Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
erarbeiten. Zu ihrer Linken lag das Schloss; sie wusste, dass sie die Westgrenze erreicht hatten. Ab hier war es so gut wie unmöglich, vom Weg abzukommen.
Sie ließ Taffy so schnell laufen wie nur möglich. Als sie sich nach einer Weile umdrehte, lagen James und Solomon fünfzig Meter zurück, bald darauf hundert. Natürlich konnte sie dieses hohe Tempo nicht lange durchhalten, ohne ihr Pferd zu ermüden. Als sie weit genug vorne lag, ritt sie langsamer weiter.
James tat offenbar genau dasselbe, denn er machte keinerlei Anstalten, sie einzuholen.
Unwillkürlich grinste sie. Sie atmete tief ein und genoss die herrliche Landschaft mit dem Schloss und seinen moosbewachsenen Türmen. Mit Entschlossenheit und ein bisschen Planung ließ sich im Leben wirklich alles erreichen.
Als Fiona in einer Kurve für einige Zeit außer Sicht kam, dämmerte es James schmerzlich: Er wollte, dass sie gewann! Dabei verstieß es gegen all seine Grundsätze, jemand anderem den Vortritt zu überlassen. Schon im Internat hatte man ihm beigebracht, sich rücksichtslos gegen Konkurrenten durchzusetzen. Und jahrelang hatte er sich selbst darin geübt, seine Ziele um jeden Preis zu erreichen. Es kam ausgesprochen selten vor, dass er nicht bekam, was er wollte.
Und jetzt sah er zu, wie Fiona ihn auf seinem eigenen Grund und Boden beim Pferderennen schlug. Eindeutig, diese Frau hatte einen großen Einfluss auf ihn.
„Du machst mich verrückt“, rief er aus. Sie ritt auf Taffy, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes getan.
Das Rennen dauerte bereits seit den Vormittagsstunden, und inzwischen war es später Nachmittag. Insgeheim bewunderte James Fionas Siegessicherheit.
Nie hatte er geglaubt, eine Frau kennenzulernen, die ihm in puncto Konzentration und Entschlossenheit in nichts nachstand. Von Anfang an hatte ihn ihr geschäftlicher Erfolg fasziniert. Ihre Schönheit und Intelligenz fesselten ihn, und jeden Tag gefiel sie ihm mehr.
Ein bisschen hatte er über sie recherchieren lassen: Die Kindheit in Kalifornien war ereignislos verlaufen. Schon bald hatten sich schulische Erfolge eingestellt, die zu vier Jahren auf einer Eliteuniversität geführt hatten. Gleich ihre erste Firma war ein internationaler Erfolg geworden. Fiona Lam war eine wunderbare Frau.
Seine Gedanken wurden durch Solomons Schnauben unterbrochen. Vielleicht entspannte er sich, weil es nicht mehr weit zu seinem Stall und seinem Wassertrog war. „Komm schon, alter Junge. Wie wäre es mit einem Endspurt?“
Solomon spitzte die Ohren und preschte los. Schon bald hatten sie Fiona und Taffy eingeholt.
„Ich schlage dich!“, rief er herausfordernd.
Fiona sah sich um, dann beugte sie sich tiefer über Taffys Hals und feuerte die Stute an.
Er lachte, als Solomon über die letzte Wiese nach Hause galoppierte.
Fiona ritt wie der Teufel. Sie gab alles. Als würde ihr Leben davon abhängen, nahm sie die letzte Anhöhe. Oben angekommen, riss sie triumphierend die Arme hoch.
Er ließ Solomon im Schritt gehen. Fiona war abgestiegen und schlang die Arme um den Hals der Stute. Zwei Pferdepfleger eilten herbei, um sich um die erhitzten Tiere zu kümmern.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich gewinne.“ Ihre Wangen glühten. Mit in die Seiten gestützten Armen stand sie da. Ihre helle Reithose und die Stiefel waren voller Schlammspritzer.
„Und du hattest recht. Ich gebe zu, ich bin ehrlich beeindruckt.“
„Ich bin um einiges leichter als du.“
Während er abstieg, spürte er, wie sie ihn betrachtete. „Stimmt allerdings.“ Am liebsten hätte er sie auf der Stelle geküsst. Und warum eigentlich nicht? Er zog sie in die Arme. Wie gut sie schmeckte! Und wie heiß sie sich nach dem langen, harten Ritt anfühlte!
Sie hielt ihn fest, während ihr Atem noch unregelmäßig ging. Als der Kuss endete, musterte er sie. „Dieses Rennen bedeutet dir viel, oder?“
„Ich verliere nicht gern.“
Er lachte. „Hast du ja auch nicht. Du hast meine uneingeschränkte Bewunderung. Und ein Stück Land in Singapur.“
Ihre Augen leuchteten. „Ich freue mich ja so. Über beides. Küss mich noch mal!“
Nach dieser sportlichen Glanzleistung fühlte Fiona sich nur noch müde. Beim Dinner wären ihr fast die Augen zugefallen. Eigentlich waren das Schaumbad und das frühe Zubettgehen mit anschließendem Kuscheln in James’ Armen ein idealer Abschluss für diesen Tag.
Dennoch beschlich sie eine seltsame Unruhe. James musste nach Singapur zu einer Besprechung, und obwohl sie ihn
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