Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11
schmeichelnd. Alles, was
nötig war, war ein verlockender Zungenstoß an ihrem Mundwinkel, und Renata ließ
ihn begierig, hungrig ein.
Sie spürte,
wie eine neue Hitze in ihr aufloderte, etwas, das stärker war als der Schmerz
ihrer Wunde, der unter der Lust von Nikolais Kuss zur Bedeutungslosigkeit
verblasste.
Er hob die
Hand hinter ihr aus dem Wasser und hielt sie in einer vorsichtigen Umarmung,
sein Mund wich nicht von ihrem.
Renata zerschmolz
an ihm, zu matt, um an all die Gründe zu denken, warum es ein Fehler war, das
hier noch weiter zuzulassen. Sie wollte, dass es weiterging - wollte es so
sehr, dass sie zitterte. Sie spürte nichts anderes mehr als Nikolais starke
Hände, die sie streichelten, hörte nichts mehr als das Hämmern ihrer beiden
Herzen, die im gleichen schweren Rhythmus schlugen. Sie schmeckte nichts
anderes mehr außer der Hitze seines verführerischen Mundes, der sie
beanspruchte ... und wusste nur noch, dass sie mehr wollte.
Jemand
klopfte von außen an die Wohnungstür.
Nikolai
knurrte an ihrem Mund und zog sieh zurück. „Da ist jemand an der Tür."
„Das wird
Jack sein", sagte Renata atemlos, ihr Puls raste immer noch. „Ich werde
mal gehen und schauen, was er will."
Sie machte eine
unvorsichtige Bewegung, um aus der Wanne zu steigen, und spürte, wie der
Schmerz in ihrer Schulter aufflammte.
„Den Teufel
wirst du", sagte Nikolai zu ihr und stand bereits auf „Du bleibst hier
liegen. Ich kümmere mich schon um Jack."
Nikolai war
ein großer Mann, aber jetzt, da seine hellen, blauen Augen in tiefem
Bernsteingelb funkelten und seine Dermaglyphen auf Oberkörper und Armen
farbig pulsierten, erschien er ihr wirklich riesig. Auch anderswo war er
offenbar gut bestückt, eine Tatsache, die seine weite Nylonhose kaum verbergen
konnte.
Als wieder
ein Klopfen ertönte, fluchte er, die Spitzen seiner Fangzähne glänzten. „Weiß
irgendwer außer Jack, dass wir hier sind?"
Renata
schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn gebeten, niemandem etwas zu sagen. Wir
können ihm vertrauen."
„Ich
schätze, jetzt ist wohl der Zeitpunkt gekommen, um das herauszufinden,
was?"
„Nikolai",
sagte sie, als er das Hemd ergriff, das eben noch sie angehabt hatte, und in
die langen Ärmel fuhr. „Was Jack angeht ... er ist ein guter Mann. Ein
anständiger Mann. Ich will nicht, dass ihm was passiert."
Er
schmunzelte. „Keine Sorge. Ich werde versuchen, nett zu sein."
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„Nett",
stieß Nikolai mit verzerrtem Gesicht hervor. Er fühlte sich alles andere als
nett, als er die Badezimmertür schloss und ins Wohnzimmer hinüberging.
Allein mit
Renata zu sein, die nackt in der Wanne saß, sie zu berühren - sie zu küssen,
verdammt noch mal -, hatte all seine Sinne in Aufruhr versetzt. Aber so erregt
er auch war, sein enormer Ständer war seine kleinste Sorge, als er auf die Tür
zuging, an die Jack erneut von außen klopfte. Fs war eine Sache, die Zeltstange
in seiner Hose zu überspielen, und eine ganz andere, zu hoffen, dass niemandem
auffiel, dass seine Augen brannten wie heiße Kohlen und dass er mit seinen
Fangzähnen einen Rottweiler beschämen würde.
Wenigstens
bedeckte das weite Hemd seine Glyphen. Niko musste seinen Körper nicht
sehen, um zu wissen, dass seine Stammeszeichen heftig in den tiefen Farben der
Erregung pulsierten. Verdammt schwer, sie jemandem in diesem Zustand als
Tattoos zu verkaufen.
Nikolai
starrte die Tür an und musste all seine Willenskraft aufbringen, um wieder
runterzukommen. Er musste das Feuer in seinen Augen löschen, und das bedeutete,
dass er die Lust niederkämpfen musste, die Renatas Berührung in ihm entfacht
hatte. Er konzentrierte sich darauf, seinen Puls zu verlangsamen. Verdammt
schwer, wenn sein Schwanz das Kommando über seinen Blutkreislauf übernommen
hatte.
„Hallo?",
kam es in gedehntem texanischen Tonfall von draußen. Wieder klopfte Jack, der
dunkle Schatten seines Kopfes bewegte sich auf der anderen Seite der
zugezogenen Vorhänge in der Glastür. Er schien bemüht, seine Stimme diskret
gedämpft zu halten. „Renata, bist du das, Liebes?
Seid ihr
wach da drinnen?"
Scheiße. Ihm
blieb nichts anderes übrig, als ihn hereinzulassen. Niko stieß ein leises
Knurren aus und streckte die Hand nach dem Riegel aus. Er hatte Renata
versichert, dass er den alten Mann nicht hart anfassen würde, aber alles konnte
schon den Bach runtergehen, sobald er nur die verdammte Tür öffnete. Und wenn
der Mann auch nur eine Spur von Argwohn erkennen
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