Miese Chefs
Resources wird wollen, dass Sie wissen, wer aus Ihrem eigenen Team Sie ersetzen soll. Die werden sogar wollen, dass Sie darauf hinarbeiten, die betreffende Person mit den nötigen Fertigkeiten zu versehen, die sie braucht, um Sie … einen Moment bitte … leichter ersetzen zu können!!! Unglaublich. Es ist schwer, einen Grund für diese Art und diesen Grad von Wahnsinn zu finden.
Hier im Institut für Tyranneiforschung haben wir Untersuchungen über diesen sogenannten Sukzessionsplan angestellt. Offensichtlich geht es darum, und ich zitiere, »organisatorische Risiken zu minimieren«. Ich weiß, es ergibt keinen Sinn, warum es die Risiken reduzieren würden, Ihre wunderbare Tyrannei zu ersetzen. Ganz bestimmt besteht das eigentliche Risiko doch darin, dass Sie gehen und bei einer anderen Firma anheuern, ein Risiko, das sich leicht genug entschärfen ließe, indem man Ihr Vergütungspaket vergrößert. Wenn Human Resources anfängt, über Sukzessionspläne zu reden, müssen Sie hart durchgreifen. Dazu kommen wir gleich, doch zuerst wollen wir noch ein paar der abgedrehten Glaubenssätze von Human Resources untersuchen.
Talentmanagement ist noch so eine Trommel, die die hingebungsvollen Einfaltspinsel aus der Personalabteilung leidenschaftlich rühren werden. Wieder einmal werden Sie meinen, dabei ginge es darum, wie die Firma Sie managen würde. Aber denken Sie noch mal drüber nach, es bezieht sich eigentlich auf die Identifikation von »Talent« in Ihrer Organisation. Hier ist Vorsicht geboten. Sie wissen natürlich genau, dass es in Ihrer Firma kein Talent gibt und überhaupt nichts vorwärtsginge, wenn Sie nicht wären. Sagt man das jedoch dem Personalleiter, scheint ihn das nicht zu befriedigen; wenn überhaupt, macht es die Sache oft schlimmer und er insistiert noch stärker darauf, dass eine »Talentprüfung« durchgeführt wird. Das beinhaltet, mit einem Haufen Klebezetteln und Listen voller Namen und Rastern in einem Zimmer zu sitzen. Es ist alles völlig sinnlos, doch wir haben in unserem Institut herausgefunden, dass die Personalleitung den am wenigsten nutzlosen unter Ihren Handlangern zu identifizieren versucht.
Ich weiß, das klingt verrückt, aber es kommt noch schlimmer. Die werden wollen, dass Sie die, die als aussichtsreich abgestempelt wurden, an die Hand nehmen und Sie fördern und ausbilden. Natürlich wären Sie niemals dumm genug, so etwas zu tun, denn Handlanger können gefährlich sein. Und das Letzte, was Sie wollen, ist, sie zu ermutigen, noch gefährlicher zu werden.
Das Personalbüro wird Sie auch dazu anhalten, bei den Nutzlosesten Ihrer Angestellten »Leistungsmanagement« vorzunehmen. Damit meinen die, dass Sie sie feuern sollen, doch nicht im tyrannischen Sinn von »feuern«. Würden die einfach nur wollen, dass Sie sie feuern, dann wäre das perfekt, Sie könnten immer noch eine deftige Bestechung mit einem Personalvermittlungsbüro aushandeln und am Büroeingang eine gute Drehtür einbauen lassen. Daran ließe sich noch verdienen.
Aber was der Depp aus Human Resources eigentlich will, ist, dass Sie diese Leute »aus der Organisation hinausmanagen«. Das bedeutet eine nicht vorherzusehende Anzahl von Gesprächen, bei denen Sie den Angestellten mit gesüßten Worten klarmachen, wie nutzlos sie wirklich sind, bevor Sie sie ermuntern, die Firma zu verlassen. Nun sind wir als Tyrannen natürlich voll dabei, wenn es darum geht, Feedback zu geben. Erinnern Sie sich, jeder Fehler ist eine Gelegenheit, jemandem eine Lektion zu erteilen. Wenn es uns jedoch gelänge, jeden nutzlosen Handlanger aus der Organisation hinauszumanagen, dann wäre keiner mehr übrig!
Dabei erfüllen diese Taugenichtse eine entscheidende Rolle: Sie lassen Sie gut aussehen. Ihre chronische Unfähigkeit bedeutet, dass Sie im Vergleich sogar noch besser dastehen. Ihre schiere Anzahl bedeutet, dass jedermann sonst Sie für einen mächtigen und einflussreichen Boss halten wird. Nein, Sie wollen diese Leute nicht aus der Firma hinausmanagen, es sei denn aus tyrannischen Gründen – zum Beispiel um die Mitarbeiter in Angst zu versetzen oder sich selbst aufzuheitern, wenn Sie einen schlechten Tag haben.
Es gibt einen fast endlosen Strom von Human-Resources-Unsinn, über den ich Sie aufklären könnte, aber das würde hier zu weit führen. Der letzte Punkt, auf den ich Sie hinweisen möchte, ist Gleichheit und Diversität. Das kann einem wirklich graue Haare bescheren und ist jeglichem gesunden Menschenverstand
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