Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Hauptregel dabei lautet, daß man verduftet, sobald man fertig ist, und nicht herumtrödelt.«
    »Aber wer immer es war, muß sich eine Zeitlang dort aufgehalten haben. Zuerst mußte er abwarten, bis Kitchener allein war, dann den Bendix und die Neurohormon-Bioware ausbrennen. Insgesamt muß er dazu lange in der Abtei gewesen sein.«
    »Womit er noch mehr Grund hatte, nach dem Mord gleich zu verschwinden«, konterte Greg. »Jede weitere Minute in der Abtei war eine Minute mehr, in der er entdeckt werden konnte. Und wieso überhaupt Syntho benutzen, um die Bioware abzutöten?«
    »Weil es verfügbar war und er deshalb kein Gift mitzubringen brauchte.«
    »Exakt, aber woher wußte er das? Er hätte dazu mit der Laboreinrichtung völlig vertraut sein müssen, und selbst dann hätte er sich nicht sicher sein können, daß am fraglichen Abend Syntho verfügbar sein würde. Mal angenommen, Kitchener und die gute alte Rosette hätten sich kräftig was reingezogen? Ein Teksöldner hätte Gift mitgebracht oder noch eher einen Maser benutzt. Auf jeden Fall hätte er eine Methode gewählt, bei der er kein Risiko einging.«
    »Im Labor gab es noch alle Arten sonstiger Chemikalien und Säuren, und die Erhitzer«, sagte sie. »Es mußte einfach etwas da sein, womit man die Bioware abtöten konnte. Reiner Zufall, daß das Syntho benutzt wurde.«
    »Yeah. Möglicherweise.« Aber das Gedankengerümpel wollte sich einfach nicht beruhigen. Er sah immer wieder kurze Eindrücke von Launde Park vor sich, von der Abtei, diesen verdammten Seen, Denzils großer Datentour, den bedrückten, entsetzten Gesichtern der Studenten. Nichts davon wies irgendeinen Zusammenhang auf.
    Er nahm einen Schluck Bier; es war kalt genug, um die Kehle zu betäuben. »Aber das erklärt immer noch nicht die Zeit, die der Täter vor dem Mord in der Abtei verbracht hat«, meinte er.
    Eleanor gab ein leises Ächzen von sich.
    »Verzeihung«, sagte er. »Wir können das bis morgen verschieben.«
    »Und dafür das ganze verdrossene Schweigen hinnehmen, während du darüber nachdenkst? Nein danke. Aber nächstes Mal kann sich Julia eindeutig jemand anderen suchen. Das ist der letzte Fall des Detektivbüros Mandel, Gregory.«
    Er lächelte sie an und drückte sie fester. »Kein Vertun.«
    »Also, was ist mit der Zeit?« Sie trank von ihrem eigenen Bier.
    »Wieso hat er gewartet, bis Rosette und Isabel Kitchener verließen? Einem Teksöldner hätte es nichts ausgemacht, sie ebenfalls umzubringen; tatsächlich wäre es unter dem Gesichtspunkt der Einsatztaktik sogar sinnvoll gewesen. Zwei Leute weniger, die ihn beim Fortgang entdecken und Alarm schlagen konnten.«
    »Aber sie stellten eine Komplikation dar, Greg. Es wäre riskant gewesen, drei Leute in einem Zimmer umzubringen. Sicherlich hätte einer von ihnen noch schreien können.«
    »Vielleicht. Aber das wiederum bedeutete für den Täter, daß er stundenlang irgendwo in der Abtei warten mußte. Kein Teksöldner würde das tun; das Risiko einer Entdeckung ist zu groß. Und dazu hätte er ohnehin wissen müssen, daß Rosette Kitchener eine Zeitlang alleinlassen würde.«
    »Jeder wußte, daß sie wenig schläft.«
    »Jeder ihrer Freunde, ja. Aber wieso sollte es ein Außenstehender wissen?«
    »Gute Frage.« Sie beugte sich vor und nahm ihr Cybofax vom Couchtisch. »Da sind noch ein paar Punkte zu klären. Amanda Paterson und ich haben den Nachmittag damit zugebracht, Informationen von der English Telecom zu besorgen.« Sie las die Daten vom Cybofaxmonitor ab. »Die einzigen Datenverbindungen, die am Donnerstag von der Abtei aus hergestellt wurden, waren die, für die wir auch Erklärungen haben: Nicholas’ zur CNES, Rosettes zur Universität Oxford und Kitcheners zur Caltech drüben in Amerika. Darüber hinaus wurden einundzwanzig Telefongespräche über Cybofaxe geführt: Zwei davon hat Mrs. Mayberry, die Haushälterin, geführt; eine Helferin ein weiteres, dann Rosette neun, Cecil zwei, ebenso Liz, dann Nicholas und Isabel je eines, Kitchener die übrigen drei. Amanda und ein weiterer Detective rufen zur Zeit die Nummern an und prüfen nach, ob die Anrufe auch alle mündlich durchgeführt wurden. Wir dachten uns, jemand hätte ja ein Cybofax mit einem der Terminals der Abtei verbinden können; die Bitrate wäre dann beträchtlich niedriger gewesen, aber man hätte trotzdem ein Virus in den Bendix übertragen können.«
    »Yeah, mal vorausgesetzt, es geschah am Donnerstag. Nichts hindert einen daran, das Virus

Weitere Kostenlose Bücher