Millionäre küssen besser!
sie schließlich sein Büro betreten hatte, war sie wieder verunsichert gewesen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, mit ihrem Chef ins Bett zu gehen? Hatte sie vollkommen den Verstand verloren? Aber dann hatte Brandon sie nur breit angelächelt und nach ihrer Hand gegriffen, und sie wusste, es war alles in Ordnung.
Die Nacht war wunderbar gewesen. Eigentlich hätte sie sich denken können, dass Brandon ein fantastischer Liebhaber war. Er war nicht nur groß, attraktiv und sexy, er hatte auch eine gute Kindheit und Jugend gehabt, seit er mit acht Jahren von Sally Duke adoptiert worden war. Sally selbst hatte ihr einen kurzen Abriss von Brandons Leben gegeben, wohl um der Neuen ihren Chef etwas näher zu bringen. In der Schule hatte er immer zu den Besten gehört, und auf dem College war er als hochbegabter Footballspieler aufgefallen. Natürlich war die Profi-Footballliga auf ihn aufmerksam geworden, mit der er als Quarterback Erfolge gefeiert hatte. Danach hatte er ein paar Jahre als Sportreporter gearbeitet, hatte sich dann aber doch entschlossen, in das Hotelunternehmen einzusteigen, das die Brüder leiteten.
Sally hatte ihr außerdem noch erzählt, dass Brandon einen enormen Erfolg bei Frauen hatte, was Kelly natürlich schon bemerkt hatte. In den letzten vier Jahren hatte Brandon ihr in diesem Punkt vollkommen vertraut. Entsprechend seinen Anweisungen stellte sie die Gespräche der Anruferinnen durch oder blockte sie gleich ab. Aber nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie gedacht, dass auch sie zu diesen Frauen gehören könnte … Dieser Gedanke war nicht gerade aufbauend. Seufzend ließ sie sich auf ihren Stuhl sinken und stellte den Rechner an.
Wie gut konnte sie jetzt die Frauen verstehen, deren Augen aufleuchteten, wenn sie Brandon gegenüberstanden. Mir geht es auch nicht anders, dachte sie und lächelte, während sie anfing, die Post zu öffnen.
Als sie sich dabei ertappte, wie sie leise vor sich hin summte, erschrak sie. Was war nur los mit ihr? Sie summte doch sonst nicht während der Arbeit. Da gab es nur eine Erklärung: Sie war glücklich. Glücklich, ja. Warum eigentlich nicht? Sie hatte doch wirklich Glück gehabt, und auch wenn Brandon ihr verboten hatte, das D-Wort noch einmal zu gebrauchen, konnte sie für das, was ihr widerfahren war, nur Dankbarkeit empfinden. Wie gern würde sie ihm noch einmal danken für … ja, für was? Für seine Hilfestellung? Nein, das hörte sich so an, als habe er ihr beim Kuchenbacken geholfen.
Seine Erfahrung mit Frauen, das war es. Dafür war sie ihm dankbar. Sie war seine willige Schülerin. Bei dem Gedanken musste sie lächeln. Warum auch nicht? Um sich weiterzubilden hatte sie ja auch alle möglichen Kurse mit kompetenten Lehrern belegt. In diesem Fall wollte sie sich in Sachen Sex fortbilden, und Brandon war ein Meister seines Fachs. O ja.
„Kann ich die Redmond-Akte haben?“ Brandon stand in der Tür.
„Ja, natürlich.“ Schnell wurde sie wieder ernst und reichte ihm den Ordner.
„Warum hast du denn gelächelt?“, fragte er neugierig.
„Ach, nur so. Ich habe einfach gute Laune.“
Ohne näher auf ihre gute Laune einzugehen, verschwand er wieder in seinem Büro und zog die Tür hinter sich zu.
Kelly wusste, dass er gleich eine Telefonkonferenz hatte, die sicher über eine Stunde dauern würde. In dieser Zeit wollte sie sich mit Rogers offiziellem Terminkalender vertraut machen. Ihm gehörte eine Hedgefonds-Gesellschaft, und er würde am Montag mit ausgewählten Mitarbeitern anreisen. Donnerstagabend hatten alle frei. Die meisten würden wohl in einem der exklusiven Restaurants des Napa Valleys Essen gehen oder den Abend mit Weinproben auf den verschiedensten Weingütern verbringen.
Für Roger hatte sie andere Pläne. Sie würde ihn in ihre Suite locken, würde flirten, was das Zeug hielt, und wenn er dann so richtig erregt war, würde sie ihn hinauswerfen. Vielleicht würde er danach darüber nachdenken, was er ihr damals angetan hatte. Eventuell würde sie sogar ein paar Tricks anwenden, die Brandon ihr gezeigt hatte, um ihn heiß zu machen. Triumphierend lächelte sie vor sich hin. Dank Brandon fühlte sie sich jetzt sehr viel wohler in ihrer Haut und wusste, wie sie einen Mann verführen konnte. Denn seit ihr Chef sie gestern Morgen angestarrt hatte und nicht hatte glauben können, was aus seiner grauen Vorzimmermaus geworden war, wusste sie, dass sie gut aussah und auf Männer Eindruck machte.
Als das Telefon klingelte, schrak
Weitere Kostenlose Bücher