Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
nicht.“
„Auch nicht zu einem irrsinnig hohen Preis?“
„Der irrsinnig hohe Preis läge immer noch unter meinem potenziellen Gewinn. Meine Leute haben diese Immobilie zwei Jahre lang beobachtet. In dem Projekt stecken sehr viel Zeit und Energie.“
„Oh.“ Im Grund hatte sie das ja bereits gewusst. Jetzt weiterzubohren hieße womöglich, alles zu verraten. Aber Aufgeben kam nicht infrage. „Was, wenn ich das Gelände als Preis beim Rennen haben möchte?“
Sie hielt den Atem an.
Sein Gesicht konnte sie in dieser Position nicht sehen, aber sie stellte sich vor, wie er die Brauen zusammenzog.
„In diesem Fall könnte ich schlecht Nein sagen.“ Sein Tonfall klang hörbar amüsiert. Sicher glaubte er fest an seinen Sieg. Das taten Männer wie er immer. Möglicherweise lag es an dieser Überzeugung, dass sie tatsächlich oft siegten. Aber sie war leichter und hatte einen eisernen Willen.
Nicht Nein zu sagen bedeutete … ja!
Vielleicht würde sie das Rennen gewinnen, ihrem Dad die Fabrik zurückgeben, James heiraten und bis ans Ende ihrer Tage mit ihm glücklich sein. Wer weiß, vielleicht würden sie später oft über die ganze Angelegenheit lachen. Wenn sie geschickt vorging, war das möglich.
Ich will ihn heiraten. Die plötzliche Erkenntnis überwältigte sie. Sie mochte ihn sehr, aber Liebe? Das musste das komische Gefühl sein, das ihren sonst so unerschütterlichen Verstand trübte. Sie konnte sich gut vorstellen, ihr Leben mit James zu verbringen. Vielleicht ging es ihm ja ebenso …?
Sie küsste ihn und spürte, wie er dabei lächelte.
„Willst du wirklich die Fabrik?“, vergewisserte er sich.
So gleichgültig wie möglich zuckte sie die Schultern. „Ich finde sie ideal für meinen Zweck.“
„Also gut: Die Wette gilt.“
Ihr wurde plötzlich leicht um Herz. Mit einem Mal schien es, als ob sie alles haben konnte: die Fabrik, die Zuneigung ihres Vaters – und James. Glück hatte sie schon immer gehabt. Immerhin hatte sie bereits in jungen Jahren viel Geld gemacht.
Wieder küsste sie ihn. Wie gut er schmeckte! Ja, sie würde es schaffen, das wusste sie jetzt genau.
Nur durfte sie keinen Fehler machen. Was sie jetzt brauchte, waren gute Nerven, Reitkenntnisse und Entschlossenheit. Dann würde das Rennen ein Triumph für sie werden. Natürlich durfte sie sich nicht unter Druck setzen. Es hängen ja nur mein Leben und das einiger anderer Menschen davon ab, dachte sie selbstironisch. Schon in wenigen Tagen würde sich ihre Zukunft entscheiden – so oder so.
9. KAPITEL
Feiner Regen am frühen Morgen ließ die schottische Landschaft saftig grün wirken. In der noch schwachen Sonne trockneten die Mauern des Schlosses allmählich wieder.
„So, die Pferde haben ihr Frühstück verdaut.“ James sah Fiona an. „Bekommst du etwa kalte Füße?“ Das klang ein wenig spöttisch, zugleich aber auch besorgt. Das Rennen, so wie sie es geplant hatten, würde lang werden, hart und nicht ungefährlich. Wenn sie Abstand davon nehmen wollte, wäre das durchaus okay.
Er konnte noch immer nicht glauben, dass er zugestimmt hatte, das Grundstück als Preis auszusetzen. Einerseits war er sicher, dass sie nicht gewinnen würde, andererseits wünschte er ihr den Sieg, schon um zu sehen, was sie mit der Fabrik anfangen würde.
„Keineswegs.“ Stolz reckte sie das Kinn. „Bist du so weit?“
„Das dürfte das geringste Problem sein.“ Als Schutz vor Verletzungen hatten sie den Pferden, die seit einer Woche trainiert und vorbereitet worden waren, Gamaschen angelegt. „Sicher, dass du Taffy willst? Solomon ist schneller. Er wurde für Rennen gezüchtet, Taffy für die Jagd.“
„Darum bin ich mit Taffy im Gelände im Vorteil“, entgegnete sie siegessicher. Vielleicht würde sie tatsächlich gewinnen! Wettbewerbsorientiert wie er war, würde er ihr das beste aller möglichen Rennen liefern. Mit seinem schnelleren Pferd und seiner Ortskenntnis sprach alles dafür, dass er siegen würde. Aber Fionas Ehrgeiz gefiel ihm.
„Hast du dein Satellitenhandy dabei?“, vergewisserte er sich. Er wollte sichergehen, dass er ihr jederzeit zu Hilfe eilen konnte.
„In meiner Jackentasche.“ Scherzend fügte sie hinzu: „Zusammen mit einer Hasenpfote und einem vierblättrigen Kleeblatt.“
Er lachte. „Du bist doch gar nicht abergläubisch!“
„Da kennst du mich schlecht! Ich bin abergläubisch genug, um zu wissen, dass du mit dem Fluch deiner Vorfahren nicht gewinnen kannst“, scherzte sie weiter.
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