Millionäre küssen besser!
für Sie einen Tisch fürs Dinner reservieren lassen?“
„Das will ich doch hoffen. Könnten Sie so nett sein und das eben überprüfen?“
„Selbstverständlich. Moment. Hm, hier in den Unterlagen kann ich nichts finden, aber ich frage ihn, sobald er sein Telefongespräch beendet hat. Sie können sich darauf verlassen, dass etwas für Sie arrangiert wird.“
„Danke. Wissen Sie, ich bin schon sehr gespannt. In der Gegend gibt es doch eine Menge ausgezeichneter Restaurants. Am liebsten würde ich alle ausprobieren.“ Sally lachte.
„Ich auch.“
Pause. Dann meinte Sally vorsichtig: „Kelly, ist irgendetwas passiert? Sie hören sich so anders an.“
Mist! Es war kein gutes Zeichen, dass die Mutter des Chefs schon beim Telefongespräch erkennen konnte, dass Kelly etwas deprimiert war. „Nein, alles in Ordnung. Ich habe mich eben nur geärgert.“
„Über etwas oder über jemanden?’
Kelly seufzte leise. Hätte sie bloß nichts gesagt. Sie kannte doch Sallys Hartnäckigkeit. „Wirklich, es ist nicht wichtig. Nichts, was ich nicht in den Griff kriege.“ Wie konnte sie Brandons Mutter nur von diesem gefährlichen Thema abbringen? „Ich sehe gerade, dass Brandon am Samstag mit Ihnen und Ihren Freundinnen eine Weintour macht. Das wird sicher schön.“
„Ganz bestimmt. Übrigens, Kelly, wie Sie wissen, trifft sich die ganze Familie Samstag zum Dinner im Hotelrestaurant. Adam und Cameron werden mit ihren Frauen da sein, und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie auch kämen. Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben. Sie tun immer so viel für uns alle, dass wir das Gefühl haben, Sie gehörten zur Familie.“
Plötzlich standen Kelly die Tränen in den Augen. Schon mit zwölf hatte sie ihre Mutter verloren, und sie fehlte ihr jeden Tag. Zwar war der Vater noch am Leben, aber er lebte in Vermont in der Nähe von ihren zwei Schwestern und deren Familien. Auch an ihnen hing sie, aber sie konnten die Mutter nicht ersetzen. „Ich glaube, ich habe Zeit. Und ich würde sehr gern kommen. Vielen Dank für die Einladung.“
„Na, wunderbar!“ Sally war begeistert. „Dann bis sehr bald.“
Den Rest des Vormittags verbrachte Kelly damit, E-Mails zu beantworten und Termine für die nächsten Projektbesprechungen zu machen. Leider war sie viel zu schnell damit fertig, und sie ärgerte sich fast, dass sie so organisiert war. Denn so hatte sie viel zu viel Zeit, an Brandon zu denken. Nur schwer konnte sie die Gedanken von dem lösen, was in der letzten Nacht und auch noch heute Morgen passiert war. Zu genau erinnerte sie, wie es sich anfühlte, wenn er sie berührte, streichelte, erregte, wenn er in sie eindrang und sich in ihr bewegte. Fast hätte sie laut aufgestöhnt.
„O Gott …“ Ihr Mund war trocken, und sie griff nach der Wasserflasche. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab … die Empfindungen, die er in ihr hervorrufen konnte, die Worte, die er ihr ins Ohr geflüstert hatte, die Höhepunkte, zu denen er sie geführt hatte …
Ein Blick auf die Telefonanlage zeigte ihr, dass die Telefonkonferenz noch dauerte. Glücklicherweise, denn wenn Brandon jetzt herauskäme, wüsste er sofort, was mit ihr los war. Und wer weiß, vielleicht würde er dann denken, sie hätte sich in ihn verliebt, und er würde ihr Vorwürfe machen. Aber damit lag er vollkommen falsch. Nie würde sie sich in Brandon Duke verlieben. So dumm würde sie nicht sein.
Ihre Mittagspause verbrachte sie größtenteils am Schreibtisch. Brandon musste kurz nach dem langen Telefongespräch zu einer Besprechung, und so legte Kelly nach dem Lunch die Post und alle Telefonnotizen auf seinen Schreibtisch. Biancas war natürlich auch dabei. Da Kelly sich nach frischer Luft sehnte, beschloss sie, einen kurzen Spaziergang zu machen. An diesem sonnigen Herbsttag leuchteten die Blätter an den Rebstöcken in allen Rottönen, und Kelly spürte, wie sich ihre Laune hob.
Während sie den Blick über die große luxuriöse Anlage schweifen ließ, die sich über den ganzen Hügel zog, spürte sie so etwas wie Stolz darauf, dass sie an diesem Projekt beteiligt war. Sie war zwar nur ein kleines Rädchen, hatte aber doch einen gewissen Anteil an der Entwicklung des Ganzen. Mit dem Grandhotel, dem von Efeu bewachsenen Haupthaus im mediterranen Stil, verband die Luxusanlage den Charme der alten Zeit mit moderner Eleganz.
In drei Tagen würden die ersten Gäste eintreffen, die nicht nur das Eröffnungswochenende gebucht hatten, sondern sich sicher schon darauf
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