre Finger berührten eine entzündete, empfindliche Stelle. Wie ein Blitz der
Erkenntnis schoss ihr eine Erinnerung durch den Kopf: ein abscheuliches Gesicht
mit leuchtenden Augen wie glühende Kohlen, der Mund in einem schrecklichen
Fauchen weit aufgerissen, mit entblößten riesigen, scharfen Reißzähnen.
„Ich bin überfallen worden“,
murmelte sie, die Worte formten sich, noch bevor die Erinnerung richtig griff.
„Sie haben mich auf der Straße umzingelt und dann … angefallen. Zwei haben mich
von der Straße gezerrt, und …“
„Ich weiß“, sagte Dante und nahm
vorsichtig ihre Hand von ihrem Hals. „Aber es geht dir wieder gut, Tess. Es ist
vorbei, du brauchst keine Angst mehr zu haben.“
Mit einem Mal liefen die
nächtlichen Ereignisse im Schnelldurchlauf vor ihrem geistigen Auge ab wie ein
Wirbelsturm aus Gedächtnisbildern. Sie durchlebte alles noch einmal; von ihrem
Spaziergang zu Ben, ihrem Erkennen, dass jemand sich in seiner Wohnung
aufhielt, bis zu dem schrecklichen Anblick der großen Männer -
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