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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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in ihrem Büro war, sehen, ob sie einige der bekannteren Stimmen isolieren konnte.
    Eine Hand legte sich auf die ihre. Sie blickte auf und sah, dass Andrea Gumiela sie musterte. Gumiela war darauf vorbereitet, zur nächsthöheren Position aufzusteigen. Sie war ambitioniert, wenn auch nicht allzu hell im Oberstübchen, aber politisch unglaublich behände.
    Gerüchteweise verbreitete sich in der Stadt inzwischen dieIdee, DeRicci könnte Gumielas Posten erben. Oder vielleicht sogar vom Assistent Chief of Detectives zum Assistent Chief of Police aufsteigen und damit sogar Gumiela überflügeln.
    »Die Pressekonferenz ist vorbei, Ms Bowles«, stellte Gumiela fest.
    »Ich weiß.« Bowles achtete sorgfältig darauf, dass sich keinerlei Animositäten in ihren Tonfall einschlichen. »Ich mache nur ein paar Aufnahmen von Umgebungsgeräuschen und sammle Bilder für die Hintergrunduntermalung.«
    »Das ist besser alles, was Sie tun!«, mahnte Gumiela. »Sollte ich herausfinden, dass Sie hier private Konversationen aufzeichnen …«
    »Das würde ich nie tun!«, wies Bowles im Ton tiefer Empörung die Anschuldigung von sich. »Aber für die Akten, mir scheint, dass jegliche Konversation in einem Pressesaal vor Angehörigen der Presse kaum als privat bezeichnet werden kann!«
    Gumielas Griff um Bowles Hand spannte sich, bis einige der eingebetteten Chips zerdrückt wurden. Ein Chip klimperte, als er den Dienst einstellte, aber Bowles tat, als sei nichts passiert.
    »Das dürfte eine Frage für die Justiz sein«, sagte Gumiela. »Und Sie wissen ja selbst, wie deren Vertreter es verabscheuen, über Fragen der Pressefreiheit zu entscheiden, wenn die zugrunde liegende Geschichte bereits den Weg in die Medien hinter sich gebracht hat!«
    Bowles zuckte mit den Schultern. »Ich tue nichts Illegales, Chief. Ich will nur ein bisschen Hintergrundstimmung einfangen, wie ich schon sagte.«
    »Ich hoffe, das ist alles.« Gumiela ließ Bowles’ Hand wieder los. »Aber vermutlich ist es so oder so an der Zeit, dass wir den Saal räumen.«
    Bowles schenkte Gumiela ihr nettestes Lächeln. »Haben Sie ein paar Minuten Zeit für ein Interview? Ich brauche ein paar Hintergrundinformationen über Assistant Chief DeRicci für meine umfangreiche Berichterstattung über die Auszeichnung, die sie erhalten hat. Und ich würde auch gern etwas über die Zukunft von Andrea Gumiela erfahren.«
    Wie Bowles erwartet hatte, milderte sich Gumielas Gesichtsausdruck auf der Stelle. Die Frau sonnte sich einfach zu gern in der Aufmerksamkeit der Presse. »Wie wäre es, wenn wir hinaus auf den Korridor gingen, damit wir nicht gestört werden?«
    »Dorthin oder in Ihr Büro«, schlug Bowles vor. »Was immer Ihnen lieber ist.«
    Ihr Chip würde seine Arbeit ohne sie verrichten müssen. Bowles musste das Interview kurz halten, sodass niemand Zeit haben würde, den Raum auszukehren, ehe sie Gelegenheit gehabt hätte, zurückzukehren und ihren Chip an sich zu nehmen.
    Als sie Gumiela zur Tür hinaus folgte, ließ sie ihren Schal neben der Tür zu Boden gleiten. Sie brauchte einen Grund, noch einmal herzukommen. Dieser war so gut wie jeder andere auch.
    Und dann, so hoffte sie, würde sie wissen, worum es in der großen Konferenz mit DeRicci und den Politikern gerade ging.
    Das mochte vielleicht nicht die erhoffte große Story sein, aber für den Augenblick müsste es genügen.

 
5
     
    N oelle DeRicci sank auf die dick gepolsterte Couch auf der anderen Seite des Mahagonitisches. Ihr Magen knurrte. In dem Restaurant duftete es verführerisch nach geröstetem Knoblauch und frisch gebackenem Brot.
    Flint stand neben dem Tisch. Exakt über der Mitte hing eine große Lampe mit einem Schirm, auf dem eine Mondlandschaft abgebildet war, die sein Gesicht halb verdeckte.
    Sie gab ihm einen Wink, damit er sich auch endlich am Tisch niederließe. Zu ihrer Verwunderung setzte er sich zu ihr auf die Couch.
    »So lässt es sich leichter reden«, bemerkte er.
    Sie befanden sich in einem Separee des Hunting Club, einem der exklusivsten Restaurants von Armstrong. Die Separees des Hunting Club waren selbstverständlich frei von Lauscheinrichtungen. In diesem speziellen Raum wurden zudem automatisch sämtliche Links der Gäste mit Ausnahme der Notfalllinks ausgeschaltet.
    DeRicci war verwundert, dass Flint offenbar das Gefühl hatte, sie würden sich noch mehr abschotten müssen.
    Aber Vorsicht war ein Teil seines Jobs – und seines Charakters. Sogar als sie Partner gewesen waren, hatte er

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