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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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ihn heute Morgen erst kennengelernt.
    Eigentlich war er ein wildfremder Mann.
    Dem sie gerade gestattet hatte, sie im Stehen an der Hausflurwand hemmungslos zu lieben. Gestattet hatte? Angefleht hatte sie ihn.
    Sie musste hier weg. Sofort.
    Sie nahm die Beine herunter und drückte energisch gegen seine Brust.
    Er hob den Kopf und rückte einen Zentimeter weg. »Geht es dir gut«, begann er, und sie wand sich an ihm vorbei. Es war ihr unmöglich, darauf zu antworten.
    Wie durch ein Wunder hatte sie ihren Wohnungsschlüssel noch in der Hand. John stand heftig atmend mit einem Arm gegen die Wand gestützt und sah sie an.
    Eine Drehung des Handgelenks, und sie huschte durch den Türspalt und schloss hinter sich zu. Keuchend lehnte sie sich gegen die Tür. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »He!« Seine tiefe Stimme vibrierte in ihrem Magen, und dann setzte eine andere Vibration ein. Er schlug mit der Faust an die Tür.
    »Suzanne! Suzanne! Mach auf!«
    Wie gut, dass sie sich für die teuren Massivholztüren entschieden hatte.
    »Suzanne!«, brüllte er. »Lass mich rein!«
    Suzanne prüfte ihre Beine. Einen Moment lang glaubte sie, sie würden sie nicht tragen. Sie taten weh von der starken Spreizung, und sie war wund von seinen harten Stößen.
    Behutsam ging sie ein paar Schritte. Als sie am Spiegel vorbeikam, blieb sie wie gebannt stehen und starrte ihr Spiegelbild mit großen Augen an.
    Sie war nackt bis auf die durchsichtigen Strümpfe und die Pumps. Die Haare hingen ihr wirr um das Gesicht, die Wimperntusche war verschmiert, die Lider geschwollen, die Lippen gerötet. Sie sah aus wie eine Lieferung von Sex Kittens ’R Us.
    Beim nächsten Faustschlag zitterte die Tür.
    »Suzanne! Sag mir, dass es dir gut geht, oder ich komme rein! Ich gebe dir drei Sekunden Zeit. Eins …«
    Sie schauderte. Dass es ihr gut ging?
    Wie könnte sie behaupten, dass es ihr gut ging?
    »Zwei!«
    Sie hatte gerade zügellosen Sex gehabt. Mit einem wildfremden Mann. Im Stehen an der Wand. Und hatte den überwältigendsten Orgasmus ihres Lebens gehabt.
    »Drei!« Er machte sich am Schloss zu schaffen.
    »Es –« Ihr Hals war eng; sie bekam fast keinen Laut heraus. Sie hustete. »Es geht mir gut. Alles in Ordnung.« Sie atmete tief durch und hob die Stimme. »Alles bestens. Geh jetzt.«
    Ein echter Scarlett-O’Hara-Moment, dachte sie, als sie ins Bad ging. Das Nachdenken würde sie auf morgen verschieben.
    Verfluchte Scheiße!
    Mit erhobener Faust stand er da. Er ließ den Arm sinken und lehnte die Stirn an die Tür.
    In dieser Haltung konnte er gut an sich hinabblicken. Er war voller Sperma und noch dermaßen hart, dass er die Tür mit dem Schwanz hätte einschlagen können. Er wollte sie, unbändig, aber er hatte es komplett verbockt.
    Es hatte so gut angefangen. Er hatte sich so zusammengerissen, um sie sanft zu küssen. Ein perfekter Gentleman-Kuss war das gewesen. Aber es hatte ihn seine ganze Selbstbeherrschung gekostet. Und dann hatte sie gestöhnt und sich bewegt, und er hatte … die Beherrschung verloren.
    Ihre Klamotten lagen auf dem Boden. Der Mantel, die hübsche Bluse – jetzt ohne Knöpfe –, der Rock, der zerrissene BH, der zerrissene Slip. Er bückte sich und hob die Sachen auf, hängte sie nacheinander an den Türknauf, dann schlüpfte er wieder in seine Jeans und zuckte mehrmals zusammen, als er den Reißverschluss zuzog.
    Diese Schlacht hatte er verloren.
    Aber nicht den Krieg.

4
    Um sieben Uhr früh gab Suzanne den Vorsatz, zu schlafen, endlich auf. Sie hatte sich die ganze Nacht hin und her gewälzt, wütend und verlegen über ihr Verhalten. Und noch wütender und verlegener machte es sie, dass ihr bei der Erinnerung glühend heiß wurde.
    Sie versuchte, John Huntington aus ihrem Gedächtnis zu streichen, und das klappte auch beinahe. Ihr Körper hingegen erinnerte sich prächtig.
    Die ganze Nacht verfolgte sie das Gefühl seines Mundes auf ihr. Immer wieder fühlte sie seine starke Hand an ihrem Rücken und seine harten Stöße. Und jedes Mal durchrieselte sie die Erregung.
    Nein, Schlafen war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Sie ging zum Fenster und zog die Vorhänge zur Seite.
    Es war noch dunkel draußen. In der Nacht musste es geregnet haben, denn der Schnee war weggeschmolzen und auf der Straße standen große Pfützen.
    Plötzlich gingen die wenigen funktionierenden Straßenlampen aus. Sie sah einen Wagen die Stuart Street überqueren und konnte die Pfeiler vor der Tür von St. Regis erkennen, einem

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