Millionäre küssen besser!
sie zusammen und nahm schnell ab, damit das Klingeln Brandon nicht störte. „Büro Mr Duke, Kelly Meredith am Apparat.“
„Hier ist Bianca Stephens“, sagte eine atemlose Frauenstimme. „Ich muss unbedingt mit Brandon sprechen.“
„Tut mir leid, Ms Stephens. Mr Duke ist mitten in einer Telefonkonferenz und will nicht gestört werden.“
„Was? Aber ich muss ihn sprechen. Sagen Sie ihm, wer am Apparat ist. Ich bin sicher, dass er mit mir sprechen will.“
„Das ist sehr gut möglich“, Kelly verdrehte die Augen, „aber ich kann trotzdem nicht unterbrechen. Es handelt sich um ein Ferngespräch mit wichtigen Geschäftspartnern. Sie können aber eine Nachricht hinterlassen, und er ruft Sie dann zurück.“
„Kathy, wissen Sie eigentlich, mit wem Sie sprechen?“
„Allerdings, Ms Stephens. Und mein Name ist Kelly.“
„Wie auch immer. Ich möchte, dass Sie ihm jetzt gleich einen Zettel hinlegen. Er wird ganz bestimmt umgehend mit mir sprechen wollen.“
„Ich habe meine Anweisungen, und da er mein Gehalt zahlt, mache ich das, was er mir aufgetragen hat. Es tut mir wirklich schrecklich leid. Ich werde ihm ausrichten, dass Sie angerufen haben.“
„Wie war noch mal gleich Ihr Name?“
„Kelly. Kelly Meredith.“
„Nun, Kelly“, sagte Bianca in einem Ton, als spreche sie mit einem Erstklässler, der schwer von Begriff war. „Ich werde Brandon berichten, wie unkooperativ Sie sich verhalten haben.“
„Tun Sie das, Ma’am. Und ich werde ihm von Ihrem Anruf erzählen.“
„Das will ich Ihnen auch geraten haben“, zischte Bianca. „Er wird nicht erfreut sein, dass Sie das Gespräch nicht durchgestellt haben.“
„Wahrscheinlich nicht“, erwiderte Kelly noch, aber Bianca Stephens hatte schon aufgelegt.
Auch gut. Kelly stand auf, streckte sich und rollte mit den Schultern, um ihren Ärger loszuwerden. Natürlich wusste sie, wer Bianca Stephens war, nämlich die Tochter eines früheren Verteidigungsministers, die jetzt ihre eigene Talkshow hatte. Sie war gertenschlank, war ständig in den Prominachrichten und wahrscheinlich auch noch intelligent. Blöde Kuh!
Während Kelly sich eine Flasche Wasser aus dem kleinen Kühlschrank holte, versuchte sie, sich gut zuzureden. Sie wusste doch genau, dass es in Brandons Leben immer Frauen wie Bianca Stephens gegeben hatte und auch in Zukunft geben würde. Models, Erbinnen großer Vermögen, Schauspielerinnen. Manche waren nett, andere eklig wie Bianca Stephens. Brandon war das egal, denn er ging mit ihnen aus, weil sie gut aussahen und er sich mit ihnen schmücken konnte.
Glücklicherweise machte ihr das nicht wirklich etwas aus, weil sie in Brandon weder verknallt noch verliebt war.
Andererseits hatte diese Bianca kein Recht, sie zu behandeln, als könne sie nichts anderes, als das Telefon zu bedienen. Entschlossen griff Kelly zum Brieföffner. Diese Frau glaubte immer, sie ständen weit über allen anderen. Doch während Kelly einen Brief nach dem anderen aufschlitzte, wurde ihr klar, was mit ihr los war. Diese Art von Telefongesprächen hatte sie auch früher schon ertragen müssen, und sie hatte sich nie länger als zwei Sekunden darüber geärgert. Warum war sie dann jetzt so betroffen?
„Weil ich mit ihm geschlafen habe“, flüsterte sie und warf ein paar Briefe zur Seite, die Brandon sich ansehen musste. War sie wirklich deshalb so wütend? War er ihr plötzlich so wichtig geworden? Nein, das konnte nicht sein. Natürlich mochte sie ihn, aber sie liebte ihn nicht.
Was war dann mit ihr los? Sie musste zugeben, dass sie, was ihn betraf, empfindlicher geworden war. Was bestimmt kein Wunder war, denn schließlich waren sie gestern Nacht sehr intim miteinander gewesen. Da war es doch nur verständlich, dass so jemand wie Bianca ihr mehr auf die Nerven ging als früher.
Als das Telefon erneut klingelte, zuckte sie zusammen. Hoffentlich war es nicht wieder diese Bianca. Aber es war Brandons Mutter.
„Hallo, Kelly, meine Liebe, wie geht es Ihnen?“
„Danke, gut, Mrs Duke.“ Kelly lehnte sich zurück und entspannte sich. Sally Duke war immer besonders nett zu ihr. „Und Ihnen?“
„Wunderbar, mein Kind. Ich freue mich schon, Sie am Wochenende zu sehen.“
„Ich freue mich auch auf unser Wiedersehen.“ Kelly zog einen Ordner zu sich heran und öffnete ihn. „Ich habe die Unterlagen über Ihren Aufenthalt gerade vor der Nase und sehe, dass Sie am Freitag um zwei Uhr landen. Ein Wagen wird am Flugplatz auf Sie warten. Hat Brandon
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