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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Stammesnachwuchs
weitergeben würde. Welche genetische Anomalie es auch sein mochte, die einige
wenige Frauen fruchtbar für den Samen eines Vampirs machte und -  bei regelmäßiger
Aufnahme seines Blutes -  ihren Alterungsprozess einfror, es veränderte sie
auch sonst im Vergleich zu anderen menschlichen Frauen.
    Für Dantes Mutter bestand diese
Gabe im schrecklichen Vorauswissen künftiger Ereignisse. Bei Gideons Gefährtin
Savannah war es Psychometrie -  die Fähigkeit, die Vorgeschichte eines
Gegenstands aus ihm lesen zu können. Genauer gesagt konnte sie sogar die
Vorgeschichte des Besitzers daraus lesen.
    Gabrielle, die Stammesgefährtin,
die erst vor Kurzem als Lucans Frau zum Orden gestoßen war, hatte eine
intuitive Sehkraft, mit der sie die Zufluchtsorte von Vampiren aufspüren
konnte. Zudem verfügte sie über einen ungewöhnlich starken Geist, der sie
    -  nahezu undurchdringlich -  vor
Gedankenkontrolle schützte, selbst bei den Mächtigsten von Dantes Art.
    Und Tess besaß die erstaunliche
Gabe, durch Berührung zu heilen. Die Tatsache, dass sie fähig war, Dantes
Beinverletzung zu kurieren, bedeutete auch, dass ihre Heilkunst die des Stammes
noch übertraf. Sie wäre ein enormer Gewinn für sein Volk.
    Himmel, wenn er nur daran
dachte, wie viel Gutes sie bewirken könnte …
    Dante schob den Gedanken von
sich, ehe er sich in seinem Kopf einnisten konnte. Was hier geschehen war,
änderte nichts an der Tatsache, dass er auf geborgte Zeit lebte und in erster
Linie dem Stamm verpflichtet war. Er wollte Tess vor dem Schmerz ihrer
Vergangenheit schützen. Aber es wäre nicht fair, sie zu bitten, das Leben, das
sie sich aufgebaut hatte, hinter sich zu lassen. Noch viel weniger fair war,
was er in der ersten Nacht getan hatte, als er von ihrem Blut trank und sie
beide unauflösbar miteinander verband.
    Jetzt, wo er neben ihr lag, ihre
Haut streichelte und ihren zimtigsüßen Duft atmete, wollte Dante nichts lieber,
als sich Tess zu schnappen und sie mit sich fortzutragen. Sie mit ins Quartier
des Stammes zu nehmen, wo sie in Sicherheit wäre vor all dem Bösen, das ihr
hier an der Oberfläche begegnen konnte.
    Bösem wie ihrem Stiefvater, der
ihr unendliches Leid bereitet hatte. Tess befürchtete, dass der Mord an diesem
Dreckskerl sie genauso schlecht machte, aber Dante empfand tiefen Respekt vor
dem, was sie getan hatte. Sie hatte ein Monster zur Strecke gebracht und sich
selbst und weiß Gott wie viele andere vor seinen Schandtaten bewahrt.
    In Dantes Augen hatte Tess sich
schon in zartem Alter als Kriegerin bewährt, und der altertümliche Teil in ihm,
der noch für Werte wie Ehre und Gerechtigkeit einstand, hätte am liebsten der
ganzen schlafenden Stadt entgegengeschrien, dass dies seine  Frau war.
    Meine,  dachte er wild
und selbstsüchtig.
    Er beugte sich über sie und
hauchte ihr einen Kuss auf das zierliche Schulterblatt, da klingelte in der
Küche das Telefon.
    Mit einem raschen mentalen
Befehl stellte er es leise, bevor das Läuten Tess wecken konnte. Sie rührte
sich, stöhnte leise und murmelte seinen Namen.
    „Ich bin hier“, sagte er leise.
„Schlaf weiter, mein Engel. Ich bin noch hier.“
    Sie schmiegte sich enger an ihn
und glitt zurück in den Tiefschlaf. Dante überlegte, wie viel Zeit ihm noch
blieb, ehe der Sonnenaufgang ihn vertrieb. Nicht genug, dachte er und staunte
aufs Neue darüber, wie er fühlte. Er wusste, dass er seine Gefühle nicht nur
der Blutsverbindung zuschreiben konnte, die er unabsichtlich erzwungen hatte.
    Nein. Was er für Tess zu
empfinden begann, ging um einiges tiefer als das. Es ging bis tief in sein
Herz.
     
    „Verdammt noch mal, Tess. Nimm
ab!“
    Ben Sullivans Stimme klang
schrill, sein ganzer Körper zitterte unkontrollierbar vom Trauma einer so
entsetzlichen Angst, dass er dachte, er würde das Bewusstsein verlieren.
    „Scheiße! Na los … geh doch
ran! “
    Er stand in einer grässlichen
öffentlichen Telefonzelle in einer der schlimmsten Gegenden der Stadt und hatte
den angeknacksten, dreckverkrusteten Hörer in seinen blutigen Fingern. Mit der
freien Hand hielt er sich den Hals, wo er blutverschmiert war von der
grässlichen Bisswunde, die ihm zugefügt worden war. Sein Gesicht war
geschwollen von brutalen Hieben, und an seinem Hinterkopf pochte schmerzhaft
eine Beule von der Größe eines Hühnereis.
    Er konnte kaum glauben, dass er
noch am Leben war. Er war überzeugt gewesen, dass sein letztes Stündlein
geschlagen hatte.
    Die rasende Wut,

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