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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Schultern entspannten. DeRicci hatte ihnen den Rücken freigehalten und dafür gesorgt, dass diese schwierige Situation nicht länger ihr Problem war.
    Dann, ohne ein Wort zu Flint, führten DeRicci und die Grenzpolizisten die Wygnin vom Schiff fort. Flint sah ihnen hinterher. Dass etwas so Schönes so gefährlich sein konnte, versetzte ihn in Erstaunen – was eigentlich nicht sein sollte, wie er überlegte. Er hatte auf seinen Patrouillen die schönsten Orte gesehen, an denen doch der kleinste Fehler schon tödlich sein konnte.
    Das ganze Terminal schien zu erstarren, als die Wygnin es durchquerten. Jeder sah die Außerirdischen vorüberziehen, aber niemand näherte sich ihnen, und niemand sprach sie an, was Flint an und für sich schon recht seltsam erschien.
    Als er hier unten gearbeitet hatte, hatte er miterlebt, wie Außerirdische allen Arten von Belästigungen ausgesetzt gewesen waren; das hatte von geradezu bewundernder Lobhudelei bis hin zu unverkennbarer und umfassender Verachtung gereicht. Ein paar Menschen hatten die Außerirdischen sogar angegriffen, hatten sie angespuckt oder mit Gegenständen beworfen oder sie, wie es den friedliebenden Peyti widerfahren war, tätlich angegriffen.
    Manchmal fragte sich Flint, ob Aliens auf Menschen ebenso irrational reagierten, aber er nahm an, dass er das nie erfahren würde – nicht wirklich jedenfalls. Was er hier sah, waren festgeschriebene, rechtmäßige Reaktionen, erzwungen durch die besonderen Umstände dieses Falls.
    Die Wygnin waren schon mehr als fünf Minuten weg, als sich plötzlich die Tür des Grenzpatrouillenschiffs öffnete. Flint vermutete, dass das exakt so geplant war. Die Grenzpolizistin, die DeRicci begleitet hatte, hatte ihren Kameraden vermutlich irgendein Signal gegeben, auf dass sie die Kinder herausbringen konnten, während die Wygnin beschäftigt waren.
    Vier Grenzpolizisten stiegen aus, gerade Haltung, die Waffen sogar aus der Entfernung unübersehbar. Grenzpolizisten pflegten üblicherweise nicht mit ihren Laserpistolen und ihrer Schutzausrüstung zu protzen, aber diese hier taten genau das.
    Sie waren in Bezug auf die Wygnin ebenso besorgt wie alle anderen.
    Dann trat eine Frau aus dem Schiff, stämmig und mit schlecht sitzender Uniform. Ihre Jacke hatte sie ausgezogen; das Hemd, das sie trug, war zu eng, und das Gleiche galt für ihre Uniformhose. Ihr Haar war offen und lang genug, um bis zur Rückenmitte zu reichen, was auch nicht gerade den Dienstvorschriften entsprach. Außerdem trug sie keine Waffe.
    Vor der Tür blieb sie stehen und streckte bittend die Hand aus. Flint brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass sie versuchte, ein Kind herauszulocken. Darum war sie so zwanglos gekleidet. Bei all den Waffen und Uniformen sollte ihre Erscheinung dazu dienen, die Kinder zu beruhigen.
    Eine kleine Hand ergriff die der Frau, und dann rannte ein Junge aus dem Schiff, prallte gegen ihren Leib und klammerte sich so schwungvoll fest, dass er sie beinahe umgeworfen hätte. Der Junge war auch recht stämmig, und sein Haar war so leuchtend rot, dass es schien, als stelle es den einzigen Farbfleck im ganzen Terminal dar.
    Flint konnte das Alter des Jungen aus der Entfernung nicht einschätzen, aber er wusste, dass das Kind zu alt war, um sich so anhänglich zu geben. Ein normales Kind hätte Distanz gewahrt.
    Auf jeden Fall war das kein Kleinkind, sondern ein Halbwüchsiger, mit dem er zurechtkommen sollte. Er war nicht sicher, ob das auch bei einem Kleinkind der Fall gewesen wäre.
    Flint stählte sich innerlich und beobachtete die Luke in der Erwartung, noch mehr Kinder zu sehen. Stattdessen kam ein weiterer Grenzpolizist heraus, dieses Mal ein Mann. Er hielt etwas in den Armen.
    Flint schluckte und zwang sich, den rothaarigenjungen anzusehen.
    Die Grenzerin versuchte, sich von dem Jungen zu befreien. Als der Versuch fehlschlug, legte sie ihm die Hand in den Rücken und bewegte sich vorsichtig mit dem angeklammerten Kind voran.
    Ihr Kollege folgte ihr dicht auf den Fersen. Flint konnte menschliche Haut erkennen, eine winzige Hand, die sich an den Arm des Mannes klammerte.
    Ein jüngeres Kind, ein Kleinkind.
    Flint spürte, wie sein Herz einen Schlag lang aussetzte. Er atmete tief durch und ermahnte sich, dass dies sein Job war. Er hatte zu arbeiten, und er hatte die Ruhe zu wahren. Unparteiisch zu sein. Verstand und Gefühl zu trennen, so wie es sein sollte.
    Als die Grenzpolizistin das Haupttor erreichte, sah sie sich im Terminal um, bis sie

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