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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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verfallen waren und ein
wenig unter der menschlichen Bevölkerung wilderten, bevor wir sie einfangen und
einsperren konnten. Aber was 1809 passierte, war anders. Diese Rogues hatten
begonnen, Menschen und Vampire gleichermaßen anzugreifen. Sie hatten sich beim
Jagen zusammengeschlossen und betrieben das offenbar als eine Art Sport. Es
gelang ihnen sogar, in einen unserer Dunklen Häfen einzubrechen. Noch vor dem
Ende der ersten Nacht hatten sie eine Anzahl Frauen geschändet und getötet und
auch einige Stammesvampire abgeschlachtet.“
    Elise verzog das Gesicht, als
sie sich den Schrecken vorstellte, der unter den Bewohnern dieser Gegend
angesichts solcher Gewalttätigkeit geherrscht haben musste. „Wie hat Tegan
Ihnen geholfen?“
    „Er war gerade im Umland
unterwegs, und als er in den Grunewald kam, fand er dort einen Verletzten aus
meiner Gemeinde.
    Als Tegan hörte, was hier
geschehen war, tauchte er bei mir auf und bot uns seine Hilfe an. Wir hätten
ihm selbstverständlich alles Geld der Welt angeboten, aber er wollte gar keine
Bezahlung. Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber er hat jeden Einzelnen
dieser Rogues zur Strecke gebracht und getötet.“
    „Wie viele waren es denn?“
    Jetzt war Reichens Miene
ehrfürchtig. „Sechzehn dieser kranken Wilden.“
    „Mein Gott“, keuchte Elise mit
ehrlichem Staunen. „So viele …“
    „Der Dunkle Hafen von Berlin,
wie Sie ihn heute sehen, wäre vermutlich völlig ausgelöscht worden, wenn vor
all diesen Jahren Tegan nicht gewesen wäre. Er hat alle sechzehn Rogues
eigenhändig aufgespürt und getötet, und dann zog er einfach weiter. Ich habe
erst Jahre später wieder von ihm gehört, nachdem er sich mit den paar
überlebenden Mitgliedern des Ordens in Boston niedergelassen hatte.“
    Elise fehlten die Worte
angesichts dessen, was sie da gerade erfahren hatte. Ein Teil von ihr war von
Reichens Bericht von Tegans heroischer Tat beeindruckt, aber einem anderen Teil
von ihr war plötzlich eiskalt. Ein Gefühl drohender Gefahr breitete sich in ihr
aus und brachte sie zum Erzittern. Dass Tegan ein erfahrener Krieger und ein
extrem tödliches Individuum war, wusste sie ja. Aber zu welchen Gewalttaten er
tatsächlich fähig war, davon hatte sie keine Ahnung.
    Zu denken, dass sie sich ihm
vorletzte Nacht einfach aufgedrängt hatte! Ihn zu dem Sakrileg verleitet hatte,
eine Blutsverbindung mit ihr einzugehen. Wie sehr musste sie ihn beleidigt
haben. Und doch hatte er sie erstaunlicherweise nicht angegriffen, was wohl
einem Wunder gleichkam - wo er doch jedes Recht hatte, sie zu verachten,
so, wie sie ihn benutzt hatte.
    Herr im Himmel.
    Wenn all die entsetzlichen
Dinge, die man sie über die Ordenskrieger gelehrt hatte, auch nur im
Entferntesten zutrafen, dann würde sie vermutlich gar nicht hier stehen. Jetzt
registrierte sie, dass sich ihre Beine etwas schwach anfühlten. Das Summen in
ihren Schläfen wurde lauter und lenkte sie ab wie ein wirbelnder Mückenschwarm.
    „Andreas, ich … ich glaube,
jetzt könnte ich wirklich einen Drink gebrauchen.“
    „Natürlich.“ Reichen bot ihr den
Arm, und sie nahm ihn nur allzu gern. „Kommen Sie, ich werde Sie der Runde
vorstellen und dafür sorgen, dass Sie alles bekommen, was Sie möchten.“
    Tegan wartete, bis sie gegangen
waren, bevor er die drei Stockwerke vom obersten Treppenabsatz des Herrenhauses
ins Erdgeschoss herunterkam. Er nahm die Treppe, obwohl er sich auch einfach
über das geschnitzte Mahagonigeländer hätte schwingen können. So wäre er
schneller unten im Marmorfoyer angekommen.
    Den Tag über hatte er sich im
Herrenhaus eingeigelt und den Einbruch der Dunkelheit abgewartet. Eben war er
dabei gewesen, sich auf die Jagd nach Blut und Rogues zu machen, als der Klang
von Elises Stimme ihn oben auf dem Treppenabsatz innehalten ließ. Er spähte
hinunter, gerade rechtzeitig, um zu sehen, dass Reichen auf sie zueilte, um sie
mit seinem üblichen dunklen Charme zu bezirzen. Seit ihrer Ankunft küsste er
ihr nun schon zum zweiten Mal die Hand. Er nannte sie „exquisit“, und weiß
Gott, das war sie, das war sie allerdings.
    Das eng anliegende, indigoblaue
Kleid - ein architektonisches Wunder einander überlagernder Seidenschichten und
weiter, hauchdünner Röcke - betonte ihre zierliche Figur an den richtigen
Stellen. Ihre nackten Schultern und ihr kurzes blondes Haar hoben den graziösen
Schwung ihres Halses hervor, der Tegans Blick anzog wie ein Leuchtfeuer. Ihr
Puls schlug hektisch unter ihrem

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